Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

und leichtere. Ferner haben auch die meisten be-
kannten harten Körper mehr Zusammenhang als
weiche, so wie die fertigen stärker als die wäßri-
gen, und die nicht flüßigen überhaupt mehr als
die flüßigen zusammenhängen.

Da man aber nicht wol im Stande ist, durch
die bloße künstliche Aenderung der Figur der Ma-
terialien, aus bloßen dichten oder sehr schweren
Körpern, oder aus bloßen harten oder sehr fetti-
gen, u. s. w. ganz allein, nützliche Dämme
zu bauen, so muß man sich jedesmal zu einer festen
Verknüpfung der Körper, -- besonders wie sie
das Wasser erfordert -- der Vermischung mehrer-
lei Arten bedienen, man mag ihre Form ändern
oder nicht. Zu solchen Vermischungen geben denn
besonders die fettigen weichen Körper, die mit der
Zeit erhärten, und kein Wasser durchlassen, schick-
liche Verbindungsmittel ab; harte, schwere
und fettigt weiche Körper
sind also für
den Teichbau am dienlichsten. Ueber den wirkli-
chen Gebrauch derselben giebt die tägliche Erfah-
rung und das Folgende hinlängliche Auskunft.
Allezeit aber wird dabei eine starke Verwicke-
lung derselben
vorausgesetzt, wenn anders
die Verbindung viel Halt bekommen soll.

Weil die Cohäsion gegen das Eindringen des
Wassers sichert, und dieß stets vom Seitendrucke
begleitet ist, so widersteht sie auch mittelbarer
Weise dem Letztern. Ueber die Cohäsion selbst ge-
ben Chemie und Naturlehre weitere Aufschlüsse;

um

und leichtere. Ferner haben auch die meiſten be-
kannten harten Koͤrper mehr Zuſammenhang als
weiche, ſo wie die fertigen ſtaͤrker als die waͤßri-
gen, und die nicht fluͤßigen uͤberhaupt mehr als
die fluͤßigen zuſammenhaͤngen.

Da man aber nicht wol im Stande iſt, durch
die bloße kuͤnſtliche Aenderung der Figur der Ma-
terialien, aus bloßen dichten oder ſehr ſchweren
Koͤrpern, oder aus bloßen harten oder ſehr fetti-
gen, u. ſ. w. ganz allein, nuͤtzliche Daͤmme
zu bauen, ſo muß man ſich jedesmal zu einer feſten
Verknuͤpfung der Koͤrper, — beſonders wie ſie
das Waſſer erfordert — der Vermiſchung mehrer-
lei Arten bedienen, man mag ihre Form aͤndern
oder nicht. Zu ſolchen Vermiſchungen geben denn
beſonders die fettigen weichen Koͤrper, die mit der
Zeit erhaͤrten, und kein Waſſer durchlaſſen, ſchick-
liche Verbindungsmittel ab; harte, ſchwere
und fettigt weiche Koͤrper
ſind alſo fuͤr
den Teichbau am dienlichſten. Ueber den wirkli-
chen Gebrauch derſelben giebt die taͤgliche Erfah-
rung und das Folgende hinlaͤngliche Auskunft.
Allezeit aber wird dabei eine ſtarke Verwicke-
lung derſelben
vorausgeſetzt, wenn anders
die Verbindung viel Halt bekommen ſoll.

Weil die Cohaͤſion gegen das Eindringen des
Waſſers ſichert, und dieß ſtets vom Seitendrucke
begleitet iſt, ſo widerſteht ſie auch mittelbarer
Weiſe dem Letztern. Ueber die Cohaͤſion ſelbſt ge-
ben Chemie und Naturlehre weitere Aufſchluͤſſe;

