Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.Achte Scene. Zelu. Zobea. Zelu. Sie kömmt. -- Jch harre deiner hier, Zobea, Jch weiß, daß deiner zweifelnd bangen Seele Ein Wort des Trostes wird willkommen seyn. Zobea. O könntest du ein tröstend Wort ersinnen, Das Lindrung meinem wunden Herzen brächte? Ein schauderhafter Zwiespalt Zerschneidet mir die Seele. Was soll ich Unglückseelige beginnen? Zelu (schnell einfallend.) Den schönsten Frieden liebend dir erkämpfen. Zobea. Ach! kämpfend steh' ich zwischen dir und ihm; Unwiderstehlich zieht ihr beide mich Gewaltig nach euch hin; allein umsonst. Jch fühle doppelt mich, und kein Entschluß Kann in dem tief bewegten Busen reifen. Zelu. So lang du zweifelnd schwankest, Kehrt Ruhe nicht in deine Brust zurück, -- Zerreiß das Zaubernetz, das dich umschlingt, Wage beherzt das Böse, Als Böses, zu erkennen! Und nicht der Sieg ist mehr dir zu entreißen -- Achte Scene. Zelu. Zobea. Zelu. Sie kömmt. — Jch harre deiner hier, Zobea, Jch weiß, daß deiner zweifelnd bangen Seele Ein Wort des Trostes wird willkommen seyn. Zobea. O könntest du ein tröstend Wort ersinnen, Das Lindrung meinem wunden Herzen brächte? Ein schauderhafter Zwiespalt Zerschneidet mir die Seele. Was soll ich Unglückseelige beginnen? Zelu (schnell einfallend.) Den schönsten Frieden liebend dir erkämpfen. Zobea. Ach! kämpfend steh' ich zwischen dir und ihm; Unwiderstehlich zieht ihr beide mich Gewaltig nach euch hin; allein umsonst. Jch fühle doppelt mich, und kein Entschluß Kann in dem tief bewegten Busen reifen. Zelu. So lang du zweifelnd schwankest, Kehrt Ruhe nicht in deine Brust zurück, — Zerreiß das Zaubernetz, das dich umschlingt, Wage beherzt das Böse, Als Böses, zu erkennen! Und nicht der Sieg ist mehr dir zu entreißen — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0035" n="31"/> <div n="2"> <head>Achte Scene.</head><lb/> <p>Zelu. Zobea.</p><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu.</speaker><lb/> <p>Sie kömmt. — Jch harre deiner hier, Zobea,<lb/> Jch weiß, daß deiner zweifelnd bangen Seele<lb/> Ein Wort des Trostes wird willkommen seyn.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZOBE"> <speaker>Zobea.</speaker><lb/> <p>O könntest du ein tröstend Wort ersinnen,<lb/> Das Lindrung meinem wunden Herzen brächte?<lb/> Ein schauderhafter Zwiespalt<lb/> Zerschneidet mir die Seele.<lb/> Was soll ich Unglückseelige beginnen?</p> </sp><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu</speaker> <stage>(schnell einfallend.)</stage><lb/> <p>Den schönsten Frieden liebend dir erkämpfen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZOBE"> <speaker>Zobea.</speaker><lb/> <p>Ach! kämpfend steh' ich zwischen dir und ihm;<lb/> Unwiderstehlich zieht ihr beide mich<lb/> Gewaltig nach euch hin; allein umsonst.<lb/> Jch fühle doppelt mich, und kein Entschluß<lb/> Kann in dem tief bewegten Busen reifen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu.</speaker><lb/> <p>So lang du zweifelnd schwankest,<lb/> Kehrt Ruhe nicht in deine Brust zurück, —<lb/> Zerreiß das Zaubernetz, das dich umschlingt,<lb/> Wage beherzt das Böse,<lb/> Als Böses, zu erkennen!<lb/> Und nicht der Sieg ist mehr dir zu entreißen —<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0035]
Achte Scene.
Zelu. Zobea.
Zelu.
Sie kömmt. — Jch harre deiner hier, Zobea,
Jch weiß, daß deiner zweifelnd bangen Seele
Ein Wort des Trostes wird willkommen seyn.
Zobea.
O könntest du ein tröstend Wort ersinnen,
Das Lindrung meinem wunden Herzen brächte?
Ein schauderhafter Zwiespalt
Zerschneidet mir die Seele.
Was soll ich Unglückseelige beginnen?
Zelu (schnell einfallend.)
Den schönsten Frieden liebend dir erkämpfen.
Zobea.
Ach! kämpfend steh' ich zwischen dir und ihm;
Unwiderstehlich zieht ihr beide mich
Gewaltig nach euch hin; allein umsonst.
Jch fühle doppelt mich, und kein Entschluß
Kann in dem tief bewegten Busen reifen.
Zelu.
So lang du zweifelnd schwankest,
Kehrt Ruhe nicht in deine Brust zurück, —
Zerreiß das Zaubernetz, das dich umschlingt,
Wage beherzt das Böse,
Als Böses, zu erkennen!
Und nicht der Sieg ist mehr dir zu entreißen —
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/35>, abgerufen am 27.07.2024. |