einem, welches über das Gerenne zu liegen kommt. Es ist am besten, diesen Ringen solche Schlösser zu geben, wie man sie an Ringen, die um starke Wel- len gelegt werden, zu machen pflegt. Dann las- sen sie sich sehr stark anziehen. Die Ringe wer- den füglich über die Wechsel gebracht; denn kom- men sie in die Mitte der Bohlenstücke, so ziehn sich allezeit die Enden derselben über den Wechseln et- was loß, und da bedürfen die Gerenne ohnehin die meiste Verwahrung.
Damit sich die Bohlenstücke nicht der Länge nach in den Wechseln aus einander dehnen, so hef- tet man sie mit eisernen Klammern zusammen. Dieß muß ohnedem allezeit da, wo Wechsel sind, ge- schehen, um sie gut im Schlusse zu erhalten.
Kleine Oeffnungen, die sich bei den Gerennen finden, kann man entweder mit einer Mischung von geschmolzenem Pech und Harze, zu gleichen Thei- len genommen, (worunter etwa 1/6 des gesammten Gewichtes, Terpentin kommen kann) ausgießen, oder welches noch besser ist, mit kleinen breiten, sehr dünn zulaufenden scharfkantigen Keilen aus- keilen. Hiebei muß man Acht haben, daß das Holz zum Gerenne und zu den Keilchen selbst, recht trocken ist, und daß durch übermäßiges Antreiben der Keile die Oeffnungen nicht größer statt kleiner gemacht werden. Die Keile darf man also nur da stark gebrauchen, wo das Holz eine sehr ge- naue Verbindung von außen hat, und vermöge dieser im Stande ist, einer beträchtlichen Gewalt
zu
einem, welches uͤber das Gerenne zu liegen kommt. Es iſt am beſten, dieſen Ringen ſolche Schloͤſſer zu geben, wie man ſie an Ringen, die um ſtarke Wel- len gelegt werden, zu machen pflegt. Dann laſ- ſen ſie ſich ſehr ſtark anziehen. Die Ringe wer- den fuͤglich uͤber die Wechſel gebracht; denn kom- men ſie in die Mitte der Bohlenſtuͤcke, ſo ziehn ſich allezeit die Enden derſelben uͤber den Wechſeln et- was loß, und da beduͤrfen die Gerenne ohnehin die meiſte Verwahrung.
Damit ſich die Bohlenſtuͤcke nicht der Laͤnge nach in den Wechſeln aus einander dehnen, ſo hef- tet man ſie mit eiſernen Klammern zuſammen. Dieß muß ohnedem allezeit da, wo Wechſel ſind, ge- ſchehen, um ſie gut im Schluſſe zu erhalten.
Kleine Oeffnungen, die ſich bei den Gerennen finden, kann man entweder mit einer Miſchung von geſchmolzenem Pech und Harze, zu gleichen Thei- len genommen, (worunter etwa ⅙ des geſammten Gewichtes, Terpentin kommen kann) ausgießen, oder welches noch beſſer iſt, mit kleinen breiten, ſehr duͤnn zulaufenden ſcharfkantigen Keilen aus- keilen. Hiebei muß man Acht haben, daß das Holz zum Gerenne und zu den Keilchen ſelbſt, recht trocken iſt, und daß durch uͤbermaͤßiges Antreiben der Keile die Oeffnungen nicht groͤßer ſtatt kleiner gemacht werden. Die Keile darf man alſo nur da ſtark gebrauchen, wo das Holz eine ſehr ge- naue Verbindung von außen hat, und vermoͤge dieſer im Stande iſt, einer betraͤchtlichen Gewalt
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einem, welches uͤber das Gerenne zu liegen kommt.
Es iſt am beſten, dieſen Ringen ſolche Schloͤſſer zu
geben, wie man ſie an Ringen, die um ſtarke Wel-
len gelegt werden, zu machen pflegt. Dann laſ-
ſen ſie ſich ſehr ſtark anziehen. Die Ringe wer-
den fuͤglich uͤber die Wechſel gebracht; denn kom-
men ſie in die Mitte der Bohlenſtuͤcke, ſo ziehn ſich
allezeit die Enden derſelben uͤber den Wechſeln et-
was loß, und da beduͤrfen die Gerenne ohnehin
die meiſte Verwahrung.
Damit ſich die Bohlenſtuͤcke nicht der Laͤnge
nach in den Wechſeln aus einander dehnen, ſo hef-
tet man ſie mit eiſernen Klammern zuſammen.
Dieß muß ohnedem allezeit da, wo Wechſel ſind, ge-
ſchehen, um ſie gut im Schluſſe zu erhalten.
Kleine Oeffnungen, die ſich bei den Gerennen
finden, kann man entweder mit einer Miſchung von
geſchmolzenem Pech und Harze, zu gleichen Thei-
len genommen, (worunter etwa ⅙ des geſammten
Gewichtes, Terpentin kommen kann) ausgießen,
oder welches noch beſſer iſt, mit kleinen breiten,
ſehr duͤnn zulaufenden ſcharfkantigen Keilen aus-
keilen. Hiebei muß man Acht haben, daß das
Holz zum Gerenne und zu den Keilchen ſelbſt, recht
trocken iſt, und daß durch uͤbermaͤßiges Antreiben
der Keile die Oeffnungen nicht groͤßer ſtatt kleiner
gemacht werden. Die Keile darf man alſo nur
da ſtark gebrauchen, wo das Holz eine ſehr ge-
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dieſer im Stande iſt, einer betraͤchtlichen Gewalt
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/257>, abgerufen am 21.11.2024.
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