dem Folgenden aber wird insbesondere von den Dämmen in so weit die Rede seyn, als sie blos bei dem Teichbau unentbehrlich sind.
§. 3.
Der Teichbau überhaupt begreift die Anlage und Erbauung der Teiche in sich. Da diese nach §. 1. Wasserbehälter seyn sollen, so er- fordern sie leere Räume oder Vertiefungen, welche geschickt sind, Wasser zu fassen und auch zu be- halten. In Ansehung dieser Vertiefungen kann man sich zweierlei Fälle denken. Entweder die Natur selbst hat solche Vertiefungen gebildet, in de- nen eine beträchtliche Menge Wassers schon für sich stehen bleiben kann, oder es wird menschliche Kunst erfordert, solche verschlossene leere Räume zu bil- den; die erstern könnte man natürliche Teiche nennen, und sie gleich als solche benutzen, wenn ihr Gebrauch nicht zu eingeschränkt wäre; die letztern würden dagegen den Nahmen künstliche bekom- men. Zu jenen gehören die bekannten Erdfälle, und andere ausgewaschene Senken, deren Mitte beträchtlich tiefer liegt, als die Ränder, die sie umgeben. Zu diesen schicken sich besonders die Thäler sehr gut. Man bedient sich der Thäler desto häufiger, je weniger man auf Erdfälle und Senken Rücksicht nimmt, da solche den Thälern in Ansehung des Nutzens gemeiniglich weit nach- stehen.
Um
dem Folgenden aber wird insbeſondere von den Daͤmmen in ſo weit die Rede ſeyn, als ſie blos bei dem Teichbau unentbehrlich ſind.
§. 3.
Der Teichbau uͤberhaupt begreift die Anlage und Erbauung der Teiche in ſich. Da dieſe nach §. 1. Waſſerbehaͤlter ſeyn ſollen, ſo er- fordern ſie leere Raͤume oder Vertiefungen, welche geſchickt ſind, Waſſer zu faſſen und auch zu be- halten. In Anſehung dieſer Vertiefungen kann man ſich zweierlei Faͤlle denken. Entweder die Natur ſelbſt hat ſolche Vertiefungen gebildet, in de- nen eine betraͤchtliche Menge Waſſers ſchon fuͤr ſich ſtehen bleiben kann, oder es wird menſchliche Kunſt erfordert, ſolche verſchloſſene leere Raͤume zu bil- den; die erſtern koͤnnte man natuͤrliche Teiche nennen, und ſie gleich als ſolche benutzen, wenn ihr Gebrauch nicht zu eingeſchraͤnkt waͤre; die letztern wuͤrden dagegen den Nahmen kuͤnſtliche bekom- men. Zu jenen gehoͤren die bekannten Erdfaͤlle, und andere ausgewaſchene Senken, deren Mitte betraͤchtlich tiefer liegt, als die Raͤnder, die ſie umgeben. Zu dieſen ſchicken ſich beſonders die Thaͤler ſehr gut. Man bedient ſich der Thaͤler deſto haͤufiger, je weniger man auf Erdfaͤlle und Senken Ruͤckſicht nimmt, da ſolche den Thaͤlern in Anſehung des Nutzens gemeiniglich weit nach- ſtehen.
Um
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[5/0015]
dem Folgenden aber wird insbeſondere von den
Daͤmmen in ſo weit die Rede ſeyn, als ſie blos
bei dem Teichbau unentbehrlich ſind.
§. 3.
Der Teichbau uͤberhaupt begreift die
Anlage und Erbauung der Teiche in ſich. Da
dieſe nach §. 1. Waſſerbehaͤlter ſeyn ſollen, ſo er-
fordern ſie leere Raͤume oder Vertiefungen, welche
geſchickt ſind, Waſſer zu faſſen und auch zu be-
halten. In Anſehung dieſer Vertiefungen kann
man ſich zweierlei Faͤlle denken. Entweder die
Natur ſelbſt hat ſolche Vertiefungen gebildet, in de-
nen eine betraͤchtliche Menge Waſſers ſchon fuͤr ſich
ſtehen bleiben kann, oder es wird menſchliche Kunſt
erfordert, ſolche verſchloſſene leere Raͤume zu bil-
den; die erſtern koͤnnte man natuͤrliche Teiche
nennen, und ſie gleich als ſolche benutzen, wenn ihr
Gebrauch nicht zu eingeſchraͤnkt waͤre; die letztern
wuͤrden dagegen den Nahmen kuͤnſtliche bekom-
men. Zu jenen gehoͤren die bekannten Erdfaͤlle,
und andere ausgewaſchene Senken, deren Mitte
betraͤchtlich tiefer liegt, als die Raͤnder, die ſie
umgeben. Zu dieſen ſchicken ſich beſonders die
Thaͤler ſehr gut. Man bedient ſich der Thaͤler
deſto haͤufiger, je weniger man auf Erdfaͤlle und
Senken Ruͤckſicht nimmt, da ſolche den Thaͤlern in
Anſehung des Nutzens gemeiniglich weit nach-
ſtehen.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/15>, abgerufen am 21.11.2024.
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