den nicht undienlich. Die Haupterfordernisse ei- nes guten Grundes sind hier wieder diese, daß er eines Theils fest genug sey und sich nicht senke, andern Theils, daß er Wasser halte.
Unter den Gestein-Arten, die viel Festigkeit haben, stehn diejenigen oben an, die man mit Feuersetzen, mit Bohren und Schießen, endlich mit Schlägel und Eisen, wie die Bergleute spre- chen, gewinnen muß. Hieher gehören alle uran- fänglichen und aufgesetzten Gebirgs-Arten. Viel davon sind schon oben im §. 47. erwähnt, daher ich dahin verweise. Alle aber auszuführen, ist hier unmöglich. Was also auf die sogleich erst benann- te Art gewonnen werden muß, ist beim Teichbau besonders tauglich einen guten Grund abzugeben. Bei diesem braucht man den Grundgraben nicht tief zu machen, es müßten denn die in Kurzem nachfol- genden Umstände dieses nöthig machen. Eine Tiefe von 4 bis 6 Fuß, allenfalls 8, ist daher schon hinlänglich und giebt ein sicheres Fundament.
Nicht so fest sind: dichter Kalkstein, Marmor, die Alabaster-Arten, Sandsteine, und Spath- Arten. Demohnerachtet sind sie immer sehr nütz- lich und brauchbar. Bei ihnen, und besonders bei den Kalkstein- und bei den Spath- und Sand- Arten, muß man schon weit vorsichtiger seyn, als bei Granit, Porphir, Grauwacke, Thonschiefer, Hornstein etc Man muß daher den Grundgra- ben so tief nieder bringen, bis das äußere Ansehn derselben, und der Ton, den sie bei dem Beklopfen
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den nicht undienlich. Die Haupterforderniſſe ei- nes guten Grundes ſind hier wieder dieſe, daß er eines Theils feſt genug ſey und ſich nicht ſenke, andern Theils, daß er Waſſer halte.
Unter den Geſtein-Arten, die viel Feſtigkeit haben, ſtehn diejenigen oben an, die man mit Feuerſetzen, mit Bohren und Schießen, endlich mit Schlaͤgel und Eiſen, wie die Bergleute ſpre- chen, gewinnen muß. Hieher gehoͤren alle uran- faͤnglichen und aufgeſetzten Gebirgs-Arten. Viel davon ſind ſchon oben im §. 47. erwaͤhnt, daher ich dahin verweiſe. Alle aber auszufuͤhren, iſt hier unmoͤglich. Was alſo auf die ſogleich erſt benann- te Art gewonnen werden muß, iſt beim Teichbau beſonders tauglich einen guten Grund abzugeben. Bei dieſem braucht man den Grundgraben nicht tief zu machen, es muͤßten denn die in Kurzem nachfol- genden Umſtaͤnde dieſes noͤthig machen. Eine Tiefe von 4 bis 6 Fuß, allenfalls 8, iſt daher ſchon hinlaͤnglich und giebt ein ſicheres Fundament.
Nicht ſo feſt ſind: dichter Kalkſtein, Marmor, die Alabaſter-Arten, Sandſteine, und Spath- Arten. Demohnerachtet ſind ſie immer ſehr nuͤtz- lich und brauchbar. Bei ihnen, und beſonders bei den Kalkſtein- und bei den Spath- und Sand- Arten, muß man ſchon weit vorſichtiger ſeyn, als bei Granit, Porphir, Grauwacke, Thonſchiefer, Hornſtein ꝛc Man muß daher den Grundgra- ben ſo tief nieder bringen, bis das aͤußere Anſehn derſelben, und der Ton, den ſie bei dem Beklopfen
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den nicht undienlich. Die Haupterforderniſſe ei-
nes guten Grundes ſind hier wieder dieſe, daß er
eines Theils feſt genug ſey und ſich nicht ſenke,
andern Theils, daß er Waſſer halte.
Unter den Geſtein-Arten, die viel Feſtigkeit
haben, ſtehn diejenigen oben an, die man mit
Feuerſetzen, mit Bohren und Schießen, endlich
mit Schlaͤgel und Eiſen, wie die Bergleute ſpre-
chen, gewinnen muß. Hieher gehoͤren alle uran-
faͤnglichen und aufgeſetzten Gebirgs-Arten. Viel
davon ſind ſchon oben im §. 47. erwaͤhnt, daher
ich dahin verweiſe. Alle aber auszufuͤhren, iſt hier
unmoͤglich. Was alſo auf die ſogleich erſt benann-
te Art gewonnen werden muß, iſt beim Teichbau
beſonders tauglich einen guten Grund abzugeben.
Bei dieſem braucht man den Grundgraben nicht tief
zu machen, es muͤßten denn die in Kurzem nachfol-
genden Umſtaͤnde dieſes noͤthig machen. Eine Tiefe
von 4 bis 6 Fuß, allenfalls 8, iſt daher ſchon
hinlaͤnglich und giebt ein ſicheres Fundament.
Nicht ſo feſt ſind: dichter Kalkſtein, Marmor,
die Alabaſter-Arten, Sandſteine, und Spath-
Arten. Demohnerachtet ſind ſie immer ſehr nuͤtz-
lich und brauchbar. Bei ihnen, und beſonders
bei den Kalkſtein- und bei den Spath- und Sand-
Arten, muß man ſchon weit vorſichtiger ſeyn, als
bei Granit, Porphir, Grauwacke, Thonſchiefer,
Hornſtein ꝛc Man muß daher den Grundgra-
ben ſo tief nieder bringen, bis das aͤußere Anſehn
derſelben, und der Ton, den ſie bei dem Beklopfen
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/195>, abgerufen am 27.11.2024.
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