Durchmesser, weiter, als die des Zapfengeren- nes selbst ist. Daher müssen auch die Backen des Gerennes an dieser Stelle etwas stärker genommen werden, daß da, wo das Zapfenloch hinkömmt, noch Holz genug bleibt. Bei runden Löchern macht man deswegen an der Stelle, wo das Zapfenloch eingehauen werden soll, das Zapfengerenne etwas enger, um desto mehr Holz zu bekommen für die Backen. Dieß kann man auch bei viereck- ten Löchern beobachten. Unterwärts läßt man die Oeffnung etwas konisch, oder pyramidenförmig bei viereckten Löchern, zulaufen, so daß der untere Durchmesser des Zapfenlochs von dem obern etwa 1/2 Zoll verschieden ist. Auf diese Art gearbeitet, wird das Zapfenloch (wenn der Zapfen auf ähn- liche Weise gearbeitet ist,) sehr dicht verschlossen. Es finden sich aber auch noch andere Gründe und Um- stände, von denen weiter unten die Rede seyn wird, welche diese Form der Zapfenlöcher nöthig machen.
§. 118.
Zur Vorbereitung läßt man, bevor der wirk- liche Anfang mit dem Legen des Zapfengerennes gemacht wird, erstlich da, wohin der Striegel- schacht kommen soll, ein ähnliches Gevierte von eichenen Schwellen legen, wie oben bei dem Was- serkasten beschrieben ist. Doch wird jetzt stärkeres Holz genommen, als bei dem ebengenannten, und die Dicke und Höhe dieses Schwellholzes kann 16
bis
Durchmeſſer, weiter, als die des Zapfengeren- nes ſelbſt iſt. Daher muͤſſen auch die Backen des Gerennes an dieſer Stelle etwas ſtaͤrker genommen werden, daß da, wo das Zapfenloch hinkoͤmmt, noch Holz genug bleibt. Bei runden Loͤchern macht man deswegen an der Stelle, wo das Zapfenloch eingehauen werden ſoll, das Zapfengerenne etwas enger, um deſto mehr Holz zu bekommen fuͤr die Backen. Dieß kann man auch bei viereck- ten Loͤchern beobachten. Unterwaͤrts laͤßt man die Oeffnung etwas koniſch, oder pyramidenfoͤrmig bei viereckten Loͤchern, zulaufen, ſo daß der untere Durchmeſſer des Zapfenlochs von dem obern etwa ½ Zoll verſchieden iſt. Auf dieſe Art gearbeitet, wird das Zapfenloch (wenn der Zapfen auf aͤhn- liche Weiſe gearbeitet iſt,) ſehr dicht verſchloſſen. Es finden ſich aber auch noch andere Gruͤnde und Um- ſtaͤnde, von denen weiter unten die Rede ſeyn wird, welche dieſe Form der Zapfenloͤcher noͤthig machen.
§. 118.
Zur Vorbereitung laͤßt man, bevor der wirk- liche Anfang mit dem Legen des Zapfengerennes gemacht wird, erſtlich da, wohin der Striegel- ſchacht kommen ſoll, ein aͤhnliches Gevierte von eichenen Schwellen legen, wie oben bei dem Waſ- ſerkaſten beſchrieben iſt. Doch wird jetzt ſtaͤrkeres Holz genommen, als bei dem ebengenannten, und die Dicke und Hoͤhe dieſes Schwellholzes kann 16
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[352[253]/0263]
Durchmeſſer, weiter, als die des Zapfengeren-
nes ſelbſt iſt. Daher muͤſſen auch die Backen des
Gerennes an dieſer Stelle etwas ſtaͤrker genommen
werden, daß da, wo das Zapfenloch hinkoͤmmt, noch
Holz genug bleibt. Bei runden Loͤchern macht
man deswegen an der Stelle, wo das Zapfenloch
eingehauen werden ſoll, das Zapfengerenne
etwas enger, um deſto mehr Holz zu bekommen
fuͤr die Backen. Dieß kann man auch bei viereck-
ten Loͤchern beobachten. Unterwaͤrts laͤßt man die
Oeffnung etwas koniſch, oder pyramidenfoͤrmig bei
viereckten Loͤchern, zulaufen, ſo daß der untere
Durchmeſſer des Zapfenlochs von dem obern etwa
½ Zoll verſchieden iſt. Auf dieſe Art gearbeitet,
wird das Zapfenloch (wenn der Zapfen auf aͤhn-
liche Weiſe gearbeitet iſt,) ſehr dicht verſchloſſen. Es
finden ſich aber auch noch andere Gruͤnde und Um-
ſtaͤnde, von denen weiter unten die Rede ſeyn
wird, welche dieſe Form der Zapfenloͤcher noͤthig
machen.
§. 118.
Zur Vorbereitung laͤßt man, bevor der wirk-
liche Anfang mit dem Legen des Zapfengerennes
gemacht wird, erſtlich da, wohin der Striegel-
ſchacht kommen ſoll, ein aͤhnliches Gevierte von
eichenen Schwellen legen, wie oben bei dem Waſ-
ſerkaſten beſchrieben iſt. Doch wird jetzt ſtaͤrkeres
Holz genommen, als bei dem ebengenannten, und
die Dicke und Hoͤhe dieſes Schwellholzes kann 16
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 352[253]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/263>, abgerufen am 21.11.2024.
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