und widerspenstig, und da bekömmt ein Aufseher recht eigentlich seine Noth mit ihnen; besonders wenn sie demselben im Praktischen überlegen sind, und er sie nöthigenfalls nicht gleich selbst zu Rechte weisen, und ihnen entschlossen die Spitze bieten kann.
§. 76.
Die trägern Personen fleißiger zu machen, giebt es mehrere Mittel. Am besten ist es, wenn man in ihnen Ehrgeiz anzuspornen, und sie da- durch thätiger zu machen sucht. Zu dem Ende verspreche man ihnen verhältnißmäßige kleine Prä- mien; und haben sie ihre Arbeit gut gethan, so gebe man alsdann ihnen auch das Versprochene, sonst ist alles verlohren. Denn wenn solche Leute zu ihrer Faulheit noch Mißtrauen gesellen, so wer- den sie tückisch, und man kann nichts mehr mit ihnen anfangen, und muß sie fortjagen. Will man keine Prämien geben, (die man nach und nach in ein höheres Lohn abändern kann) so stecke man die Faulen gleich anfangs mit unter die besten, treuesten Arbeiter, und gebe letztern, insgeheim oder öffentlich, etwas Unteraufsicht über jene. Wenn nun Jeder rasch weg arbeitet, so müssen die Trägern auch mit fort, und sich mehr anstren- gen, wofern sie nur noch einigermaßen Ehrgefühl haben.
Mangelt ihnen dieß aber gänzlich, so ist das Rathsamste, ihnen einen eignen Unteraufseher zu
geben,
und widerſpenſtig, und da bekoͤmmt ein Aufſeher recht eigentlich ſeine Noth mit ihnen; beſonders wenn ſie demſelben im Praktiſchen uͤberlegen ſind, und er ſie noͤthigenfalls nicht gleich ſelbſt zu Rechte weiſen, und ihnen entſchloſſen die Spitze bieten kann.
§. 76.
Die traͤgern Perſonen fleißiger zu machen, giebt es mehrere Mittel. Am beſten iſt es, wenn man in ihnen Ehrgeiz anzuſpornen, und ſie da- durch thaͤtiger zu machen ſucht. Zu dem Ende verſpreche man ihnen verhaͤltnißmaͤßige kleine Praͤ- mien; und haben ſie ihre Arbeit gut gethan, ſo gebe man alsdann ihnen auch das Verſprochene, ſonſt iſt alles verlohren. Denn wenn ſolche Leute zu ihrer Faulheit noch Mißtrauen geſellen, ſo wer- den ſie tuͤckiſch, und man kann nichts mehr mit ihnen anfangen, und muß ſie fortjagen. Will man keine Praͤmien geben, (die man nach und nach in ein hoͤheres Lohn abaͤndern kann) ſo ſtecke man die Faulen gleich anfangs mit unter die beſten, treueſten Arbeiter, und gebe letztern, insgeheim oder oͤffentlich, etwas Unteraufſicht uͤber jene. Wenn nun Jeder raſch weg arbeitet, ſo muͤſſen die Traͤgern auch mit fort, und ſich mehr anſtren- gen, wofern ſie nur noch einigermaßen Ehrgefuͤhl haben.
Mangelt ihnen dieß aber gaͤnzlich, ſo iſt das Rathſamſte, ihnen einen eignen Unteraufſeher zu
geben,
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und widerſpenſtig, und da bekoͤmmt ein Aufſeher
recht eigentlich ſeine Noth mit ihnen; beſonders
wenn ſie demſelben im Praktiſchen uͤberlegen ſind,
und er ſie noͤthigenfalls nicht gleich ſelbſt zu Rechte
weiſen, und ihnen entſchloſſen die Spitze bieten
kann.
§. 76.
Die traͤgern Perſonen fleißiger zu machen,
giebt es mehrere Mittel. Am beſten iſt es, wenn
man in ihnen Ehrgeiz anzuſpornen, und ſie da-
durch thaͤtiger zu machen ſucht. Zu dem Ende
verſpreche man ihnen verhaͤltnißmaͤßige kleine Praͤ-
mien; und haben ſie ihre Arbeit gut gethan, ſo
gebe man alsdann ihnen auch das Verſprochene,
ſonſt iſt alles verlohren. Denn wenn ſolche Leute
zu ihrer Faulheit noch Mißtrauen geſellen, ſo wer-
den ſie tuͤckiſch, und man kann nichts mehr mit
ihnen anfangen, und muß ſie fortjagen. Will
man keine Praͤmien geben, (die man nach und
nach in ein hoͤheres Lohn abaͤndern kann) ſo ſtecke
man die Faulen gleich anfangs mit unter die beſten,
treueſten Arbeiter, und gebe letztern, insgeheim
oder oͤffentlich, etwas Unteraufſicht uͤber jene.
Wenn nun Jeder raſch weg arbeitet, ſo muͤſſen
die Traͤgern auch mit fort, und ſich mehr anſtren-
gen, wofern ſie nur noch einigermaßen Ehrgefuͤhl
haben.
Mangelt ihnen dieß aber gaͤnzlich, ſo iſt das
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/170>, abgerufen am 23.11.2024.
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