Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Wappenstil.
bis in das gothische Mittelalter in überwiegendstem Maasse zur Anwen-
dung gebracht. Nicht die Technik hat das Schema geschaffen, son-
dern sie hat das bereits vorhandene als das ihr zusagendste über-
nommen und im Besonderen für ihre Zwecke weitergebildet.

Mit Rücksicht auf die schon früher hervorgehobene Bedeutung,
welche die egyptisch-spätantiken Textilfunde für die Erklärung der

[Abbildung] Fig. 5.

Gewirkter Gewandeinsatz aus einem Grabe bei Sakkarah (Egypten), spätantik.

Wappenstil-Frage haben, erscheint hieneben in Fig. 5 ein blattförmiger
Gewandeinsatz aus der in das k. k. österreichische Museum für Kunst
und Industrie gelangten Sammlung11) jener Funde wiedergegeben.

11) Katalog dieser Sammlung No. 416. Das Stück ist auch durch seinen
Inhalt bemerkenswerth, da es eines der überaus seltenen Beispiele vom Nach-
leben altegyptisch-nationaler Kunstformen im späteren Alterthum bietet.

Der Wappenstil.
bis in das gothische Mittelalter in überwiegendstem Maasse zur Anwen-
dung gebracht. Nicht die Technik hat das Schema geschaffen, son-
dern sie hat das bereits vorhandene als das ihr zusagendste über-
nommen und im Besonderen für ihre Zwecke weitergebildet.

Mit Rücksicht auf die schon früher hervorgehobene Bedeutung,
welche die egyptisch-spätantiken Textilfunde für die Erklärung der

[Abbildung] Fig. 5.

Gewirkter Gewandeinsatz aus einem Grabe bei Sakkarah (Egypten), spätantik.

Wappenstil-Frage haben, erscheint hieneben in Fig. 5 ein blattförmiger
Gewandeinsatz aus der in das k. k. österreichische Museum für Kunst
und Industrie gelangten Sammlung11) jener Funde wiedergegeben.

11) Katalog dieser Sammlung No. 416. Das Stück ist auch durch seinen
Inhalt bemerkenswerth, da es eines der überaus seltenen Beispiele vom Nach-
leben altegyptisch-nationaler Kunstformen im späteren Alterthum bietet.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0064" n="38"/><fw place="top" type="header">Der Wappenstil.</fw><lb/>
bis in das gothische Mittelalter in überwiegendstem Maasse zur Anwen-<lb/>
dung gebracht. Nicht die Technik hat das Schema geschaffen, son-<lb/>
dern sie hat das bereits vorhandene als das ihr zusagendste über-<lb/>
nommen und im Besonderen für ihre Zwecke weitergebildet.</p><lb/>
        <p>Mit Rücksicht auf die schon früher hervorgehobene Bedeutung,<lb/>
welche die egyptisch-spätantiken Textilfunde für die Erklärung der<lb/><figure><head>Fig. 5.</head><lb/><p>Gewirkter Gewandeinsatz aus einem Grabe bei Sakkarah (Egypten), spätantik.</p></figure><lb/>
Wappenstil-Frage haben, erscheint hieneben in Fig. 5 ein blattförmiger<lb/>
Gewandeinsatz aus der in das k. k. österreichische Museum für Kunst<lb/>
und Industrie gelangten Sammlung<note place="foot" n="11)">Katalog dieser Sammlung No. 416. Das Stück ist auch durch seinen<lb/>
Inhalt bemerkenswerth, da es eines der überaus seltenen Beispiele vom Nach-<lb/>
leben altegyptisch-nationaler Kunstformen im späteren Alterthum bietet.</note> jener Funde wiedergegeben.<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0064] Der Wappenstil. bis in das gothische Mittelalter in überwiegendstem Maasse zur Anwen- dung gebracht. Nicht die Technik hat das Schema geschaffen, son- dern sie hat das bereits vorhandene als das ihr zusagendste über- nommen und im Besonderen für ihre Zwecke weitergebildet. Mit Rücksicht auf die schon früher hervorgehobene Bedeutung, welche die egyptisch-spätantiken Textilfunde für die Erklärung der [Abbildung Fig. 5. Gewirkter Gewandeinsatz aus einem Grabe bei Sakkarah (Egypten), spätantik.] Wappenstil-Frage haben, erscheint hieneben in Fig. 5 ein blattförmiger Gewandeinsatz aus der in das k. k. österreichische Museum für Kunst und Industrie gelangten Sammlung 11) jener Funde wiedergegeben. 11) Katalog dieser Sammlung No. 416. Das Stück ist auch durch seinen Inhalt bemerkenswerth, da es eines der überaus seltenen Beispiele vom Nach- leben altegyptisch-nationaler Kunstformen im späteren Alterthum bietet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riegl_stilfragen_1893
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riegl_stilfragen_1893/64
Zitationshilfe: Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riegl_stilfragen_1893/64>, abgerufen am 23.11.2024.