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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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und herausfällt, so bekömmt der nächst über ihm
gelegene, gleich dadurch mehr Raum und weni-
gern Widerstand, um gleichfalls ausweichen zu kön-
nen. Weicht also auch dieser, so kömmt nun die
Reihe an immer größere, und die Mauer wird
natürlicher Weise bald schadhaft und findet ihren
Untergang, da sie ihr eigenes Gewicht nicht mehr
zu tragen, im Stande bleibt.

Die Stirnmaurung behält also mit Recht vor
der Scheibenmaurung in diesen Fällen den Vor-
zug, und wenn gleich bei ersterer das Auszwicken
auch nöthig und rathsam ist, so kann es doch bei
ihnen weit besser und bequemer verrichtet werden.
Denn wenn es von hinten herein geschieht, so ist
da stets mehr Raum, und der Druck bleibt immer
hinter dem Zwicksteine, und treibt ihn in die
Mauer hinein, statt heraus. Eine Stirnmauer
braucht auch von ihrer innern Seite heraus nur
wenig verzwickt zu werden, welches bei der Schei-
benmaurung nicht der Fall ist.

§. 143.

Einige sind der Meinung, man müsse, zu desto
besserer Dauer der gemauerten Striegelschächte,
wechselsweise sowohl Scheiben- als Stirnmaurung
gebrauchen. Hiegegen läßt sich aber mit Grund
einwenden, daß die platten Flächen der Steine
bei der Scheibenmaurung, nie recht gut auf die
Steine der Stirnmauer aufpassen, und eben so
umgekehrt. Hiebei bekommen sie also eine schlechte

un-

und herausfaͤllt, ſo bekoͤmmt der naͤchſt uͤber ihm
gelegene, gleich dadurch mehr Raum und weni-
gern Widerſtand, um gleichfalls ausweichen zu koͤn-
nen. Weicht alſo auch dieſer, ſo koͤmmt nun die
Reihe an immer groͤßere, und die Mauer wird
natuͤrlicher Weiſe bald ſchadhaft und findet ihren
Untergang, da ſie ihr eigenes Gewicht nicht mehr
zu tragen, im Stande bleibt.

Die Stirnmaurung behaͤlt alſo mit Recht vor
der Scheibenmaurung in dieſen Faͤllen den Vor-
zug, und wenn gleich bei erſterer das Auszwicken
auch noͤthig und rathſam iſt, ſo kann es doch bei
ihnen weit beſſer und bequemer verrichtet werden.
Denn wenn es von hinten herein geſchieht, ſo iſt
da ſtets mehr Raum, und der Druck bleibt immer
hinter dem Zwickſteine, und treibt ihn in die
Mauer hinein, ſtatt heraus. Eine Stirnmauer
braucht auch von ihrer innern Seite heraus nur
wenig verzwickt zu werden, welches bei der Schei-
benmaurung nicht der Fall iſt.

§. 143.

Einige ſind der Meinung, man muͤſſe, zu deſto
beſſerer Dauer der gemauerten Striegelſchaͤchte,
wechſelsweiſe ſowohl Scheiben- als Stirnmaurung
gebrauchen. Hiegegen laͤßt ſich aber mit Grund
einwenden, daß die platten Flaͤchen der Steine
bei der Scheibenmaurung, nie recht gut auf die
Steine der Stirnmauer aufpaſſen, und eben ſo
umgekehrt. Hiebei bekommen ſie alſo eine ſchlechte

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[304/0314] und herausfaͤllt, ſo bekoͤmmt der naͤchſt uͤber ihm gelegene, gleich dadurch mehr Raum und weni- gern Widerſtand, um gleichfalls ausweichen zu koͤn- nen. Weicht alſo auch dieſer, ſo koͤmmt nun die Reihe an immer groͤßere, und die Mauer wird natuͤrlicher Weiſe bald ſchadhaft und findet ihren Untergang, da ſie ihr eigenes Gewicht nicht mehr zu tragen, im Stande bleibt. Die Stirnmaurung behaͤlt alſo mit Recht vor der Scheibenmaurung in dieſen Faͤllen den Vor- zug, und wenn gleich bei erſterer das Auszwicken auch noͤthig und rathſam iſt, ſo kann es doch bei ihnen weit beſſer und bequemer verrichtet werden. Denn wenn es von hinten herein geſchieht, ſo iſt da ſtets mehr Raum, und der Druck bleibt immer hinter dem Zwickſteine, und treibt ihn in die Mauer hinein, ſtatt heraus. Eine Stirnmauer braucht auch von ihrer innern Seite heraus nur wenig verzwickt zu werden, welches bei der Schei- benmaurung nicht der Fall iſt. §. 143. Einige ſind der Meinung, man muͤſſe, zu deſto beſſerer Dauer der gemauerten Striegelſchaͤchte, wechſelsweiſe ſowohl Scheiben- als Stirnmaurung gebrauchen. Hiegegen laͤßt ſich aber mit Grund einwenden, daß die platten Flaͤchen der Steine bei der Scheibenmaurung, nie recht gut auf die Steine der Stirnmauer aufpaſſen, und eben ſo umgekehrt. Hiebei bekommen ſie alſo eine ſchlechte un-

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/314>, abgerufen am 24.11.2024.