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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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bekannt, so ergiebt sich daraus, wie viel man
von den verschiedenen Baumaterialien [b]rauche,
und dann kann man den Preis derselben ausfindig
machen; in so fern ist also wenig Schwierigkeit,
und für einen einigermaßen mit Bauwesen be-
kannten Mann, fast gar keine.

Weit unsicherer sind dagegen die Löhne der
Arbeitenden. Von diesen ist es bekannt, daß sie
nicht nur fast in jedem Jahre, im Allgemeinen,
sich verändern, sondern auch insbesondere bei-
nahe in jedem Vierteljahre anders ausfallen.
Tausenderlei Umstände, die hier weitläuftig anzu-
führen unnütz seyn würde, zeigen dabei die Macht
ihres wirklichen, oder öfters nur eingebilde-
ten Einflusses. Zeit, Witterung, Preis
der Lebensmittel und anderer unentbehrlicher Be-
dürfnisse, Menge oder Seltenheit der Ar-
beiter, die zum Arbeiten nöthigen Geräthschaf-
ten
, und Thiere, u. s. w., steigern und ernie-
drigen die Löhne, ohne daß es allezeit in un-
serer Gewalt steht, dabei die gehörigen Gränzen
festzusetzen, die der Billigkeit gemäß, und unsern
Wünschen angemessen sind. Oft werden wir un-
widerstehlich durch ihren Druck mit fortgeführt,
ohnerachtet wir ihm noch so heftig widerstreben.
Man sieht also, daß in Ansehung ihrer, schlechter-
dings nichts allgemein Gültiges bei den Arbeiten
festzusetzen ist, und das Ländlich, Sittlich,
muß fast jederzeit zur Richtschnur genommen wer-

den,

bekannt, ſo ergiebt ſich daraus, wie viel man
von den verſchiedenen Baumaterialien [b]rauche,
und dann kann man den Preis derſelben ausfindig
machen; in ſo fern iſt alſo wenig Schwierigkeit,
und fuͤr einen einigermaßen mit Bauweſen be-
kannten Mann, faſt gar keine.

Weit unſicherer ſind dagegen die Loͤhne der
Arbeitenden. Von dieſen iſt es bekannt, daß ſie
nicht nur faſt in jedem Jahre, im Allgemeinen,
ſich veraͤndern, ſondern auch insbeſondere bei-
nahe in jedem Vierteljahre anders ausfallen.
Tauſenderlei Umſtaͤnde, die hier weitlaͤuftig anzu-
fuͤhren unnuͤtz ſeyn wuͤrde, zeigen dabei die Macht
ihres wirklichen, oder oͤfters nur eingebilde-
ten Einfluſſes. Zeit, Witterung, Preis
der Lebensmittel und anderer unentbehrlicher Be-
duͤrfniſſe, Menge oder Seltenheit der Ar-
beiter, die zum Arbeiten noͤthigen Geraͤthſchaf-
ten
, und Thiere, u. ſ. w., ſteigern und ernie-
drigen die Loͤhne, ohne daß es allezeit in un-
ſerer Gewalt ſteht, dabei die gehoͤrigen Graͤnzen
feſtzuſetzen, die der Billigkeit gemaͤß, und unſern
Wuͤnſchen angemeſſen ſind. Oft werden wir un-
widerſtehlich durch ihren Druck mit fortgefuͤhrt,
ohnerachtet wir ihm noch ſo heftig widerſtreben.
Man ſieht alſo, daß in Anſehung ihrer, ſchlechter-
dings nichts allgemein Guͤltiges bei den Arbeiten
feſtzuſetzen iſt, und das Laͤndlich, Sittlich,
muß faſt jederzeit zur Richtſchnur genommen wer-

den,
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[432/0442] bekannt, ſo ergiebt ſich daraus, wie viel man von den verſchiedenen Baumaterialien brauche, und dann kann man den Preis derſelben ausfindig machen; in ſo fern iſt alſo wenig Schwierigkeit, und fuͤr einen einigermaßen mit Bauweſen be- kannten Mann, faſt gar keine. Weit unſicherer ſind dagegen die Loͤhne der Arbeitenden. Von dieſen iſt es bekannt, daß ſie nicht nur faſt in jedem Jahre, im Allgemeinen, ſich veraͤndern, ſondern auch insbeſondere bei- nahe in jedem Vierteljahre anders ausfallen. Tauſenderlei Umſtaͤnde, die hier weitlaͤuftig anzu- fuͤhren unnuͤtz ſeyn wuͤrde, zeigen dabei die Macht ihres wirklichen, oder oͤfters nur eingebilde- ten Einfluſſes. Zeit, Witterung, Preis der Lebensmittel und anderer unentbehrlicher Be- duͤrfniſſe, Menge oder Seltenheit der Ar- beiter, die zum Arbeiten noͤthigen Geraͤthſchaf- ten, und Thiere, u. ſ. w., ſteigern und ernie- drigen die Loͤhne, ohne daß es allezeit in un- ſerer Gewalt ſteht, dabei die gehoͤrigen Graͤnzen feſtzuſetzen, die der Billigkeit gemaͤß, und unſern Wuͤnſchen angemeſſen ſind. Oft werden wir un- widerſtehlich durch ihren Druck mit fortgefuͤhrt, ohnerachtet wir ihm noch ſo heftig widerſtreben. Man ſieht alſo, daß in Anſehung ihrer, ſchlechter- dings nichts allgemein Guͤltiges bei den Arbeiten feſtzuſetzen iſt, und das Laͤndlich, Sittlich, muß faſt jederzeit zur Richtſchnur genommen wer- den,

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/442>, abgerufen am 21.11.2024.