Umständen nun, hat man dahin zu sehen, daß zu gleicher Zeit die Thonbrust und das Rasenhaupt mit einander aufgeführt, und ganz dicht unter sich verbunden werden, widrigenfalls würden die schon oben erwähnten gefährlichen Risse entstehn. Diese Verbindung geschieht am besten folgender- maßen.
So wie eine Thon- und Rasen-Schicht etwa 2 Fuß in die Höhe gebracht ist, legt man die Ra- senbrust allemal etwas weiter heraus, auf die Thonbrust, und überbindet hiedurch. Auf die übergelegten Rasen (die man unter diesen Umstän- den gern lang stechen läßt, damit sie nicht zu schmal übergreifen) wird wiederum Thon aufge- bracht, und so fortgefahren, bis man die Höhe der Kappe erreicht hat.
Wo man Willens ist, außer der Rasenbrust noch eine solche Thonbrust vorn aufzuführen, muß bei dem Ausbringen des Grundgrabens hierauf Rück- sicht genommen werden; es ist nemlich nöthig, den Grundgraben um so viel weiter zu fassen, daß die vor das Rasenhaupt zu legende Thonbrust auch mit in den Grundgraben hinein komme: denn sie blos auf die Dammsohle aufzusetzen, ist deshalb ver- werflich, weil die Festigkeit des Ganzen darunter leidet. Ueberhaupt aber ist es allemal besser, gleich eine Thon- oder Rasenbrust von größerer Dicke vorzurichten, statt eine Thonbrust vor das Rasenhaupt noch vorzulegen, weil die Verbindung
Bei-
Umſtaͤnden nun, hat man dahin zu ſehen, daß zu gleicher Zeit die Thonbruſt und das Raſenhaupt mit einander aufgefuͤhrt, und ganz dicht unter ſich verbunden werden, widrigenfalls wuͤrden die ſchon oben erwaͤhnten gefaͤhrlichen Riſſe entſtehn. Dieſe Verbindung geſchieht am beſten folgender- maßen.
So wie eine Thon- und Raſen-Schicht etwa 2 Fuß in die Hoͤhe gebracht iſt, legt man die Ra- ſenbruſt allemal etwas weiter heraus, auf die Thonbruſt, und uͤberbindet hiedurch. Auf die uͤbergelegten Raſen (die man unter dieſen Umſtaͤn- den gern lang ſtechen laͤßt, damit ſie nicht zu ſchmal uͤbergreifen) wird wiederum Thon aufge- bracht, und ſo fortgefahren, bis man die Hoͤhe der Kappe erreicht hat.
Wo man Willens iſt, außer der Raſenbruſt noch eine ſolche Thonbruſt vorn aufzufuͤhren, muß bei dem Ausbringen des Grundgrabens hierauf Ruͤck- ſicht genommen werden; es iſt nemlich noͤthig, den Grundgraben um ſo viel weiter zu faſſen, daß die vor das Raſenhaupt zu legende Thonbruſt auch mit in den Grundgraben hinein komme: denn ſie blos auf die Dammſohle aufzuſetzen, iſt deshalb ver- werflich, weil die Feſtigkeit des Ganzen darunter leidet. Ueberhaupt aber iſt es allemal beſſer, gleich eine Thon- oder Raſenbruſt von groͤßerer Dicke vorzurichten, ſtatt eine Thonbruſt vor das Raſenhaupt noch vorzulegen, weil die Verbindung
Bei-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0232"n="222"/>
Umſtaͤnden nun, hat man dahin zu ſehen, daß zu<lb/>
gleicher Zeit die Thonbruſt und das Raſenhaupt<lb/>
mit einander aufgefuͤhrt, und ganz dicht unter<lb/>ſich verbunden werden, widrigenfalls wuͤrden die<lb/>ſchon oben erwaͤhnten gefaͤhrlichen Riſſe entſtehn.<lb/>
Dieſe Verbindung geſchieht am beſten folgender-<lb/>
maßen.</p><lb/><p>So wie eine Thon- und Raſen-Schicht etwa<lb/>
2 Fuß in die Hoͤhe gebracht iſt, legt man die Ra-<lb/>ſenbruſt allemal etwas weiter heraus, auf die<lb/>
Thonbruſt, und uͤberbindet hiedurch. Auf die<lb/>
uͤbergelegten Raſen (die man unter dieſen Umſtaͤn-<lb/>
den gern lang ſtechen laͤßt, damit ſie nicht zu<lb/>ſchmal uͤbergreifen) wird wiederum Thon aufge-<lb/>
bracht, und ſo fortgefahren, bis man die Hoͤhe<lb/>
der Kappe erreicht hat.</p><lb/><p>Wo man Willens iſt, außer der Raſenbruſt noch<lb/>
eine ſolche Thonbruſt vorn aufzufuͤhren, muß bei<lb/>
dem Ausbringen des Grundgrabens hierauf Ruͤck-<lb/>ſicht genommen werden; es iſt nemlich noͤthig, den<lb/>
Grundgraben um ſo viel weiter zu faſſen, daß die<lb/>
vor das Raſenhaupt zu legende Thonbruſt auch<lb/>
mit in den Grundgraben hinein komme: denn ſie<lb/>
blos auf die Dammſohle aufzuſetzen, iſt deshalb ver-<lb/>
werflich, weil die Feſtigkeit des Ganzen darunter<lb/>
leidet. Ueberhaupt aber iſt es allemal beſſer,<lb/>
gleich eine Thon- oder Raſenbruſt von groͤßerer<lb/>
Dicke vorzurichten, ſtatt eine Thonbruſt vor das<lb/>
Raſenhaupt noch vorzulegen, weil die Verbindung<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Bei-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[222/0232]
Umſtaͤnden nun, hat man dahin zu ſehen, daß zu
gleicher Zeit die Thonbruſt und das Raſenhaupt
mit einander aufgefuͤhrt, und ganz dicht unter
ſich verbunden werden, widrigenfalls wuͤrden die
ſchon oben erwaͤhnten gefaͤhrlichen Riſſe entſtehn.
Dieſe Verbindung geſchieht am beſten folgender-
maßen.
So wie eine Thon- und Raſen-Schicht etwa
2 Fuß in die Hoͤhe gebracht iſt, legt man die Ra-
ſenbruſt allemal etwas weiter heraus, auf die
Thonbruſt, und uͤberbindet hiedurch. Auf die
uͤbergelegten Raſen (die man unter dieſen Umſtaͤn-
den gern lang ſtechen laͤßt, damit ſie nicht zu
ſchmal uͤbergreifen) wird wiederum Thon aufge-
bracht, und ſo fortgefahren, bis man die Hoͤhe
der Kappe erreicht hat.
Wo man Willens iſt, außer der Raſenbruſt noch
eine ſolche Thonbruſt vorn aufzufuͤhren, muß bei
dem Ausbringen des Grundgrabens hierauf Ruͤck-
ſicht genommen werden; es iſt nemlich noͤthig, den
Grundgraben um ſo viel weiter zu faſſen, daß die
vor das Raſenhaupt zu legende Thonbruſt auch
mit in den Grundgraben hinein komme: denn ſie
blos auf die Dammſohle aufzuſetzen, iſt deshalb ver-
werflich, weil die Feſtigkeit des Ganzen darunter
leidet. Ueberhaupt aber iſt es allemal beſſer,
gleich eine Thon- oder Raſenbruſt von groͤßerer
Dicke vorzurichten, ſtatt eine Thonbruſt vor das
Raſenhaupt noch vorzulegen, weil die Verbindung
Bei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/232>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.