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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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fort. Die nähere Art und Weise, diese Striegel-
schächte ins Werk zu richten, ist eigentlich diese.

Wenn die Striegelschächte ins feste Gestein zu
stehen kommen, so werden sie nach den oben ange-
gebenen Weiten so tief abgesunken, als nöthig ist,
um den Abfluß des Wassers aus dem Teiche gehö-
rig zu befördern. Bei diesem Absinken hat man
dahin zu sehen, daß alle Stöße (innere Seiten) des
Schachtes nicht holpericht, sondern fein eben ge-
arbeitet werden, und daß also keine Buckel von
dem Gesteine stehen bleiben. Dieß raubt einmal
vielen Raum, und giebt zweitens auch dem Strie-
gelschachte ein schlechtes Ansehen. Gute Aufsicht
beim Niederbringen des Schachtes, und Aufmerk-
samkeit auf das Schwachmachen kann dieß hin-
länglich verhindern, und blos dann, wenn alles
Gestein herausgeschossen werden muß, und gar
nicht durch Schlägel und Eisen gezwungen werden
kann, ist es nicht so genau zu verlangen, weil das
Grubenpulver bald mehr bald weniger in das Ge-
stein einreißt, und die Buckels nur mit Mühe zu-
geführt
werden können, und viel Gezähe rui-
niren. Dieß ist jedoch nicht immer der Fall.
Ferner muß man streng darauf Acht haben, daß
der Striegelschacht gut nach dem Lothe gearbeitet
werde, und keine schiefen Winkel und Richtung be-
komme. Auch dieß hat seine Nachtheile, jedoch
vorzüglich bei der Verzimmerung. Endlich muß
auch der Schacht durchaus seine obere gehö-
rige Weite behalten, und nur wenig auf dem

Tief-

fort. Die naͤhere Art und Weiſe, dieſe Striegel-
ſchaͤchte ins Werk zu richten, iſt eigentlich dieſe.

Wenn die Striegelſchaͤchte ins feſte Geſtein zu
ſtehen kommen, ſo werden ſie nach den oben ange-
gebenen Weiten ſo tief abgeſunken, als noͤthig iſt,
um den Abfluß des Waſſers aus dem Teiche gehoͤ-
rig zu befoͤrdern. Bei dieſem Abſinken hat man
dahin zu ſehen, daß alle Stoͤße (innere Seiten) des
Schachtes nicht holpericht, ſondern fein eben ge-
arbeitet werden, und daß alſo keine Buckel von
dem Geſteine ſtehen bleiben. Dieß raubt einmal
vielen Raum, und giebt zweitens auch dem Strie-
gelſchachte ein ſchlechtes Anſehen. Gute Aufſicht
beim Niederbringen des Schachtes, und Aufmerk-
ſamkeit auf das Schwachmachen kann dieß hin-
laͤnglich verhindern, und blos dann, wenn alles
Geſtein herausgeſchoſſen werden muß, und gar
nicht durch Schlaͤgel und Eiſen gezwungen werden
kann, iſt es nicht ſo genau zu verlangen, weil das
Grubenpulver bald mehr bald weniger in das Ge-
ſtein einreißt, und die Buckels nur mit Muͤhe zu-
gefuͤhrt
werden koͤnnen, und viel Gezaͤhe rui-
niren. Dieß iſt jedoch nicht immer der Fall.
Ferner muß man ſtreng darauf Acht haben, daß
der Striegelſchacht gut nach dem Lothe gearbeitet
werde, und keine ſchiefen Winkel und Richtung be-
komme. Auch dieß hat ſeine Nachtheile, jedoch
vorzuͤglich bei der Verzimmerung. Endlich muß
auch der Schacht durchaus ſeine obere gehoͤ-
rige Weite behalten, und nur wenig auf dem

Tief-
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[343/0353] fort. Die naͤhere Art und Weiſe, dieſe Striegel- ſchaͤchte ins Werk zu richten, iſt eigentlich dieſe. Wenn die Striegelſchaͤchte ins feſte Geſtein zu ſtehen kommen, ſo werden ſie nach den oben ange- gebenen Weiten ſo tief abgeſunken, als noͤthig iſt, um den Abfluß des Waſſers aus dem Teiche gehoͤ- rig zu befoͤrdern. Bei dieſem Abſinken hat man dahin zu ſehen, daß alle Stoͤße (innere Seiten) des Schachtes nicht holpericht, ſondern fein eben ge- arbeitet werden, und daß alſo keine Buckel von dem Geſteine ſtehen bleiben. Dieß raubt einmal vielen Raum, und giebt zweitens auch dem Strie- gelſchachte ein ſchlechtes Anſehen. Gute Aufſicht beim Niederbringen des Schachtes, und Aufmerk- ſamkeit auf das Schwachmachen kann dieß hin- laͤnglich verhindern, und blos dann, wenn alles Geſtein herausgeſchoſſen werden muß, und gar nicht durch Schlaͤgel und Eiſen gezwungen werden kann, iſt es nicht ſo genau zu verlangen, weil das Grubenpulver bald mehr bald weniger in das Ge- ſtein einreißt, und die Buckels nur mit Muͤhe zu- gefuͤhrt werden koͤnnen, und viel Gezaͤhe rui- niren. Dieß iſt jedoch nicht immer der Fall. Ferner muß man ſtreng darauf Acht haben, daß der Striegelſchacht gut nach dem Lothe gearbeitet werde, und keine ſchiefen Winkel und Richtung be- komme. Auch dieß hat ſeine Nachtheile, jedoch vorzuͤglich bei der Verzimmerung. Endlich muß auch der Schacht durchaus ſeine obere gehoͤ- rige Weite behalten, und nur wenig auf dem Tief-

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/353>, abgerufen am 21.11.2024.