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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Erste Handelung.
Merkurius. Ja König Ehrenvest/ eben der
Ursachen halber bin Jch ein weinig voran gan-
gen/ daß Jch Euch Teutsche Helden/ deme mir
auff getragenem Befehle zu folge/ an diesem
Ohrte gebührlich müchte empfangen.
Heerzog Hermann. Aber/ sage mir Merku-
ri/ nach deme wir nun dieser Öhrter angelan-
get/ woselbst Jch und König Ehrenvest in
sechszehnhundert Jahren nicht gewesen/ sind
wir allhier auch gesichert vor dem Uberfall der
Römer? Denn Jch erinnere mich annoch sehr
wol/ daß sie zu meiner Zeit hin und wieder/ son-
derlich am Rheinstrohm Jhre mächtige Be-
satzungen pflagen zu halten.
Merkurius. Was/ Heerzog Hermann/ fürch-
tet Jhr Eüch vor den Römern? Wisset Jhr
nicht/ daß heute zu tage die Teutsche den Rö-
mern/ mit nichten aber die Römer den Teut-
schen zu gebieten haben? Der jtzregierender
Römischer Kayser ist ein gebohrner Teutscher
und kein Römer oder Wälscher. Und zwar
von der Zeit des Grossen Karls/ mit welchem
Heerzog Wedekind so schwere und langwieri-
ge Kriege hat geführet/ schon länger den 800.
Jahre haben die Teutsche das Römische Käy-
serthum regieret und besessen.
Klau-
A v
Erſte Handelung.
Merkurius. Ja Koͤnig Ehrenveſt/ eben der
Urſachen halber bin Jch ein weinig voran gan-
gen/ daß Jch Euch Teutſche Helden/ deme mir
auff getragenem Befehle zu folge/ an dieſem
Ohrte gebuͤhrlich muͤchte empfangen.
Heerzog Hermann. Aber/ ſage mir Merku-
ri/ nach deme wir nun dieſer Oͤhrter angelan-
get/ woſelbſt Jch und Koͤnig Ehrenveſt in
ſechszehnhundert Jahren nicht geweſen/ ſind
wir allhier auch geſichert vor dem Uberfall der
Roͤmer? Deñ Jch erinnere mich annoch ſehr
wol/ daß ſie zu meiner Zeit hin und wieder/ ſon-
derlich am Rheinſtrohm Jhre maͤchtige Be-
ſatzungen pflagen zu halten.
Merkurius. Was/ Heerzog Hermañ/ fuͤrch-
tet Jhr Euͤch vor den Roͤmern? Wiſſet Jhr
nicht/ daß heute zu tage die Teutſche den Roͤ-
mern/ mit nichten aber die Roͤmer den Teut-
ſchen zu gebieten haben? Der jtzregierender
Roͤmiſcher Kåyſer iſt ein gebohrner Teutſcher
und kein Roͤmer oder Waͤlſcher. Und zwar
von der Zeit des Groſſen Karls/ mit welchem
Heerzog Wedekind ſo ſchwere und langwieri-
ge Kriege hat gefuͤhret/ ſchon laͤnger den 800.
Jahre haben die Teutſche das Roͤmiſche Kaͤy-
ſerthum regieret und beſeſſen.
Klau-
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[7/0075] Erſte Handelung. Merkurius. Ja Koͤnig Ehrenveſt/ eben der Urſachen halber bin Jch ein weinig voran gan- gen/ daß Jch Euch Teutſche Helden/ deme mir auff getragenem Befehle zu folge/ an dieſem Ohrte gebuͤhrlich muͤchte empfangen. Heerzog Hermann. Aber/ ſage mir Merku- ri/ nach deme wir nun dieſer Oͤhrter angelan- get/ woſelbſt Jch und Koͤnig Ehrenveſt in ſechszehnhundert Jahren nicht geweſen/ ſind wir allhier auch geſichert vor dem Uberfall der Roͤmer? Deñ Jch erinnere mich annoch ſehr wol/ daß ſie zu meiner Zeit hin und wieder/ ſon- derlich am Rheinſtrohm Jhre maͤchtige Be- ſatzungen pflagen zu halten. Merkurius. Was/ Heerzog Hermañ/ fuͤrch- tet Jhr Euͤch vor den Roͤmern? Wiſſet Jhr nicht/ daß heute zu tage die Teutſche den Roͤ- mern/ mit nichten aber die Roͤmer den Teut- ſchen zu gebieten haben? Der jtzregierender Roͤmiſcher Kåyſer iſt ein gebohrner Teutſcher und kein Roͤmer oder Waͤlſcher. Und zwar von der Zeit des Groſſen Karls/ mit welchem Heerzog Wedekind ſo ſchwere und langwieri- ge Kriege hat gefuͤhret/ ſchon laͤnger den 800. Jahre haben die Teutſche das Roͤmiſche Kaͤy- ſerthum regieret und beſeſſen. Klau- A v

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/75>, abgerufen am 22.11.2024.