Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806. Zelu. Du sprichst ein frommes Wort, das mich entzückt. Zobea. Jch frage nicht, ob ich den hohen Schönen, Der herrlich mir erschienen, Ob ich ihn jemals wiederfinden werde, Jch frage nicht; denn mich umleuchtet golden Des Glückes Morgenröthe. Froh steh ich an der Liebe Rosenpforten, Jch weiß, daß ich ihr Reich bald nun be- trete. Zelu. Jch weiß es auch. -- So höre denn, was dir Zu thun noch übrig bleibt. -- Es wird dich Sinabal durch seine Diener Alsbald zum Frühgelage rufen lassen, Es ist das Erste von den sieben Festen, Womit man hier der Kön'ge Hochzeit feyert -- Unter der Palme in dem Vorhof sitzend, Wird er ein glänzendes Geschirr dir reichen, Gefüllt mit Zauberwein; Doch hüte dich zu trinken, Wie sehr dich auch des Bechers bunter Glanz, Wie sehr der Duft des Tranks, dich reizen mag. Jn deiner Nähe wirst du ein Gefäß, Zelu. Du sprichst ein frommes Wort, das mich entzückt. Zobea. Jch frage nicht, ob ich den hohen Schönen, Der herrlich mir erschienen, Ob ich ihn jemals wiederfinden werde, Jch frage nicht; denn mich umleuchtet golden Des Glückes Morgenröthe. Froh steh ich an der Liebe Rosenpforten, Jch weiß, daß ich ihr Reich bald nun be- trete. Zelu. Jch weiß es auch. — So höre denn, was dir Zu thun noch übrig bleibt. — Es wird dich Sinabal durch seine Diener Alsbald zum Frühgelage rufen lassen, Es ist das Erste von den sieben Festen, Womit man hier der Kön'ge Hochzeit feyert — Unter der Palme in dem Vorhof sitzend, Wird er ein glänzendes Geschirr dir reichen, Gefüllt mit Zauberwein; Doch hüte dich zu trinken, Wie sehr dich auch des Bechers bunter Glanz, Wie sehr der Duft des Tranks, dich reizen mag. Jn deiner Nähe wirst du ein Gefäß, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0134" n="130"/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu.</speaker><lb/> <p>Du sprichst ein frommes Wort, das mich<lb/> entzückt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZOBE"> <speaker>Zobea.</speaker><lb/> <p>Jch frage nicht, ob ich den hohen Schönen,<lb/> Der herrlich mir erschienen,<lb/> Ob ich ihn jemals wiederfinden werde,<lb/> Jch frage nicht; denn mich umleuchtet golden<lb/> Des Glückes Morgenröthe.<lb/> Froh steh ich an der Liebe Rosenpforten,<lb/> Jch weiß, daß ich ihr Reich bald nun be-<lb/> trete.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu.</speaker><lb/> <p>Jch weiß es auch. — So höre denn, was<lb/> dir<lb/> Zu thun noch übrig bleibt. —<lb/> Es wird dich Sinabal durch seine Diener<lb/> Alsbald zum Frühgelage rufen lassen,<lb/> Es ist das Erste von den sieben Festen,<lb/> Womit man hier der Kön'ge Hochzeit feyert —<lb/> Unter der Palme in dem Vorhof sitzend,<lb/> Wird er ein glänzendes Geschirr dir reichen,<lb/> Gefüllt mit Zauberwein;<lb/> Doch hüte dich zu trinken,<lb/> Wie sehr dich auch des Bechers bunter Glanz,<lb/> Wie sehr der Duft des Tranks, dich reizen<lb/> mag.</p><lb/> <p>Jn deiner Nähe wirst du ein Gefäß,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0134]
Zelu.
Du sprichst ein frommes Wort, das mich
entzückt.
Zobea.
Jch frage nicht, ob ich den hohen Schönen,
Der herrlich mir erschienen,
Ob ich ihn jemals wiederfinden werde,
Jch frage nicht; denn mich umleuchtet golden
Des Glückes Morgenröthe.
Froh steh ich an der Liebe Rosenpforten,
Jch weiß, daß ich ihr Reich bald nun be-
trete.
Zelu.
Jch weiß es auch. — So höre denn, was
dir
Zu thun noch übrig bleibt. —
Es wird dich Sinabal durch seine Diener
Alsbald zum Frühgelage rufen lassen,
Es ist das Erste von den sieben Festen,
Womit man hier der Kön'ge Hochzeit feyert —
Unter der Palme in dem Vorhof sitzend,
Wird er ein glänzendes Geschirr dir reichen,
Gefüllt mit Zauberwein;
Doch hüte dich zu trinken,
Wie sehr dich auch des Bechers bunter Glanz,
Wie sehr der Duft des Tranks, dich reizen
mag.
Jn deiner Nähe wirst du ein Gefäß,
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/134>, abgerufen am 16.02.2025. |