Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Andere Handelung. wie so stille Jhre Herren? Jch bitte Eüch seidfrölich bei dieser gahr schlechten Collation, auff den Abend (geliebt es Gott) sol es besser werden. Signoro Bartholomeo. Allergnädigste Kö- niginn/ nach deme Jch gesehen/ daß gegenwer- tige Cavallier ein jeglicher von den Früchten seines Landes/ als Don Anthonio guhten Spanischen und Monsieur Gaston von sei- nem Französischem Wein/ Herr Karel aber einen köstlichen Kase E. Majestät unterthä- nigst praesentiret haben; Als kan Jch nicht vorbei/ dieses pahr schlechter aber doch sehr wolriechender Händschuhe/ welche das Gehirn sehr stärken und zu Florentz von dem besten Perfumirern gemachet sind/ E. Majestät de- mühtigst zu verehren/ unterthänigst bittend/ selbige mit Königlichen gnaden auff und an- zunehmen. Teutschland. Wie sol Jch daß verstehen Jhr brave Kavallier? Müsset Jhr mich denn alle dergestalt beschenken? Fürwahr daß ist zu viel! Unterdessen Signoro Bartholomeo, Jhr sollet freündlich von mir bedanket seyn/ wie nicht weiniger die andere liebe Kavallier vor Jhren köstliche Wein und sehr guhte Käse. Aber/ E iiij
Andere Handelung. wie ſo ſtille Jhre Herren? Jch bitte Euͤch ſeidfroͤlich bei dieſer gahr ſchlechten Collation, auff den Abend (geliebt es Gott) ſol es beſſer werden. Signoro Bartholomeo. Allergnaͤdigſte Koͤ- niginn/ nach deme Jch geſehen/ daß gegenwer- tige Cavallier ein jeglicher von den Fruͤchten ſeines Landes/ als Don Anthonio guhten Spaniſchen und Monſieur Gaſton von ſei- nem Franzoͤſiſchem Wein/ Herr Karel aber einen koͤſtlichen Kåſe E. Majeſtaͤt unterthaͤ- nigſt præſentiret haben; Als kan Jch nicht vorbei/ dieſes pahr ſchlechter aber doch ſehr wolriechender Haͤndſchuhe/ welche das Gehirn ſehr ſtaͤrken und zu Florentz von dem beſten Perfumirern gemachet ſind/ E. Majeſtaͤt de- muͤhtigſt zu verehren/ unterthaͤnigſt bittend/ ſelbige mit Koͤniglichen gnaden auff und an- zunehmen. Teutſchland. Wie ſol Jch daß verſtehen Jhr brave Kavallier? Muͤſſet Jhr mich denn alle dergeſtalt beſchenken? Fuͤrwahr daß iſt zu viel! Unterdeſſen Signoro Bartholomeo, Jhr ſollet freuͤndlich von mir bedanket ſeyn/ wie nicht weiniger die andere liebe Kavallier vor Jhren koͤſtliche Wein und ſehr guhte Kaͤſe. Aber/ E iiij
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Andere Handelung.
wie ſo ſtille Jhre Herren? Jch bitte Euͤch ſeid
froͤlich bei dieſer gahr ſchlechten Collation,
auff den Abend (geliebt es Gott) ſol es beſſer
werden.
Signoro Bartholomeo. Allergnaͤdigſte Koͤ-
niginn/ nach deme Jch geſehen/ daß gegenwer-
tige Cavallier ein jeglicher von den Fruͤchten
ſeines Landes/ als Don Anthonio guhten
Spaniſchen und Monſieur Gaſton von ſei-
nem Franzoͤſiſchem Wein/ Herr Karel aber
einen koͤſtlichen Kåſe E. Majeſtaͤt unterthaͤ-
nigſt præſentiret haben; Als kan Jch nicht
vorbei/ dieſes pahr ſchlechter aber doch ſehr
wolriechender Haͤndſchuhe/ welche das Gehirn
ſehr ſtaͤrken und zu Florentz von dem beſten
Perfumirern gemachet ſind/ E. Majeſtaͤt de-
muͤhtigſt zu verehren/ unterthaͤnigſt bittend/
ſelbige mit Koͤniglichen gnaden auff und an-
zunehmen.
Teutſchland. Wie ſol Jch daß verſtehen Jhr
brave Kavallier? Muͤſſet Jhr mich denn alle
dergeſtalt beſchenken? Fuͤrwahr daß iſt zu viel!
Unterdeſſen Signoro Bartholomeo, Jhr
ſollet freuͤndlich von mir bedanket ſeyn/ wie
nicht weiniger die andere liebe Kavallier vor
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