von 6 bis 8 Fußen, hinter und vor sie, Pfähle ein, welche dicht an der Bretterwand anliegen müssen. Oder man befestigt sie, durch gedoppelte Latten, die man zu beiden Seiten der Wand übers Kreuz von unten nach oben hinlegt; zwischen die- sen Latten liegen alsdann die Bretter fest inne und können nicht weichen. Nur kann man die Latten, wenn ein Feld beendigt ist, nicht so leicht wegneh- nehmen, als Pfähle.
Diesen eingeschlossenen Raum mauert man mit großen und kleinen Steinen aus, jedoch gänzlich ohne Mörtel. Hat nun diese Mauer die Höhe er- reicht, welche für das Feld bestimmt ist, so läßt man den Mörtel flüßig, und in gehöriger Quan- tität anmachen, und gießt solchen entweder mit- telst hölzernen Rinnen, die man über die trockene Mauer herlegt, oder aus großen Eimern über das ausgemauerte Feld her. Dieß geschieht so lange, bis sich der flüßige Mörtel in alle Oeffnungen ein- gezogen, und solche nach und nach ausgefüllt hat. Um dieß desto besser zu bewerkstelligen, läßt man etliche Personen mit leichten Handrammen die Mauer etwas erschüttern; und wenn bei diesen so eben erwähnten Uebergießen der Mauer, der Mör- tel nicht in allzugroßer Quantität, sondern mäßig über die Mauer hergegossen wird, und mehrere Personen an mehreren Stellen dieß zugleich verrich- ten, so ist man seines guten Erfolgs desto ge- wisser.
Durch-
von 6 bis 8 Fußen, hinter und vor ſie, Pfaͤhle ein, welche dicht an der Bretterwand anliegen muͤſſen. Oder man befeſtigt ſie, durch gedoppelte Latten, die man zu beiden Seiten der Wand uͤbers Kreuz von unten nach oben hinlegt; zwiſchen die- ſen Latten liegen alsdann die Bretter feſt inne und koͤnnen nicht weichen. Nur kann man die Latten, wenn ein Feld beendigt iſt, nicht ſo leicht wegneh- nehmen, als Pfaͤhle.
Dieſen eingeſchloſſenen Raum mauert man mit großen und kleinen Steinen aus, jedoch gaͤnzlich ohne Moͤrtel. Hat nun dieſe Mauer die Hoͤhe er- reicht, welche fuͤr das Feld beſtimmt iſt, ſo laͤßt man den Moͤrtel fluͤßig, und in gehoͤriger Quan- titaͤt anmachen, und gießt ſolchen entweder mit- telſt hoͤlzernen Rinnen, die man uͤber die trockene Mauer herlegt, oder aus großen Eimern uͤber das ausgemauerte Feld her. Dieß geſchieht ſo lange, bis ſich der fluͤßige Moͤrtel in alle Oeffnungen ein- gezogen, und ſolche nach und nach ausgefuͤllt hat. Um dieß deſto beſſer zu bewerkſtelligen, laͤßt man etliche Perſonen mit leichten Handrammen die Mauer etwas erſchuͤttern; und wenn bei dieſen ſo eben erwaͤhnten Uebergießen der Mauer, der Moͤr- tel nicht in allzugroßer Quantitaͤt, ſondern maͤßig uͤber die Mauer hergegoſſen wird, und mehrere Perſonen an mehreren Stellen dieß zugleich verrich- ten, ſo iſt man ſeines guten Erfolgs deſto ge- wiſſer.
Durch-
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von 6 bis 8 Fußen, hinter und vor ſie, Pfaͤhle
ein, welche dicht an der Bretterwand anliegen
muͤſſen. Oder man befeſtigt ſie, durch gedoppelte
Latten, die man zu beiden Seiten der Wand uͤbers
Kreuz von unten nach oben hinlegt; zwiſchen die-
ſen Latten liegen alsdann die Bretter feſt inne und
koͤnnen nicht weichen. Nur kann man die Latten,
wenn ein Feld beendigt iſt, nicht ſo leicht wegneh-
nehmen, als Pfaͤhle.
Dieſen eingeſchloſſenen Raum mauert man mit
großen und kleinen Steinen aus, jedoch gaͤnzlich
ohne Moͤrtel. Hat nun dieſe Mauer die Hoͤhe er-
reicht, welche fuͤr das Feld beſtimmt iſt, ſo laͤßt
man den Moͤrtel fluͤßig, und in gehoͤriger Quan-
titaͤt anmachen, und gießt ſolchen entweder mit-
telſt hoͤlzernen Rinnen, die man uͤber die trockene
Mauer herlegt, oder aus großen Eimern uͤber das
ausgemauerte Feld her. Dieß geſchieht ſo lange,
bis ſich der fluͤßige Moͤrtel in alle Oeffnungen ein-
gezogen, und ſolche nach und nach ausgefuͤllt hat.
Um dieß deſto beſſer zu bewerkſtelligen, laͤßt man
etliche Perſonen mit leichten Handrammen die
Mauer etwas erſchuͤttern; und wenn bei dieſen ſo
eben erwaͤhnten Uebergießen der Mauer, der Moͤr-
tel nicht in allzugroßer Quantitaͤt, ſondern maͤßig
uͤber die Mauer hergegoſſen wird, und mehrere
Perſonen an mehreren Stellen dieß zugleich verrich-
ten, ſo iſt man ſeines guten Erfolgs deſto ge-
wiſſer.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/415>, abgerufen am 21.11.2024.
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