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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Dritte Handelung.
meine Ja/ sie haben mir alle genossene Freund-
schafft bezahlet/ so gahr/ daß sie mir auch kei-
nen einzigen gantzen Rok/ ja kaum das Hembd
am Leibe übrig gelassen! Ach/ wie bin Jch von
Jhnen geschlagen/ verwundet/ zerprügelt/ mit
Füssen getreten und schier aller meiner Güh-
ter beraubet! Ja/ der grausamer Mars ist
nicht damit ersättiget gewesen/ daß er so Un-
menschlich mit mir elendem Weibe ümge-
sprungen und durch die vier fremde Kavallier
biß auff den Tod zermarteren/ schlagen/ plagen
und berauben lassen; Nein er muste mich
armselige Königinn (Ach ja gewesene Köni-
ginn!) in noch mohr und grösser Elend und
Unglük stürtzen: Denn/ nachdeme er mich lan-
ge genug hat gequälet/ siehe/ da sind noch zwe-
ne Weibesbilder (welche sich vor des Mars
Schwesteren außgeben/ auch von Jhme und
anderen vor solche gehalten werden/ derer Ei-
ne Frau Pest/ die Andere Frau Hunger
wird genennet) dazu kommen: Was nun
diese beide Weiber mir armen/ kranken und
verwundetem Teutschlande vor ein Elend ha-
ben zugerichtet/ solches ist meiner schwachen
Zungen außzureden unmüglich. Und welcher
Redner kan gnugsahm erzehlen was Jch ar-
mes
Dritte Handelung.
meine Ja/ ſie haben mir alle genoſſene Freund-
ſchafft bezahlet/ ſo gahr/ daß ſie mir auch kei-
nen einzigen gantzen Rok/ ja kaum das Hembd
am Leibe uͤbrig gelaſſen! Ach/ wie bin Jch von
Jhnen geſchlagen/ verwundet/ zerpruͤgelt/ mit
Fuͤſſen getreten und ſchier aller meiner Guͤh-
ter beraubet! Ja/ der grauſamer Mars iſt
nicht damit erſaͤttiget geweſen/ daß er ſo Un-
menſchlich mit mir elendem Weibe uͤmge-
ſprungen und durch die vier fremde Kavallier
biß auff den Tod zermarteren/ ſchlagen/ plagen
und berauben laſſen; Nein er muſte mich
armſelige Koͤniginn (Ach ja geweſene Koͤni-
ginn!) in noch mohr und groͤſſer Elend und
Ungluͤk ſtuͤrtzen: Deñ/ nachdeme er mich lan-
ge genug hat gequaͤlet/ ſiehe/ da ſind noch zwe-
ne Weibesbilder (welche ſich vor des Mars
Schweſteren außgeben/ auch von Jhme und
anderen vor ſolche gehalten werden/ derer Ei-
ne Frau Peſt/ die Andere Frau Hunger
wird genennet) dazu kommen: Was nun
dieſe beide Weiber mir armen/ kranken und
verwundetem Teutſchlande vor ein Elend ha-
ben zugerichtet/ ſolches iſt meiner ſchwachen
Zungen außzureden unmuͤglich. Und welcher
Redner kan gnugſahm erzehlen was Jch ar-
mes
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[138[137]/0205] Dritte Handelung. meine Ja/ ſie haben mir alle genoſſene Freund- ſchafft bezahlet/ ſo gahr/ daß ſie mir auch kei- nen einzigen gantzen Rok/ ja kaum das Hembd am Leibe uͤbrig gelaſſen! Ach/ wie bin Jch von Jhnen geſchlagen/ verwundet/ zerpruͤgelt/ mit Fuͤſſen getreten und ſchier aller meiner Guͤh- ter beraubet! Ja/ der grauſamer Mars iſt nicht damit erſaͤttiget geweſen/ daß er ſo Un- menſchlich mit mir elendem Weibe uͤmge- ſprungen und durch die vier fremde Kavallier biß auff den Tod zermarteren/ ſchlagen/ plagen und berauben laſſen; Nein er muſte mich armſelige Koͤniginn (Ach ja geweſene Koͤni- ginn!) in noch mohr und groͤſſer Elend und Ungluͤk ſtuͤrtzen: Deñ/ nachdeme er mich lan- ge genug hat gequaͤlet/ ſiehe/ da ſind noch zwe- ne Weibesbilder (welche ſich vor des Mars Schweſteren außgeben/ auch von Jhme und anderen vor ſolche gehalten werden/ derer Ei- ne Frau Peſt/ die Andere Frau Hunger wird genennet) dazu kommen: Was nun dieſe beide Weiber mir armen/ kranken und verwundetem Teutſchlande vor ein Elend ha- ben zugerichtet/ ſolches iſt meiner ſchwachen Zungen außzureden unmuͤglich. Und welcher Redner kan gnugſahm erzehlen was Jch ar- mes

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 138[137]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/205>, abgerufen am 23.11.2024.