So wie man aber einen Damm zu schwach machen kann, und ihn dadurch fehlerhaft macht, so kann man gegentheils durch eine übermässig angebrachte Stärke, gleichfalls sich vielen Schaden thun. Man wird es freilich am Ende immer weniger tadelhaft finden müssen, wenn ein Damm zu stark, als zu schwach erbauet ist. Feh- ler aber bleibt es immer, und man muß jede Ex- treme dieser Art zu vermeiden suchen. Eine allzu große Stärke eines Dammes kann leicht der Grund werden, daß ein Teich mit einem so übermäßig starken Damme schlechterdings nicht im Stande ist, das auf ihn verwandte Kapital gehörig zu ver- interessiren. Bei einem vorsichtigern Baue hätte dies dagegen weit leichter und gewisser bewerkstel- ligt werden mögen. Man muß es daher als eine Hauptpflicht ansehen, dem Damme eines Theils eine solche Stärke zu geben, vermöge der er dem Wasser sattsam widerstehn kann; andern Theils alle übermäßige Stärke zu vermeiden, weil sie offenbar den Nutzen des Bauherrn schwächt. Wie man diese richtige Stärke der Dämme ausfindig macht, und genau erfährt, darüber geben die itzt folgenden §§ nähern Unterricht.
§. 18. Berechnung des Wasserdruckes und der Stärke der Dämme.
Der Zweck der Dämme ist der, daß sie allen ihnen entgegen wirkenden Kräften hinlänglich
Wider-
Teichb. C
So wie man aber einen Damm zu ſchwach machen kann, und ihn dadurch fehlerhaft macht, ſo kann man gegentheils durch eine uͤbermaͤſſig angebrachte Staͤrke, gleichfalls ſich vielen Schaden thun. Man wird es freilich am Ende immer weniger tadelhaft finden muͤſſen, wenn ein Damm zu ſtark, als zu ſchwach erbauet iſt. Feh- ler aber bleibt es immer, und man muß jede Ex- treme dieſer Art zu vermeiden ſuchen. Eine allzu große Staͤrke eines Dammes kann leicht der Grund werden, daß ein Teich mit einem ſo uͤbermaͤßig ſtarken Damme ſchlechterdings nicht im Stande iſt, das auf ihn verwandte Kapital gehoͤrig zu ver- intereſſiren. Bei einem vorſichtigern Baue haͤtte dies dagegen weit leichter und gewiſſer bewerkſtel- ligt werden moͤgen. Man muß es daher als eine Hauptpflicht anſehen, dem Damme eines Theils eine ſolche Staͤrke zu geben, vermoͤge der er dem Waſſer ſattſam widerſtehn kann; andern Theils alle uͤbermaͤßige Staͤrke zu vermeiden, weil ſie offenbar den Nutzen des Bauherrn ſchwaͤcht. Wie man dieſe richtige Staͤrke der Daͤmme ausfindig macht, und genau erfaͤhrt, daruͤber geben die itzt folgenden §§ naͤhern Unterricht.
§. 18. Berechnung des Waſſerdruckes und der Staͤrke der Daͤmme.
Der Zweck der Daͤmme iſt der, daß ſie allen ihnen entgegen wirkenden Kraͤften hinlaͤnglich
Wider-
Teichb. C
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So wie man aber einen Damm zu ſchwach
machen kann, und ihn dadurch fehlerhaft macht,
ſo kann man gegentheils durch eine uͤbermaͤſſig
angebrachte Staͤrke, gleichfalls ſich vielen
Schaden thun. Man wird es freilich am Ende
immer weniger tadelhaft finden muͤſſen, wenn ein
Damm zu ſtark, als zu ſchwach erbauet iſt. Feh-
ler aber bleibt es immer, und man muß jede Ex-
treme dieſer Art zu vermeiden ſuchen. Eine allzu
große Staͤrke eines Dammes kann leicht der Grund
werden, daß ein Teich mit einem ſo uͤbermaͤßig
ſtarken Damme ſchlechterdings nicht im Stande
iſt, das auf ihn verwandte Kapital gehoͤrig zu ver-
intereſſiren. Bei einem vorſichtigern Baue haͤtte
dies dagegen weit leichter und gewiſſer bewerkſtel-
ligt werden moͤgen. Man muß es daher als eine
Hauptpflicht anſehen, dem Damme eines Theils
eine ſolche Staͤrke zu geben, vermoͤge der er dem
Waſſer ſattſam widerſtehn kann; andern Theils
alle uͤbermaͤßige Staͤrke zu vermeiden, weil ſie
offenbar den Nutzen des Bauherrn ſchwaͤcht. Wie
man dieſe richtige Staͤrke der Daͤmme ausfindig
macht, und genau erfaͤhrt, daruͤber geben die itzt
folgenden §§ naͤhern Unterricht.
§. 18.
Berechnung des Waſſerdruckes und der Staͤrke der
Daͤmme.
Der Zweck der Daͤmme iſt der, daß ſie allen
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/43>, abgerufen am 23.11.2024.
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