Es ist aber ein Glück, daß die aus diesem Grun- de entspringende Würkung nicht merklich ist; denn es würde schwehr und vielleicht unmög- lich seyn, dieselbe aus den bekannten Grundsä- tzen der Mechanic genau zu bestimmen. Man geräth dabey in solche verwirrte Differential AEquationen, daß man nicht Mittel sieht, die- selben aufzulösen, oder daraus etwas zuverläßi- ges zu schliessen.
Die dritte Ursache ist eben der zweyte Grund- satz, welchen der Autor als richtig annimmt, und völlig erwiesen zu haben glaubet; daß sich nehmlich alles Pulver im ersten Augenblick zugleich entzünde. Man findet aber sehr viel Ursachen, das Gegentheil zu behaupten, und die Beweitshümer des Autoris selbst sind so be- schaffen, daß man daraus an der Richtigkeit zu zweifeln Anlaß nehmen kan. Der Autor führet den ersten Grund her aus der grossen Hitze, und der Geschwindigkeit der Flamme, wo- mit dieselbe zwischen den Pulverkörnen durch- fährt. Aber dieses ist eben die Frage, ob gleich im ersten Augenblick so viel Pulver ent- zündet werde, daß die Flamme zwischen allen Körnern durchstreichen könne. Hernach, da diese Communication durch die Bewegung geschicht, so muß nothwendig dazu eine Zeit er- fordert werden, und kömt also hier nur die Fra- ge vor, in wie langer Zeit sich vom ersten An- fang der Entzündung an alles Pulver entzün-
de.
Es iſt aber ein Gluͤck, daß die aus dieſem Grun- de entſpringende Wuͤrkung nicht merklich iſt; denn es wuͤrde ſchwehr und vielleicht unmoͤg- lich ſeyn, dieſelbe aus den bekannten Grundſaͤ- tzen der Mechanic genau zu beſtimmen. Man geraͤth dabey in ſolche verwirrte Differential Æquationen, daß man nicht Mittel ſieht, die- ſelben aufzuloͤſen, oder daraus etwas zuverlaͤßi- ges zu ſchlieſſen.
Die dritte Urſache iſt eben der zweyte Grund- ſatz, welchen der Autor als richtig annimmt, und voͤllig erwieſen zu haben glaubet; daß ſich nehmlich alles Pulver im erſten Augenblick zugleich entzuͤnde. Man findet aber ſehr viel Urſachen, das Gegentheil zu behaupten, und die Beweitshuͤmer des Autoris ſelbſt ſind ſo be- ſchaffen, daß man daraus an der Richtigkeit zu zweifeln Anlaß nehmen kan. Der Autor fuͤhret den erſten Grund her aus der groſſen Hitze, und der Geſchwindigkeit der Flamme, wo- mit dieſelbe zwiſchen den Pulverkoͤrnen durch- faͤhrt. Aber dieſes iſt eben die Frage, ob gleich im erſten Augenblick ſo viel Pulver ent- zuͤndet werde, daß die Flamme zwiſchen allen Koͤrnern durchſtreichen koͤnne. Hernach, da dieſe Communication durch die Bewegung geſchicht, ſo muß nothwendig dazu eine Zeit er- fordert werden, und koͤmt alſo hier nur die Fra- ge vor, in wie langer Zeit ſich vom erſten An- fang der Entzuͤndung an alles Pulver entzuͤn-
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Es iſt aber ein Gluͤck, daß die aus dieſem Grun-
de entſpringende Wuͤrkung nicht merklich iſt;
denn es wuͤrde ſchwehr und vielleicht unmoͤg-
lich ſeyn, dieſelbe aus den bekannten Grundſaͤ-
tzen der Mechanic genau zu beſtimmen. Man
geraͤth dabey in ſolche verwirrte Differential
Æquationen, daß man nicht Mittel ſieht, die-
ſelben aufzuloͤſen, oder daraus etwas zuverlaͤßi-
ges zu ſchlieſſen.
Die dritte Urſache iſt eben der zweyte Grund-
ſatz, welchen der Autor als richtig annimmt,
und voͤllig erwieſen zu haben glaubet; daß
ſich nehmlich alles Pulver im erſten Augenblick
zugleich entzuͤnde. Man findet aber ſehr viel
Urſachen, das Gegentheil zu behaupten, und die
Beweitshuͤmer des Autoris ſelbſt ſind ſo be-
ſchaffen, daß man daraus an der Richtigkeit zu
zweifeln Anlaß nehmen kan. Der Autor
fuͤhret den erſten Grund her aus der groſſen
Hitze, und der Geſchwindigkeit der Flamme, wo-
mit dieſelbe zwiſchen den Pulverkoͤrnen durch-
faͤhrt. Aber dieſes iſt eben die Frage, ob
gleich im erſten Augenblick ſo viel Pulver ent-
zuͤndet werde, daß die Flamme zwiſchen allen
Koͤrnern durchſtreichen koͤnne. Hernach, da
dieſe Communication durch die Bewegung
geſchicht, ſo muß nothwendig dazu eine Zeit er-
fordert werden, und koͤmt alſo hier nur die Fra-
ge vor, in wie langer Zeit ſich vom erſten An-
fang der Entzuͤndung an alles Pulver entzuͤn-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/162>, abgerufen am 21.11.2024.
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