Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite
Wenn wie ein leises Flügelbreiten
Sich in den späten Lüften wiegt, -
Ich möchte immer weiter schreiten
Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt
An abendrothe Einsamkeiten
Die Sehnsucht wie ein Garten liegt.
Vielleicht darf ich dich dorten finden,
Und zage wird dein erstes Mühn
Die wehen Wünsche mir verbinden,
Du wirst mich führen tief ins Grün -
Und heimlich werden weisse Winden
An meinem staubigen Stabe blühn.


Wenn wie ein leises Flügelbreiten
Sich in den späten Lüften wiegt, –
Ich möchte immer weiter schreiten
Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt
An abendrothe Einsamkeiten
Die Sehnsucht wie ein Garten liegt.
Vielleicht darf ich dich dorten finden,
Und zage wird dein erstes Mühn
Die wehen Wünsche mir verbinden,
Du wirst mich führen tief ins Grün –
Und heimlich werden weisse Winden
An meinem staubigen Stabe blühn.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0049" n="49"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l rendition="#et">Wenn wie ein leises Flügelbreiten<lb/></l>
              <l>Sich in den späten Lüften wiegt, &#x2013;<lb/></l>
              <l>Ich möchte immer weiter schreiten<lb/></l>
              <l>Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt<lb/></l>
              <l>An abendrothe Einsamkeiten<lb/></l>
              <l>Die Sehnsucht wie ein Garten liegt.<lb/></l>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l rendition="#et">Vielleicht darf ich dich dorten finden,<lb/></l>
              <l>Und zage wird dein erstes Mühn<lb/></l>
              <l>Die wehen Wünsche mir verbinden,<lb/></l>
              <l>Du wirst mich führen tief ins Grün &#x2013;<lb/></l>
              <l>Und heimlich werden weisse Winden<lb/></l>
              <l>An meinem staubigen Stabe blühn.<lb/></l>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0049] Wenn wie ein leises Flügelbreiten Sich in den späten Lüften wiegt, – Ich möchte immer weiter schreiten Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt An abendrothe Einsamkeiten Die Sehnsucht wie ein Garten liegt. Vielleicht darf ich dich dorten finden, Und zage wird dein erstes Mühn Die wehen Wünsche mir verbinden, Du wirst mich führen tief ins Grün – Und heimlich werden weisse Winden An meinem staubigen Stabe blühn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-12-14T12:18:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-12-14T12:18:31Z)
Susanne Haaf: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-12-14T12:18:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/49
Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/49>, abgerufen am 23.11.2024.