alles aus einem Stücke zu bekommen; wenn es möglich ist, der Striegelschacht-Tiefe gleich. Geht dieß nicht an, so werden 2 Stück an einander ge- setzt, um die Striegelschacht-Tiefe zu erreichen. Dieß Stück Holz heißt man eine Wandruthe. Im- mer 2 und 2 Wandruthen werden durch starke Spreizen auf das stärkste in die Ecken des schad- haften Striegelschachtes getrieben, und auf die Art durch sich selbst in den Ecken erhalten. Die Spreizen zu den in die Ecke getriebenen Wandru- then müssen 8 Fuß weit von einander entfernt seyn; noch etwas näher als weiter, ist gleichfalls dienlich.
Mittelst dieser Wandruthen wird der Strie- gelschacht aus einander gehalten, und wenn auch wirklich alle Zähne oder Enden der Gevierte rein abgefault sind, so kann der Striegelschacht doch keinesweges zusammengehn, weil dieß die Sprei- zen der aus einander getriebenen Wandruthen ver- hindern. Will man, so klammert man auch wohl die Wandruthen, mit sogenannten Futterklam- mern, noch an die Gevierte des Schachtes an. Dieser bleibt also so lange brauchbar, als das Holz -- aus dem die Schrote (das sind die einzelnen Bohlenstücke, die immer 4 zusammen- gefügt und zu Gevierten gebildet werden) geschnit- ten oder gehauen worden sind, nur irgend hal- ten will.
Gewöhnlich liegt neu in einem Striegelschachte gebrauchtes Holz, aus gesunden eichenen Kern-
stäm-
alles aus einem Stuͤcke zu bekommen; wenn es moͤglich iſt, der Striegelſchacht-Tiefe gleich. Geht dieß nicht an, ſo werden 2 Stuͤck an einander ge- ſetzt, um die Striegelſchacht-Tiefe zu erreichen. Dieß Stuͤck Holz heißt man eine Wandruthe. Im- mer 2 und 2 Wandruthen werden durch ſtarke Spreizen auf das ſtaͤrkſte in die Ecken des ſchad- haften Striegelſchachtes getrieben, und auf die Art durch ſich ſelbſt in den Ecken erhalten. Die Spreizen zu den in die Ecke getriebenen Wandru- then muͤſſen 8 Fuß weit von einander entfernt ſeyn; noch etwas naͤher als weiter, iſt gleichfalls dienlich.
Mittelſt dieſer Wandruthen wird der Strie- gelſchacht aus einander gehalten, und wenn auch wirklich alle Zaͤhne oder Enden der Gevierte rein abgefault ſind, ſo kann der Striegelſchacht doch keinesweges zuſammengehn, weil dieß die Sprei- zen der aus einander getriebenen Wandruthen ver- hindern. Will man, ſo klammert man auch wohl die Wandruthen, mit ſogenannten Futterklam- mern, noch an die Gevierte des Schachtes an. Dieſer bleibt alſo ſo lange brauchbar, als das Holz — aus dem die Schrote (das ſind die einzelnen Bohlenſtuͤcke, die immer 4 zuſammen- gefuͤgt und zu Gevierten gebildet werden) geſchnit- ten oder gehauen worden ſind, nur irgend hal- ten will.
Gewoͤhnlich liegt neu in einem Striegelſchachte gebrauchtes Holz, aus geſunden eichenen Kern-
ſtaͤm-
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alles aus einem Stuͤcke zu bekommen; wenn es
moͤglich iſt, der Striegelſchacht-Tiefe gleich. Geht
dieß nicht an, ſo werden 2 Stuͤck an einander ge-
ſetzt, um die Striegelſchacht-Tiefe zu erreichen. Dieß
Stuͤck Holz heißt man eine Wandruthe. Im-
mer 2 und 2 Wandruthen werden durch ſtarke
Spreizen auf das ſtaͤrkſte in die Ecken des ſchad-
haften Striegelſchachtes getrieben, und auf die
Art durch ſich ſelbſt in den Ecken erhalten. Die
Spreizen zu den in die Ecke getriebenen Wandru-
then muͤſſen 8 Fuß weit von einander entfernt
ſeyn; noch etwas naͤher als weiter, iſt gleichfalls
dienlich.
Mittelſt dieſer Wandruthen wird der Strie-
gelſchacht aus einander gehalten, und wenn auch
wirklich alle Zaͤhne oder Enden der Gevierte rein
abgefault ſind, ſo kann der Striegelſchacht doch
keinesweges zuſammengehn, weil dieß die Sprei-
zen der aus einander getriebenen Wandruthen ver-
hindern. Will man, ſo klammert man auch wohl
die Wandruthen, mit ſogenannten Futterklam-
mern, noch an die Gevierte des Schachtes an.
Dieſer bleibt alſo ſo lange brauchbar, als das
Holz — aus dem die Schrote (das ſind die
einzelnen Bohlenſtuͤcke, die immer 4 zuſammen-
gefuͤgt und zu Gevierten gebildet werden) geſchnit-
ten oder gehauen worden ſind, nur irgend hal-
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Gewoͤhnlich liegt neu in einem Striegelſchachte
gebrauchtes Holz, aus geſunden eichenen Kern-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/297>, abgerufen am 21.11.2024.
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