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Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.

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Des Menschen schwacher Sinn bedarf der
Zeichen;
Nimm diesen goldnen Schlüssel!
Er öffnet jene starke Eisenpforte,
Zu welcher dir der Eingang streng verboten.
Hier, nimm ihn hin zum traurigen Gebrauch.
Jn tiefen, finstern, feuchten Felsenspalten,
Wo Molche nur, und gift'ge Schlangen hausen,
Da findest du die Schwestern,
Da findest du ein Heer gequälter Weiber
Jm Dienste deines Gatten. --
Jch schweige von den Martern, die sie leiden,
Wenn sie mit zarten Händen
Die gift'gen Metalle,
Die er zu seinen Zaubertränken braucht,
Jhm aus dem harten Steingeäder brechen;
Wenn andre, wie Pilaster,
Die ungeheure Felsenlast der Decke
Mit weichem Arm und Nacken tragen müssen.
Ein Meer von Thränen haben
Die unglückseelig Armen schon vergossen,
Ein Meer von Thränen wirst du weinen müssen,
Bei ihrem herzzerschneidenden Geschäft.
Zobea.
Weh' Unglückseel'ge mir!
Zelu.
Auf! zaudre länger nicht.
Des Menschen schwacher Sinn bedarf der
Zeichen;
Nimm diesen goldnen Schlüssel!
Er öffnet jene starke Eisenpforte,
Zu welcher dir der Eingang streng verboten.
Hier, nimm ihn hin zum traurigen Gebrauch.
Jn tiefen, finstern, feuchten Felsenspalten,
Wo Molche nur, und gift'ge Schlangen hausen,
Da findest du die Schwestern,
Da findest du ein Heer gequälter Weiber
Jm Dienste deines Gatten. —
Jch schweige von den Martern, die sie leiden,
Wenn sie mit zarten Händen
Die gift'gen Metalle,
Die er zu seinen Zaubertränken braucht,
Jhm aus dem harten Steingeäder brechen;
Wenn andre, wie Pilaster,
Die ungeheure Felsenlast der Decke
Mit weichem Arm und Nacken tragen müssen.
Ein Meer von Thränen haben
Die unglückseelig Armen schon vergossen,
Ein Meer von Thränen wirst du weinen müssen,
Bei ihrem herzzerschneidenden Geschäft.
Zobea.
Weh' Unglückseel'ge mir!
Zelu.
Auf! zaudre länger nicht.
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[33/0037] Des Menschen schwacher Sinn bedarf der Zeichen; Nimm diesen goldnen Schlüssel! Er öffnet jene starke Eisenpforte, Zu welcher dir der Eingang streng verboten. Hier, nimm ihn hin zum traurigen Gebrauch. Jn tiefen, finstern, feuchten Felsenspalten, Wo Molche nur, und gift'ge Schlangen hausen, Da findest du die Schwestern, Da findest du ein Heer gequälter Weiber Jm Dienste deines Gatten. — Jch schweige von den Martern, die sie leiden, Wenn sie mit zarten Händen Die gift'gen Metalle, Die er zu seinen Zaubertränken braucht, Jhm aus dem harten Steingeäder brechen; Wenn andre, wie Pilaster, Die ungeheure Felsenlast der Decke Mit weichem Arm und Nacken tragen müssen. Ein Meer von Thränen haben Die unglückseelig Armen schon vergossen, Ein Meer von Thränen wirst du weinen müssen, Bei ihrem herzzerschneidenden Geschäft. Zobea. Weh' Unglückseel'ge mir! Zelu. Auf! zaudre länger nicht.

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Zitationshilfe: Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/37>, abgerufen am 21.11.2024.