Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

leute in ihren Wein geleget/ hätten sie nicht getruncken.

Da ließ der Richter einen Medicum hohlen/ und fragete ihn/ ob die Salbey etwa könte vergifftet werden?

Der Medicus antwortete: Ja/ und man solte im Garten nachsuchen/ ob etwa ein gifftiges Thier da wäre/ das seinen Gifft auf die Salbey geworffen.

Dieses ward also befunden/ nehmlich eine grosse Anzahl kleiner und grosser Krötten in einem tieffen Loche unter dem Salbeystock/ die jagten sie mit heissem Wasser aus ihrem Lager.

Daraus hat man geschlossen/ daß die Salbey so wohl von dem Geiffer/ als der Urin der Krötten sey vergifftet worden: Und ist also der Haus-Wirth mit seinen Leuten ledig gelassen worden. Ambrosius Paribus libro (20. in opere) de veneni cap. 24.

LXXXVII.

Von zweyen Quacksalbern.

leute in ihren Wein geleget/ hätten sie nicht getruncken.

Da ließ der Richter einen Medicum hohlen/ und fragete ihn/ ob die Salbey etwa könte vergifftet werden?

Der Medicus antwortete: Ja/ und man solte im Garten nachsuchen/ ob etwa ein gifftiges Thier da wäre/ das seinen Gifft auf die Salbey geworffen.

Dieses ward also befunden/ nehmlich eine grosse Anzahl kleiner und grosser Krötten in einem tieffen Loche unter dem Salbeystock/ die jagten sie mit heissem Wasser aus ihrem Lager.

Daraus hat man geschlossen/ daß die Salbey so wohl von dem Geiffer/ als der Urin der Krötten sey vergifftet worden: Und ist also der Haus-Wirth mit seinen Leuten ledig gelassen worden. Ambrosius Paribus libro (20. in opere) de veneni cap. 24.

LXXXVII.

Von zweyen Quacksalbern.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0772" n="784"/>
leute in ihren Wein geleget/ hätten sie                      nicht getruncken.</p>
        <p>Da ließ der Richter einen Medicum hohlen/ und fragete ihn/ ob die Salbey etwa                      könte vergifftet werden?</p>
        <p>Der Medicus antwortete: Ja/ und man solte im Garten nachsuchen/ ob etwa ein                      gifftiges Thier da wäre/ das seinen Gifft auf die Salbey geworffen.</p>
        <p>Dieses ward also befunden/ nehmlich eine grosse Anzahl kleiner und grosser                      Krötten in einem tieffen Loche unter dem Salbeystock/ die jagten sie mit                      heissem Wasser aus ihrem Lager.</p>
        <p>Daraus hat man geschlossen/ daß die Salbey so wohl von dem Geiffer/ als der                      Urin der Krötten sey vergifftet worden: Und ist also der Haus-Wirth mit seinen                      Leuten ledig gelassen worden. Ambrosius Paribus libro (20. in opere) de veneni                      cap. 24.</p>
        <p>LXXXVII.</p>
        <p>Von zweyen Quacksalbern.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[784/0772] leute in ihren Wein geleget/ hätten sie nicht getruncken. Da ließ der Richter einen Medicum hohlen/ und fragete ihn/ ob die Salbey etwa könte vergifftet werden? Der Medicus antwortete: Ja/ und man solte im Garten nachsuchen/ ob etwa ein gifftiges Thier da wäre/ das seinen Gifft auf die Salbey geworffen. Dieses ward also befunden/ nehmlich eine grosse Anzahl kleiner und grosser Krötten in einem tieffen Loche unter dem Salbeystock/ die jagten sie mit heissem Wasser aus ihrem Lager. Daraus hat man geschlossen/ daß die Salbey so wohl von dem Geiffer/ als der Urin der Krötten sey vergifftet worden: Und ist also der Haus-Wirth mit seinen Leuten ledig gelassen worden. Ambrosius Paribus libro (20. in opere) de veneni cap. 24. LXXXVII. Von zweyen Quacksalbern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/772
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/772>, abgerufen am 16.07.2024.