Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.Daß sie nicht nach dem Tod' auch solt' ein Ander haben/ Er thut so viel er kan und mehret den Ver- stand/ Jn dem' Er trefflich schreibt durch die ge- lehrte Hand Daß nach dem Himmel schmekt. Hat Er gleich viel gegeben/ Dadurch Er Ewig kan auch nach dem Tode leben/ So fährt Er dennoch fohrt und denket/ daß ein Mann Der hoher Sinnen ist/ nicht gnugsahm schreiben kan. Wir lesen viel von Euch was frei und daß ge- bunden/ Daraus ein Teutsches Hertz hat offtmahls Lust empfunden/ Weil Jhr O Edler Rist/ voraus beflis- sen seid Zu retten durch die Kunst der Sprachen Zierligkeit/ Die fast bei Jedermann war gantz und gahr vergessen/ Ja die der Zeiten Rost nun schier hatt' auff- gefressen/ Jhr
Daß ſie nicht nach dem Tod’ auch ſolt’ ein Ander haben/ Er thut ſo viel er kan und mehret den Ver- ſtand/ Jn dem’ Er trefflich ſchreibt durch die ge- lehrte Hand Daß nach dem Himmel ſchmekt. Hat Er gleich viel gegeben/ Dadurch Er Ewig kan auch nach dem Tode leben/ So faͤhrt Er dennoch fohrt und denket/ daß ein Mann Der hoher Sinnen iſt/ nicht gnugſahm ſchreiben kan. Wir leſen viel von Euch was frei und daß ge- bunden/ Daraus ein Teutſches Hertz hat offtmahls Luſt empfunden/ Weil Jhr O Edler Riſt/ voraus befliſ- ſen ſeid Zu retten durch die Kunſt der Sprachen Zierligkeit/ Die faſt bei Jedermann war gantz und gahr vergeſſen/ Ja die der Zeiten Roſt nun ſchier hatt’ auff- gefreſſen/ Jhr
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0058"/> <l>Daß ſie nicht nach dem Tod’ auch ſolt’ ein</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ander haben/</hi> </l><lb/> <l>Er thut ſo viel <hi rendition="#k">e</hi>r kan und mehret den Ver-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtand/</hi> </l><lb/> <l>Jn dem’ Er trefflich ſchreibt durch die ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">lehrte Hand</hi> </l><lb/> <l>Daß nach dem Himmel ſchmekt. Hat Er</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gleich viel gegeben/</hi> </l><lb/> <l>Dadurch Er Ewig kan auch nach dem Tode</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">leben/</hi> </l><lb/> <l>So faͤhrt Er dennoch fohrt und denket/</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">daß ein Mann</hi> </l><lb/> <l>Der hoher Sinnen iſt/ nicht gnugſahm</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſchreiben kan.</hi> </l><lb/> <l>Wir leſen viel von Euch was frei und daß ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">bunden/</hi> </l><lb/> <l>Daraus ein Teutſches Hertz hat offtmahls</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Luſt empfunden/</hi> </l><lb/> <l>Weil Jhr <hi rendition="#fr">O Edler Riſt/</hi> voraus befliſ-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſen ſeid</hi> </l><lb/> <l>Zu retten durch die Kunſt der Sprachen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Zierligkeit/</hi> </l><lb/> <l>Die faſt bei Jedermann war gantz und gahr</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">vergeſſen/</hi> </l><lb/> <l>Ja die der Zeiten Roſt nun ſchier hatt’ auff-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gefreſſen/</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jhr</fw><lb/> </lg> </div> </front> </text> </TEI> [0058]
Daß ſie nicht nach dem Tod’ auch ſolt’ ein
Ander haben/
Er thut ſo viel er kan und mehret den Ver-
ſtand/
Jn dem’ Er trefflich ſchreibt durch die ge-
lehrte Hand
Daß nach dem Himmel ſchmekt. Hat Er
gleich viel gegeben/
Dadurch Er Ewig kan auch nach dem Tode
leben/
So faͤhrt Er dennoch fohrt und denket/
daß ein Mann
Der hoher Sinnen iſt/ nicht gnugſahm
ſchreiben kan.
Wir leſen viel von Euch was frei und daß ge-
bunden/
Daraus ein Teutſches Hertz hat offtmahls
Luſt empfunden/
Weil Jhr O Edler Riſt/ voraus befliſ-
ſen ſeid
Zu retten durch die Kunſt der Sprachen
Zierligkeit/
Die faſt bei Jedermann war gantz und gahr
vergeſſen/
Ja die der Zeiten Roſt nun ſchier hatt’ auff-
gefreſſen/
Jhr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |