daß man nicht nöthig hat aller acht oder zehn Tage neue machen zu lassen. Bei dieser Sache beruht sehr viel darauf -- wo liegt das zum Damme be- nöthigte Material? Meistentheils liegt nicht we- nig davon in dem Thale selbst, wo man den Teich bauen will. Hat man nun den benöthigten Thon und Rasen, Schutt etc oberhalb des zu erbauen- den Dammes, so ist es rathsam, das nahe vor dem Damme gelegene Material zuerst wegzufah- ren, das entferntere und höher gelegene dagegen zuletzt. Hiedurch gewinnt man dieß, daß man die Wege fast immer so vorrichten kann, daß sie nach dem Damme hin, nicht allzustark aufwärts, sondern wenn nicht gar Berg unter, och meistens horizontal zulaufen. Die Schnellig- keit im Fahren wird hiedurch beträchtlich vermehrt und erleichtert, und darauf beruhte nach dem Vo- rigen viel. Bei obiger Vorrichtung der Wege dürfen aber auch die Fuhrleute nicht so viel Klagen erheben, und nicht zu viel Lohn fordern.
Liegt der Rasen und Thon benebst dem Schut- te etc seitwärts oder -- welches das Verdrieß- lichste ist, unterhalb des Dammes, so muß man sich freilich nach den Umständen, und durch gute Benutzung des gegebenen Terreins zu helfen suchen, wie es gehn will. Allemal aber ist es nöthig, die Wege nicht zu kurz vor dem Damme zu fassen, sondern ihren Anfang lie- ber in einiger Entfernung von dem Damme zu le-
gen,
daß man nicht noͤthig hat aller acht oder zehn Tage neue machen zu laſſen. Bei dieſer Sache beruht ſehr viel darauf — wo liegt das zum Damme be- noͤthigte Material? Meiſtentheils liegt nicht we- nig davon in dem Thale ſelbſt, wo man den Teich bauen will. Hat man nun den benoͤthigten Thon und Raſen, Schutt ꝛc oberhalb des zu erbauen- den Dammes, ſo iſt es rathſam, das nahe vor dem Damme gelegene Material zuerſt wegzufah- ren, das entferntere und hoͤher gelegene dagegen zuletzt. Hiedurch gewinnt man dieß, daß man die Wege faſt immer ſo vorrichten kann, daß ſie nach dem Damme hin, nicht allzuſtark aufwaͤrts, ſondern wenn nicht gar Berg unter, och meiſtens horizontal zulaufen. Die Schnellig- keit im Fahren wird hiedurch betraͤchtlich vermehrt und erleichtert, und darauf beruhte nach dem Vo- rigen viel. Bei obiger Vorrichtung der Wege duͤrfen aber auch die Fuhrleute nicht ſo viel Klagen erheben, und nicht zu viel Lohn fordern.
Liegt der Raſen und Thon benebſt dem Schut- te ꝛc ſeitwaͤrts oder — welches das Verdrieß- lichſte iſt, unterhalb des Dammes, ſo muß man ſich freilich nach den Umſtaͤnden, und durch gute Benutzung des gegebenen Terreins zu helfen ſuchen, wie es gehn will. Allemal aber iſt es noͤthig, die Wege nicht zu kurz vor dem Damme zu faſſen, ſondern ihren Anfang lie- ber in einiger Entfernung von dem Damme zu le-
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daß man nicht noͤthig hat aller acht oder zehn Tage
neue machen zu laſſen. Bei dieſer Sache beruht
ſehr viel darauf — wo liegt das zum Damme be-
noͤthigte Material? Meiſtentheils liegt nicht we-
nig davon in dem Thale ſelbſt, wo man den Teich
bauen will. Hat man nun den benoͤthigten Thon
und Raſen, Schutt ꝛc oberhalb des zu erbauen-
den Dammes, ſo iſt es rathſam, das nahe vor
dem Damme gelegene Material zuerſt wegzufah-
ren, das entferntere und hoͤher gelegene dagegen
zuletzt. Hiedurch gewinnt man dieß, daß man
die Wege faſt immer ſo vorrichten kann, daß ſie
nach dem Damme hin, nicht allzuſtark aufwaͤrts,
ſondern wenn nicht gar Berg unter, och
meiſtens horizontal zulaufen. Die Schnellig-
keit im Fahren wird hiedurch betraͤchtlich vermehrt
und erleichtert, und darauf beruhte nach dem Vo-
rigen viel. Bei obiger Vorrichtung der Wege
duͤrfen aber auch die Fuhrleute nicht ſo viel Klagen
erheben, und nicht zu viel Lohn fordern.
Liegt der Raſen und Thon benebſt dem Schut-
te ꝛc ſeitwaͤrts oder — welches das Verdrieß-
lichſte iſt, unterhalb des Dammes, ſo muß
man ſich freilich nach den Umſtaͤnden, und durch
gute Benutzung des gegebenen Terreins zu helfen
ſuchen, wie es gehn will. Allemal aber iſt es
noͤthig, die Wege nicht zu kurz vor dem
Damme zu faſſen, ſondern ihren Anfang lie-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/184>, abgerufen am 27.11.2024.
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