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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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§. 159.

Da die Arbeiten, welche diese Striegelschächte
erfordern, mit denen, welche beim Aufführen des
Dammes vorkommen, in keiner solchen Verbin-
dung stehen, daß die Verrichtung der einen Arbeit
von der Vollendung der andern abhienge, so kön-
nen diese Striegelschächte vor oder während
des Aufführens des Dammes selbst fertig gemacht
werden. Ueberhaupt also kann man die Arbeit
vornehmen, wie es Zeit, Gelegenheit, die Menge
von vorhandenen Arbeitsleuten etc. gestatten.

Die Arbeit selbst nimmt man, nach Beschaffen-
heit des vorgefundenen Gebirges, vor. Was weg-
gefüllt werden kann, wird erst weggebracht, und
wenn es zu gebrauchen ist, nahe an die Höhe der
Kappe gestürzt, daß man dann schon Vorrath von
Schutt etc. in der Höhe findet, und solchen nicht
erst tief von unten herauf karren muß. Festes Ge-
stein wird mit Schlägel und Eisen, oder mit Boh-
ren und Schießen gewonnen, alles -- auf die ge-
wöhnliche, auch im Obigen schon berührte Weise, so
daß desfalls alle Erinnerungen entbehrlich sind.
Dagegen merke man Folgendes.

Wenn sich während des Absinkens des
St[ - 2 Zeichen fehlen] gelschachtes schlechtes Wetter einstellt, so hin-
dert dieß die Arbeit nicht so sehr, als bei den vori-
gen Arten den Striegelschacht anzulegen. Hier
bauen die Arbeitsleute über, und arbeiten, in-
dem sie gegen Regen und Wetter sicher sind, immer

fort
§. 159.

Da die Arbeiten, welche dieſe Striegelſchaͤchte
erfordern, mit denen, welche beim Auffuͤhren des
Dammes vorkommen, in keiner ſolchen Verbin-
dung ſtehen, daß die Verrichtung der einen Arbeit
von der Vollendung der andern abhienge, ſo koͤn-
nen dieſe Striegelſchaͤchte vor oder waͤhrend
des Auffuͤhrens des Dammes ſelbſt fertig gemacht
werden. Ueberhaupt alſo kann man die Arbeit
vornehmen, wie es Zeit, Gelegenheit, die Menge
von vorhandenen Arbeitsleuten ꝛc. geſtatten.

Die Arbeit ſelbſt nimmt man, nach Beſchaffen-
heit des vorgefundenen Gebirges, vor. Was weg-
gefuͤllt werden kann, wird erſt weggebracht, und
wenn es zu gebrauchen iſt, nahe an die Hoͤhe der
Kappe geſtuͤrzt, daß man dann ſchon Vorrath von
Schutt ꝛc. in der Hoͤhe findet, und ſolchen nicht
erſt tief von unten herauf karren muß. Feſtes Ge-
ſtein wird mit Schlaͤgel und Eiſen, oder mit Boh-
ren und Schießen gewonnen, alles — auf die ge-
woͤhnliche, auch im Obigen ſchon beruͤhrte Weiſe, ſo
daß desfalls alle Erinnerungen entbehrlich ſind.
Dagegen merke man Folgendes.

Wenn ſich waͤhrend des Abſinkens des
St[ – 2 Zeichen fehlen] gelſchachtes ſchlechtes Wetter einſtellt, ſo hin-
dert dieß die Arbeit nicht ſo ſehr, als bei den vori-
gen Arten den Striegelſchacht anzulegen. Hier
bauen die Arbeitsleute uͤber, und arbeiten, in-
dem ſie gegen Regen und Wetter ſicher ſind, immer

fort
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[342/0352] §. 159. Da die Arbeiten, welche dieſe Striegelſchaͤchte erfordern, mit denen, welche beim Auffuͤhren des Dammes vorkommen, in keiner ſolchen Verbin- dung ſtehen, daß die Verrichtung der einen Arbeit von der Vollendung der andern abhienge, ſo koͤn- nen dieſe Striegelſchaͤchte vor oder waͤhrend des Auffuͤhrens des Dammes ſelbſt fertig gemacht werden. Ueberhaupt alſo kann man die Arbeit vornehmen, wie es Zeit, Gelegenheit, die Menge von vorhandenen Arbeitsleuten ꝛc. geſtatten. Die Arbeit ſelbſt nimmt man, nach Beſchaffen- heit des vorgefundenen Gebirges, vor. Was weg- gefuͤllt werden kann, wird erſt weggebracht, und wenn es zu gebrauchen iſt, nahe an die Hoͤhe der Kappe geſtuͤrzt, daß man dann ſchon Vorrath von Schutt ꝛc. in der Hoͤhe findet, und ſolchen nicht erſt tief von unten herauf karren muß. Feſtes Ge- ſtein wird mit Schlaͤgel und Eiſen, oder mit Boh- ren und Schießen gewonnen, alles — auf die ge- woͤhnliche, auch im Obigen ſchon beruͤhrte Weiſe, ſo daß desfalls alle Erinnerungen entbehrlich ſind. Dagegen merke man Folgendes. Wenn ſich waͤhrend des Abſinkens des St__ gelſchachtes ſchlechtes Wetter einſtellt, ſo hin- dert dieß die Arbeit nicht ſo ſehr, als bei den vori- gen Arten den Striegelſchacht anzulegen. Hier bauen die Arbeitsleute uͤber, und arbeiten, in- dem ſie gegen Regen und Wetter ſicher ſind, immer fort

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/352>, abgerufen am 21.11.2024.