denn bei dieser sind die Stücken d und h i kei- nesweges gegen das Hereinstürzen gesichert, wel- ches den Seitendruck verursachen kann. Hier ist also eine Seitenwand nöthig, und diese desto stärker zu machen, je höher und steiler d k wird.
Auf dieser Seite muß man dasjenige Ge- stein, welches sehr locker und rollig ist, und eine allzuhohe Seitenwand erfordern würde, gleich an- fangs bei dem Ausbringen des Fluthbettes, rein abräumen und abfüllen lassen, daß der Druck, wo nicht ganz gehoben doch vermindert werde, und keine doppelten Kosten aufzuwenden sind. Bei so hohen und steilen Wänden, kann auch für die Ar- beiter Lebensgefahr entstehen, wenn man nicht sehr vorsichtig ist, weil die Arbeiter, welche vor den Stößen stehen müssen, das hoch über ihnen Gelegene nicht so vor Augen haben, und daher nicht so beobachten können, als das, so niedriger liegt. Wenn daher große Stücke bei der Erschüt- terung sich losziehn, und endlich herabfallen, so können öfters die Arbeiter nicht schnell genug ent- rinnen, und werden also, weil sie ohnehin be- täubt werden, und nicht wissen, wohin sie gleich retiriren sollen, verstürzt, und ihrer gesunden Glieder oder gar des Lebens beraubt.
Wird die Mauer an einer Seite sehr lang, und ist der Seitendruck nicht gar zu sehr zu fürch- ten, so kann man hin und wieder, wenn und wo es die Festigkeit leidet, Bogen in die Mauer machen,
und
denn bei dieſer ſind die Stuͤcken d und h i kei- nesweges gegen das Hereinſtuͤrzen geſichert, wel- ches den Seitendruck verurſachen kann. Hier iſt alſo eine Seitenwand noͤthig, und dieſe deſto ſtaͤrker zu machen, je hoͤher und ſteiler d k wird.
Auf dieſer Seite muß man dasjenige Ge- ſtein, welches ſehr locker und rollig iſt, und eine allzuhohe Seitenwand erfordern wuͤrde, gleich an- fangs bei dem Ausbringen des Fluthbettes, rein abraͤumen und abfuͤllen laſſen, daß der Druck, wo nicht ganz gehoben doch vermindert werde, und keine doppelten Koſten aufzuwenden ſind. Bei ſo hohen und ſteilen Waͤnden, kann auch fuͤr die Ar- beiter Lebensgefahr entſtehen, wenn man nicht ſehr vorſichtig iſt, weil die Arbeiter, welche vor den Stoͤßen ſtehen muͤſſen, das hoch uͤber ihnen Gelegene nicht ſo vor Augen haben, und daher nicht ſo beobachten koͤnnen, als das, ſo niedriger liegt. Wenn daher große Stuͤcke bei der Erſchuͤt- terung ſich losziehn, und endlich herabfallen, ſo koͤnnen oͤfters die Arbeiter nicht ſchnell genug ent- rinnen, und werden alſo, weil ſie ohnehin be- taͤubt werden, und nicht wiſſen, wohin ſie gleich retiriren ſollen, verſtuͤrzt, und ihrer geſunden Glieder oder gar des Lebens beraubt.
Wird die Mauer an einer Seite ſehr lang, und iſt der Seitendruck nicht gar zu ſehr zu fuͤrch- ten, ſo kann man hin und wieder, wenn und wo es die Feſtigkeit leidet, Bogen in die Mauer machen,
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denn bei dieſer ſind die Stuͤcken d und h i kei-
nesweges gegen das Hereinſtuͤrzen geſichert, wel-
ches den Seitendruck verurſachen kann. Hier iſt
alſo eine Seitenwand noͤthig, und dieſe deſto
ſtaͤrker zu machen, je hoͤher und ſteiler d k
wird.
Auf dieſer Seite muß man dasjenige Ge-
ſtein, welches ſehr locker und rollig iſt, und eine
allzuhohe Seitenwand erfordern wuͤrde, gleich an-
fangs bei dem Ausbringen des Fluthbettes, rein
abraͤumen und abfuͤllen laſſen, daß der Druck, wo
nicht ganz gehoben doch vermindert werde, und
keine doppelten Koſten aufzuwenden ſind. Bei ſo
hohen und ſteilen Waͤnden, kann auch fuͤr die Ar-
beiter Lebensgefahr entſtehen, wenn man nicht
ſehr vorſichtig iſt, weil die Arbeiter, welche vor
den Stoͤßen ſtehen muͤſſen, das hoch uͤber ihnen
Gelegene nicht ſo vor Augen haben, und daher
nicht ſo beobachten koͤnnen, als das, ſo niedriger
liegt. Wenn daher große Stuͤcke bei der Erſchuͤt-
terung ſich losziehn, und endlich herabfallen, ſo
koͤnnen oͤfters die Arbeiter nicht ſchnell genug ent-
rinnen, und werden alſo, weil ſie ohnehin be-
taͤubt werden, und nicht wiſſen, wohin ſie gleich
retiriren ſollen, verſtuͤrzt, und ihrer geſunden
Glieder oder gar des Lebens beraubt.
Wird die Mauer an einer Seite ſehr lang,
und iſt der Seitendruck nicht gar zu ſehr zu fuͤrch-
ten, ſo kann man hin und wieder, wenn und wo
es die Feſtigkeit leidet, Bogen in die Mauer machen,
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/382>, abgerufen am 21.11.2024.
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