Jemehr also solcher Schichten sind, desto mehr Wasser wird auch einziehn. Bei diesem Fallen des Gesteins muß man den Grund so tief graben, bis diejenigen Schichten, welche die nächsten vor der Böschung des Dammes im Teichraume sind, von der Sohle des Teichgrundes angerechnet, kein Wasser mehr unter dem Grundgraben und seiner Sohle hindurch führen können; das ist, bis sie alle zusammen durchsunken sind, oder bis der Grundgraben etwas unter ihnen niedergebracht ist.
Dieß reicht aber noch nicht hin, sondern man bringt den Grundgraben, je nachdem die Schich- ten unter einem Winkel von 15, 25, 35, bis 40 Grad fallen, noch um die ganze Tiefe, um 2/3 , um die Hälfte, oder um 1/3 des Grundgrabens, unter der gefährlichsten Schichtung nieder.
Wäre zum Beispiel h i in der 46 Figur dieje- nige Schichtung, von der man vermuthen könnte, daß sie den meisten Schaden thun würde, und man hätte sie bei dem Grundgraben in der Tiefe o p ge- funden, so müßte man, wenn der Winkel i h o = 15 Grad wäre, noch um die Tiefe o p unterwärts unter q p graben. Wäre aber der Winkel i h o = 25 Grad, so gräbe man nur 2/3 von o p unter- wärts, und so endlich beim Winkel i h o = 40 Grad, nur um 1/3 o p nieder, vorausgesetzt, daß der Boden übrigens gut und fest wäre.
Ist der Winkel i h oüber 40 Grad, und zwar sehr viel, so braucht der Grundgraben nicht
zu
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Jemehr alſo ſolcher Schichten ſind, deſto mehr Waſſer wird auch einziehn. Bei dieſem Fallen des Geſteins muß man den Grund ſo tief graben, bis diejenigen Schichten, welche die naͤchſten vor der Boͤſchung des Dammes im Teichraume ſind, von der Sohle des Teichgrundes angerechnet, kein Waſſer mehr unter dem Grundgraben und ſeiner Sohle hindurch fuͤhren koͤnnen; das iſt, bis ſie alle zuſammen durchſunken ſind, oder bis der Grundgraben etwas unter ihnen niedergebracht iſt.
Dieß reicht aber noch nicht hin, ſondern man bringt den Grundgraben, je nachdem die Schich- ten unter einem Winkel von 15, 25, 35, bis 40 Grad fallen, noch um die ganze Tiefe, um ⅔, um die Haͤlfte, oder um ⅓ des Grundgrabens, unter der gefaͤhrlichſten Schichtung nieder.
Waͤre zum Beiſpiel h i in der 46 Figur dieje- nige Schichtung, von der man vermuthen koͤnnte, daß ſie den meiſten Schaden thun wuͤrde, und man haͤtte ſie bei dem Grundgraben in der Tiefe o p ge- funden, ſo muͤßte man, wenn der Winkel i h o = 15 Grad waͤre, noch um die Tiefe o p unterwaͤrts unter q p graben. Waͤre aber der Winkel i h o = 25 Grad, ſo graͤbe man nur ⅔ von o p unter- waͤrts, und ſo endlich beim Winkel i h o = 40 Grad, nur um ⅓ o p nieder, vorausgeſetzt, daß der Boden uͤbrigens gut und feſt waͤre.
Iſt der Winkel i h ouͤber 40 Grad, und zwar ſehr viel, ſo braucht der Grundgraben nicht
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[195/0205]
Jemehr alſo ſolcher Schichten ſind, deſto mehr
Waſſer wird auch einziehn. Bei dieſem Fallen
des Geſteins muß man den Grund ſo tief graben,
bis diejenigen Schichten, welche die naͤchſten vor
der Boͤſchung des Dammes im Teichraume ſind,
von der Sohle des Teichgrundes angerechnet, kein
Waſſer mehr unter dem Grundgraben und ſeiner
Sohle hindurch fuͤhren koͤnnen; das iſt, bis ſie
alle zuſammen durchſunken ſind, oder bis
der Grundgraben etwas unter ihnen niedergebracht
iſt.
Dieß reicht aber noch nicht hin, ſondern man
bringt den Grundgraben, je nachdem die Schich-
ten unter einem Winkel von 15, 25, 35, bis
40 Grad fallen, noch um die ganze Tiefe, um
⅔, um die Haͤlfte, oder um ⅓ des Grundgrabens,
unter der gefaͤhrlichſten Schichtung nieder.
Waͤre zum Beiſpiel h i in der 46 Figur dieje-
nige Schichtung, von der man vermuthen koͤnnte,
daß ſie den meiſten Schaden thun wuͤrde, und man
haͤtte ſie bei dem Grundgraben in der Tiefe o p ge-
funden, ſo muͤßte man, wenn der Winkel i h o =
15 Grad waͤre, noch um die Tiefe o p unterwaͤrts
unter q p graben. Waͤre aber der Winkel i h o =
25 Grad, ſo graͤbe man nur ⅔ von o p unter-
waͤrts, und ſo endlich beim Winkel i h o = 40 Grad,
nur um ⅓ o p nieder, vorausgeſetzt, daß der Boden
uͤbrigens gut und feſt waͤre.
Iſt der Winkel i h o uͤber 40 Grad, und
zwar ſehr viel, ſo braucht der Grundgraben nicht
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/205>, abgerufen am 27.11.2024.
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