chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuerst wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenigsten 3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller- besten Thone oder Leime[ - 1 Zeichen fehlt], den man auftreiben kann, bestürzt, der Thon schichtenweise aus einan- der gezogen, und schichtenweise recht derb ge- stampft. (Jede Schicht ist etwa 6 Zoll hoch.) Dieß geschieht so lange, bis man nicht im Stande ist, Spuren von Fahren oder Gehen über dem ge- stampften Thone zu bemerken. Man kann solches am besten auf diese Art bewerkstelligen, daß nur geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in den Grundgraben gestürzt werden. Diese zieht man dann aus einander, quetscht sie mit dem Nak- ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in alle Löcher oder Vertiefungen ein, die sich auf des Grundgrabens Sohle oder in seinen Seiten finden, und läßt sie hinter dem Einquetschen her, tüchtig überrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3 bis 4mal geschehn, obgleich die Arbeiter saure Ge- sichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht fest überrammelt sey, kann dieses dienen, wenn die Stampfer nach dem Niederstoßen wieder etwas in die Höhe, rückwärts fahren.
Je stärker dieses Zurückfahren des Stampfers sichtbar wird, desto besser ist auch der Thon ge- rammelt. Es ist nicht gut, den Thon in den Grund- graben hinein fahren zu lassen, sondern man thut wol, ihm neben dem Grundgraben her, bis an
den
chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuerſt wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenigſten 3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller- beſten Thone oder Leime[ – 1 Zeichen fehlt], den man auftreiben kann, beſtuͤrzt, der Thon ſchichtenweiſe aus einan- der gezogen, und ſchichtenweiſe recht derb ge- ſtampft. (Jede Schicht iſt etwa 6 Zoll hoch.) Dieß geſchieht ſo lange, bis man nicht im Stande iſt, Spuren von Fahren oder Gehen uͤber dem ge- ſtampften Thone zu bemerken. Man kann ſolches am beſten auf dieſe Art bewerkſtelligen, daß nur geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in den Grundgraben geſtuͤrzt werden. Dieſe zieht man dann aus einander, quetſcht ſie mit dem Nak- ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in alle Loͤcher oder Vertiefungen ein, die ſich auf des Grundgrabens Sohle oder in ſeinen Seiten finden, und laͤßt ſie hinter dem Einquetſchen her, tuͤchtig uͤberrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3 bis 4mal geſchehn, obgleich die Arbeiter ſaure Ge- ſichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht feſt uͤberrammelt ſey, kann dieſes dienen, wenn die Stampfer nach dem Niederſtoßen wieder etwas in die Hoͤhe, ruͤckwaͤrts fahren.
Je ſtaͤrker dieſes Zuruͤckfahren des Stampfers ſichtbar wird, deſto beſſer iſt auch der Thon ge- rammelt. Es iſt nicht gut, den Thon in den Grund- graben hinein fahren zu laſſen, ſondern man thut wol, ihm neben dem Grundgraben her, bis an
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chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuerſt
wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenigſten
3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller-
beſten Thone oder Leime_, den man auftreiben
kann, beſtuͤrzt, der Thon ſchichtenweiſe aus einan-
der gezogen, und ſchichtenweiſe recht derb ge-
ſtampft. (Jede Schicht iſt etwa 6 Zoll hoch.)
Dieß geſchieht ſo lange, bis man nicht im Stande
iſt, Spuren von Fahren oder Gehen uͤber dem ge-
ſtampften Thone zu bemerken. Man kann ſolches
am beſten auf dieſe Art bewerkſtelligen, daß nur
geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in
den Grundgraben geſtuͤrzt werden. Dieſe zieht
man dann aus einander, quetſcht ſie mit dem Nak-
ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in
alle Loͤcher oder Vertiefungen ein, die ſich auf des
Grundgrabens Sohle oder in ſeinen Seiten finden,
und laͤßt ſie hinter dem Einquetſchen her, tuͤchtig
uͤberrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3
bis 4mal geſchehn, obgleich die Arbeiter ſaure Ge-
ſichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran
gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht feſt
uͤberrammelt ſey, kann dieſes dienen, wenn die
Stampfer nach dem Niederſtoßen wieder etwas in
die Hoͤhe, ruͤckwaͤrts fahren.
Je ſtaͤrker dieſes Zuruͤckfahren des Stampfers
ſichtbar wird, deſto beſſer iſt auch der Thon ge-
rammelt. Es iſt nicht gut, den Thon in den Grund-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/220>, abgerufen am 29.11.2024.
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