Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

verschließt aber keinesweges die Oeffnung so stark,
daß dadurch Nachtheil entstünde.

Hat man keine solche Gesteinart, aus der man
das Zapfengerenne aus dem Ganzen machen las-
sen könnte, und muß man wie bei hölzernen ver-
fahren, so muß der steinerne Deckel mit eisernen
Bändern an das Gerennstück dicht angeschlossen,
und zuvor die beiderseitigen sich berührenden Stel-
len, mit Wassermörtel bestrichen werden, um alle
Risse und Oeffnungen, die an unrechten Orten
Wasser durchließen, zu verstopfen. Bloßer Was-
sermörtel, ohne Eisen zu Hülfe zu nehmen,
würde nicht genug halten, und wenn auch
die eisernen Bänder noch nicht genug an-
ziehn wollen, so treibe man sie mit eisernen Kei-
len an, daß der ganze Steinblock sammt dem Dek-
kel, wie aus dem Ganzen gehauen, dicht werde.
Da auch der steinerne Deckel untenhin zu liegen
kommt, so hat er lange nicht das auszustehn, als
wenn er oben läge und das Zapfenloch in ihn einge-
hauen wäre. Wenn also ja irgendwo ein kleiner Riß
entstehen sollte, so schadet doch derselbe nur sehr
wenig, zumal da der Boden, auf dem das Za-
pfengerenne zu ruhen kommt, aus Vorsicht erst
mit Thon bedeckt wird. In Ansehung des übrigen
verfährt man völlig auf gleiche Weise wie mit den
hölzernen Gerennen.


§. 128.
Teichb. S

verſchließt aber keinesweges die Oeffnung ſo ſtark,
daß dadurch Nachtheil entſtuͤnde.

Hat man keine ſolche Geſteinart, aus der man
das Zapfengerenne aus dem Ganzen machen laſ-
ſen koͤnnte, und muß man wie bei hoͤlzernen ver-
fahren, ſo muß der ſteinerne Deckel mit eiſernen
Baͤndern an das Gerennſtuͤck dicht angeſchloſſen,
und zuvor die beiderſeitigen ſich beruͤhrenden Stel-
len, mit Waſſermoͤrtel beſtrichen werden, um alle
Riſſe und Oeffnungen, die an unrechten Orten
Waſſer durchließen, zu verſtopfen. Bloßer Waſ-
ſermoͤrtel, ohne Eiſen zu Huͤlfe zu nehmen,
wuͤrde nicht genug halten, und wenn auch
die eiſernen Baͤnder noch nicht genug an-
ziehn wollen, ſo treibe man ſie mit eiſernen Kei-
len an, daß der ganze Steinblock ſammt dem Dek-
kel, wie aus dem Ganzen gehauen, dicht werde.
Da auch der ſteinerne Deckel untenhin zu liegen
kommt, ſo hat er lange nicht das auszuſtehn, als
wenn er oben laͤge und das Zapfenloch in ihn einge-
hauen waͤre. Wenn alſo ja irgendwo ein kleiner Riß
entſtehen ſollte, ſo ſchadet doch derſelbe nur ſehr
wenig, zumal da der Boden, auf dem das Za-
pfengerenne zu ruhen kommt, aus Vorſicht erſt
mit Thon bedeckt wird. In Anſehung des uͤbrigen
verfaͤhrt man voͤllig auf gleiche Weiſe wie mit den
hoͤlzernen Gerennen.


§. 128.
Teichb. S
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0283" n="273"/>
ver&#x017F;chließt aber keinesweges die Oeffnung &#x017F;o &#x017F;tark,<lb/>
daß dadurch Nachtheil ent&#x017F;tu&#x0364;nde.</p><lb/>
              <p>Hat man keine &#x017F;olche Ge&#x017F;teinart, aus der man<lb/>
das Zapfengerenne aus dem Ganzen machen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en ko&#x0364;nnte, und muß man wie bei ho&#x0364;lzernen ver-<lb/>
fahren, &#x017F;o muß der &#x017F;teinerne Deckel mit ei&#x017F;ernen<lb/>
Ba&#x0364;ndern an das Gerenn&#x017F;tu&#x0364;ck dicht ange&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und zuvor die beider&#x017F;eitigen &#x017F;ich beru&#x0364;hrenden Stel-<lb/>
len, mit Wa&#x017F;&#x017F;ermo&#x0364;rtel be&#x017F;trichen werden, um alle<lb/>
Ri&#x017F;&#x017F;e und Oeffnungen, die an unrechten Orten<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er durchließen, zu ver&#x017F;topfen. Bloßer Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ermo&#x0364;rtel, ohne Ei&#x017F;en zu Hu&#x0364;lfe zu nehmen,<lb/>
wu&#x0364;rde nicht genug halten, und wenn auch<lb/>
die ei&#x017F;ernen Ba&#x0364;nder noch nicht genug an-<lb/>
ziehn wollen, &#x017F;o treibe man &#x017F;ie mit ei&#x017F;ernen Kei-<lb/>
len an, daß der ganze Steinblock &#x017F;ammt dem Dek-<lb/>
kel, wie aus dem Ganzen gehauen, dicht werde.<lb/>
Da auch der &#x017F;teinerne Deckel untenhin zu liegen<lb/>
kommt, &#x017F;o hat er lange nicht das auszu&#x017F;tehn, als<lb/>
wenn er oben la&#x0364;ge und das Zapfenloch in ihn einge-<lb/>
hauen wa&#x0364;re. Wenn al&#x017F;o ja irgendwo ein kleiner Riß<lb/>
ent&#x017F;tehen &#x017F;ollte, &#x017F;o &#x017F;chadet doch der&#x017F;elbe nur &#x017F;ehr<lb/>
wenig, zumal da der Boden, auf dem das Za-<lb/>
pfengerenne zu ruhen kommt, aus Vor&#x017F;icht er&#x017F;t<lb/>
mit Thon bedeckt wird. In An&#x017F;ehung des u&#x0364;brigen<lb/>
verfa&#x0364;hrt man vo&#x0364;llig auf gleiche Wei&#x017F;e wie mit den<lb/>
ho&#x0364;lzernen Gerennen.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">Teichb. S</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 128.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0283] verſchließt aber keinesweges die Oeffnung ſo ſtark, daß dadurch Nachtheil entſtuͤnde. Hat man keine ſolche Geſteinart, aus der man das Zapfengerenne aus dem Ganzen machen laſ- ſen koͤnnte, und muß man wie bei hoͤlzernen ver- fahren, ſo muß der ſteinerne Deckel mit eiſernen Baͤndern an das Gerennſtuͤck dicht angeſchloſſen, und zuvor die beiderſeitigen ſich beruͤhrenden Stel- len, mit Waſſermoͤrtel beſtrichen werden, um alle Riſſe und Oeffnungen, die an unrechten Orten Waſſer durchließen, zu verſtopfen. Bloßer Waſ- ſermoͤrtel, ohne Eiſen zu Huͤlfe zu nehmen, wuͤrde nicht genug halten, und wenn auch die eiſernen Baͤnder noch nicht genug an- ziehn wollen, ſo treibe man ſie mit eiſernen Kei- len an, daß der ganze Steinblock ſammt dem Dek- kel, wie aus dem Ganzen gehauen, dicht werde. Da auch der ſteinerne Deckel untenhin zu liegen kommt, ſo hat er lange nicht das auszuſtehn, als wenn er oben laͤge und das Zapfenloch in ihn einge- hauen waͤre. Wenn alſo ja irgendwo ein kleiner Riß entſtehen ſollte, ſo ſchadet doch derſelbe nur ſehr wenig, zumal da der Boden, auf dem das Za- pfengerenne zu ruhen kommt, aus Vorſicht erſt mit Thon bedeckt wird. In Anſehung des uͤbrigen verfaͤhrt man voͤllig auf gleiche Weiſe wie mit den hoͤlzernen Gerennen. §. 128. Teichb. S

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/283
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/283>, abgerufen am 21.11.2024.