gen, so bleiben sie immer für die wachsenden Hö- hen des Dammes noch brauchbar. Ihre Inclina- tion soll nicht über 18 Grad steigen, wenn sie auf den höchsten Punkt gekommen sind. Wo Kehren sind, muß man dahin sehen, daß solche weder all- zugeräumig noch allzu eng sind, und nicht gefähr- lich werden. Wenigstens müssen sich daselbst zwei Wagen im Nothfall ausbeugen können.
Wo Teiche gebauet werden sollen, ist gewöhn- lich schon einiges Wasser vorhanden. Deswegen müssen an solchen nassen Stellen, wenn der Grund nicht fest ist, kleine Brücken geschlagen werden; bei kleinen Bächen, oder in Wiesen-Sümpfen, macht man solche gewöhnlich von Knüppeln, (Knüppelwege,) wenn Holz in der Nähe ist. Oft hilft man sich durch Aufräumung der Gräben, und durch Ableitung des Wassers. Die Knüppel- wege kosten wenig, können bald gemacht, und eben so leicht wieder auf- und weggerissen werden. Das Ganze besteht bei ihnen darin, daß man längst des Weges, der gebessert werden soll, Knüppelholz von 10 Fuß Länge und von 5 bis 7 Zoll Dicke, queer über legt, und sie alsdann mit etwas Schutt be- stürzen läßt, daß die Pferde nicht fallen. Es ist gut, erst unter die queer über zu legenden Knüppel, auf beiden Seiten andere der Länge nach unter zu legen, und die Queerknüppel darüber, so ruinirt man weniger Holz, und man kann sie auch leichter wegreißen.
Noch
gen, ſo bleiben ſie immer fuͤr die wachſenden Hoͤ- hen des Dammes noch brauchbar. Ihre Inclina- tion ſoll nicht uͤber 18 Grad ſteigen, wenn ſie auf den hoͤchſten Punkt gekommen ſind. Wo Kehren ſind, muß man dahin ſehen, daß ſolche weder all- zugeraͤumig noch allzu eng ſind, und nicht gefaͤhr- lich werden. Wenigſtens muͤſſen ſich daſelbſt zwei Wagen im Nothfall ausbeugen koͤnnen.
Wo Teiche gebauet werden ſollen, iſt gewoͤhn- lich ſchon einiges Waſſer vorhanden. Deswegen muͤſſen an ſolchen naſſen Stellen, wenn der Grund nicht feſt iſt, kleine Bruͤcken geſchlagen werden; bei kleinen Baͤchen, oder in Wieſen-Suͤmpfen, macht man ſolche gewoͤhnlich von Knuͤppeln, (Knuͤppelwege,) wenn Holz in der Naͤhe iſt. Oft hilft man ſich durch Aufraͤumung der Graͤben, und durch Ableitung des Waſſers. Die Knuͤppel- wege koſten wenig, koͤnnen bald gemacht, und eben ſo leicht wieder auf- und weggeriſſen werden. Das Ganze beſteht bei ihnen darin, daß man laͤngſt des Weges, der gebeſſert werden ſoll, Knuͤppelholz von 10 Fuß Laͤnge und von 5 bis 7 Zoll Dicke, queer uͤber legt, und ſie alsdann mit etwas Schutt be- ſtuͤrzen laͤßt, daß die Pferde nicht fallen. Es iſt gut, erſt unter die queer uͤber zu legenden Knuͤppel, auf beiden Seiten andere der Laͤnge nach unter zu legen, und die Queerknuͤppel daruͤber, ſo ruinirt man weniger Holz, und man kann ſie auch leichter wegreißen.
Noch
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gen, ſo bleiben ſie immer fuͤr die wachſenden Hoͤ-
hen des Dammes noch brauchbar. Ihre Inclina-
tion ſoll nicht uͤber 18 Grad ſteigen, wenn ſie auf
den hoͤchſten Punkt gekommen ſind. Wo Kehren
ſind, muß man dahin ſehen, daß ſolche weder all-
zugeraͤumig noch allzu eng ſind, und nicht gefaͤhr-
lich werden. Wenigſtens muͤſſen ſich daſelbſt zwei
Wagen im Nothfall ausbeugen koͤnnen.
Wo Teiche gebauet werden ſollen, iſt gewoͤhn-
lich ſchon einiges Waſſer vorhanden. Deswegen
muͤſſen an ſolchen naſſen Stellen, wenn der Grund
nicht feſt iſt, kleine Bruͤcken geſchlagen werden;
bei kleinen Baͤchen, oder in Wieſen-Suͤmpfen,
macht man ſolche gewoͤhnlich von Knuͤppeln,
(Knuͤppelwege,) wenn Holz in der Naͤhe iſt.
Oft hilft man ſich durch Aufraͤumung der Graͤben,
und durch Ableitung des Waſſers. Die Knuͤppel-
wege koſten wenig, koͤnnen bald gemacht, und
eben ſo leicht wieder auf- und weggeriſſen werden.
Das Ganze beſteht bei ihnen darin, daß man laͤngſt
des Weges, der gebeſſert werden ſoll, Knuͤppelholz
von 10 Fuß Laͤnge und von 5 bis 7 Zoll Dicke, queer
uͤber legt, und ſie alsdann mit etwas Schutt be-
ſtuͤrzen laͤßt, daß die Pferde nicht fallen. Es iſt
gut, erſt unter die queer uͤber zu legenden Knuͤppel,
auf beiden Seiten andere der Laͤnge nach unter
zu legen, und die Queerknuͤppel daruͤber, ſo
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/185>, abgerufen am 27.11.2024.
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