um
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0097" n="87"/>
und leichtere. Ferner haben auch die mei&#x017F;ten be-<lb/>
kannten harten Ko&#x0364;rper mehr Zu&#x017F;ammenhang als<lb/>
weiche, &#x017F;o wie die fertigen &#x017F;ta&#x0364;rker als die wa&#x0364;ßri-<lb/>
gen, und die nicht flu&#x0364;ßigen u&#x0364;berhaupt <hi rendition="#g">mehr</hi> als<lb/>
die flu&#x0364;ßigen zu&#x017F;ammenha&#x0364;ngen.</p><lb/>
            <p>Da man aber nicht wol im Stande i&#x017F;t, durch<lb/>
die bloße ku&#x0364;n&#x017F;tliche Aenderung der Figur der Ma-<lb/>
terialien, aus bloßen dichten oder &#x017F;ehr &#x017F;chweren<lb/>
Ko&#x0364;rpern, oder aus bloßen harten oder &#x017F;ehr fetti-<lb/>
gen, u. &#x017F;. w. <hi rendition="#g">ganz allein</hi>, nu&#x0364;tzliche Da&#x0364;mme<lb/>
zu bauen, &#x017F;o muß man &#x017F;ich jedesmal zu einer fe&#x017F;ten<lb/>
Verknu&#x0364;pfung der Ko&#x0364;rper, &#x2014; be&#x017F;onders wie &#x017F;ie<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er erfordert &#x2014; der Vermi&#x017F;chung mehrer-<lb/>
lei Arten bedienen, man mag ihre Form a&#x0364;ndern<lb/>
oder nicht. Zu &#x017F;olchen Vermi&#x017F;chungen geben denn<lb/>
be&#x017F;onders die fettigen weichen Ko&#x0364;rper, die mit der<lb/>
Zeit erha&#x0364;rten, und kein Wa&#x017F;&#x017F;er durchla&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;chick-<lb/>
liche Verbindungsmittel ab; <hi rendition="#g">harte, &#x017F;chwere<lb/>
und fettigt weiche Ko&#x0364;rper</hi> &#x017F;ind al&#x017F;o fu&#x0364;r<lb/>
den Teichbau am dienlich&#x017F;ten. Ueber den wirkli-<lb/>
chen Gebrauch der&#x017F;elben giebt die ta&#x0364;gliche Erfah-<lb/>
rung und das Folgende hinla&#x0364;ngliche Auskunft.<lb/>
Allezeit aber wird dabei eine &#x017F;tarke <hi rendition="#g">Verwicke-<lb/>
lung der&#x017F;elben</hi> vorausge&#x017F;etzt, wenn anders<lb/>
die Verbindung viel Halt bekommen &#x017F;oll.</p><lb/>
            <p>Weil die Coha&#x0364;&#x017F;ion gegen das Eindringen des<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers &#x017F;ichert, und dieß &#x017F;tets vom Seitendrucke<lb/>
begleitet i&#x017F;t, &#x017F;o wider&#x017F;teht &#x017F;ie auch mittelbarer<lb/>
Wei&#x017F;e dem Letztern. Ueber die Coha&#x0364;&#x017F;ion &#x017F;elb&#x017F;t ge-<lb/>
ben Chemie und Naturlehre weitere Auf&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">um</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0097] und leichtere. Ferner haben auch die meiſten be- kannten harten Koͤrper mehr Zuſammenhang als weiche, ſo wie die fertigen ſtaͤrker als die waͤßri- gen, und die nicht fluͤßigen uͤberhaupt mehr als die fluͤßigen zuſammenhaͤngen. Da man aber nicht wol im Stande iſt, durch die bloße kuͤnſtliche Aenderung der Figur der Ma- terialien, aus bloßen dichten oder ſehr ſchweren Koͤrpern, oder aus bloßen harten oder ſehr fetti- gen, u. ſ. w. ganz allein, nuͤtzliche Daͤmme zu bauen, ſo muß man ſich jedesmal zu einer feſten Verknuͤpfung der Koͤrper, — beſonders wie ſie das Waſſer erfordert — der Vermiſchung mehrer- lei Arten bedienen, man mag ihre Form aͤndern oder nicht. Zu ſolchen Vermiſchungen geben denn beſonders die fettigen weichen Koͤrper, die mit der Zeit erhaͤrten, und kein Waſſer durchlaſſen, ſchick- liche Verbindungsmittel ab; harte, ſchwere und fettigt weiche Koͤrper ſind alſo fuͤr den Teichbau am dienlichſten. Ueber den wirkli- chen Gebrauch derſelben giebt die taͤgliche Erfah- rung und das Folgende hinlaͤngliche Auskunft. Allezeit aber wird dabei eine ſtarke Verwicke- lung derſelben vorausgeſetzt, wenn anders die Verbindung viel Halt bekommen ſoll. Weil die Cohaͤſion gegen das Eindringen des Waſſers ſichert, und dieß ſtets vom Seitendrucke begleitet iſt, ſo widerſteht ſie auch mittelbarer Weiſe dem Letztern. Ueber die Cohaͤſion ſelbſt ge- ben Chemie und Naturlehre weitere Aufſchluͤſſe; um

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/97
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/97>, abgerufen am 21.11.2024.