weit bequemere und vortheilhaftere Art, den Grund der Batterien zu befestigen, ausfündig machen, und alle überflüßige Arbeit vermeiden können.
Aus dieser Theorie erhellet auch, wie gröb- lich diejenigen Autores gefehlet haben, welche die Gewalt des Pulvers, oder doch zum we- nigsten einen merklichen Theil derselben, bloß allein der Würkung der Luft, welche theils in den Pulver-Körnern, theils in den Zwischen- Räumchen befindlich ist, haben zuschreiben wollen. Dieselben vermeynten, ob sie sich gleich ziemlich undeutlich hierüber erkläret hatten, daß sich diese Luft in ihrem natürlichen Zustande der Elasticitaet befände, und den Zuwachs der Kraft bloß allein von der Hitze bey der Entzündung erhalte. Allein, aus demjeni- gen, was wir oben in dem fünften Satz über die Vermehrung der Elasticitaet der Luft, welche durch die Hitze verursachet wird, durch die Erfahrung dargethan haben, können wir sicher schliessen, daß die Hitze der Entzündung die Elasticitaet der Luft nicht über fünfmal vermehren könne: folglich kann die aus die- sem Grund entstehende Kraft nicht mehr, als den 200sten Theil der würklichen Kraft, so das Pulver ausübet, betragen.
Nachdem wir also den Beweis unserer Theorie überhaupt zu Ende gebracht haben; so wollen wir zur Untersuchung einiger anderen
be-
O 5
weit bequemere und vortheilhaftere Art, den Grund der Batterien zu befeſtigen, ausfuͤndig machen, und alle uͤberfluͤßige Arbeit vermeiden koͤnnen.
Aus dieſer Theorie erhellet auch, wie groͤb- lich diejenigen Autores gefehlet haben, welche die Gewalt des Pulvers, oder doch zum we- nigſten einen merklichen Theil derſelben, bloß allein der Wuͤrkung der Luft, welche theils in den Pulver-Koͤrnern, theils in den Zwiſchen- Raͤumchen befindlich iſt, haben zuſchreiben wollen. Dieſelben vermeynten, ob ſie ſich gleich ziemlich undeutlich hieruͤber erklaͤret hatten, daß ſich dieſe Luft in ihrem natuͤrlichen Zuſtande der Elaſticitæt befaͤnde, und den Zuwachs der Kraft bloß allein von der Hitze bey der Entzuͤndung erhalte. Allein, aus demjeni- gen, was wir oben in dem fuͤnften Satz uͤber die Vermehrung der Elaſticitæt der Luft, welche durch die Hitze verurſachet wird, durch die Erfahrung dargethan haben, koͤnnen wir ſicher ſchlieſſen, daß die Hitze der Entzuͤndung die Elaſticitæt der Luft nicht uͤber fuͤnfmal vermehren koͤnne: folglich kann die aus die- ſem Grund entſtehende Kraft nicht mehr, als den 200ſten Theil der wuͤrklichen Kraft, ſo das Pulver ausuͤbet, betragen.
Nachdem wir alſo den Beweis unſerer Theorie uͤberhaupt zu Ende gebracht haben; ſo wollen wir zur Unterſuchung einiger anderen
be-
O 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0237"n="217"/>
weit bequemere und vortheilhaftere Art, den<lb/>
Grund der <hirendition="#aq">Batterien</hi> zu befeſtigen, ausfuͤndig<lb/>
machen, und alle uͤberfluͤßige Arbeit vermeiden<lb/>
koͤnnen.</p><lb/><p>Aus dieſer <hirendition="#aq">Theorie</hi> erhellet auch, wie groͤb-<lb/>
lich diejenigen <hirendition="#aq">Autores</hi> gefehlet haben, welche<lb/>
die Gewalt des Pulvers, oder doch zum we-<lb/>
nigſten einen merklichen Theil derſelben, bloß<lb/>
allein der Wuͤrkung der Luft, welche theils<lb/>
in den Pulver-Koͤrnern, theils in den Zwiſchen-<lb/>
Raͤumchen befindlich iſt, haben zuſchreiben<lb/>
wollen. Dieſelben vermeynten, ob ſie ſich gleich<lb/>
ziemlich undeutlich hieruͤber erklaͤret hatten,<lb/>
daß ſich dieſe Luft in ihrem natuͤrlichen Zuſtande<lb/>
der <hirendition="#aq">Elaſticitæt</hi> befaͤnde, und den Zuwachs<lb/>
der Kraft bloß allein von der Hitze bey der<lb/>
Entzuͤndung erhalte. Allein, aus demjeni-<lb/>
gen, was wir oben in dem fuͤnften Satz uͤber<lb/>
die Vermehrung der <hirendition="#aq">Elaſticitæt</hi> der Luft,<lb/>
welche durch die Hitze verurſachet wird, durch<lb/>
die Erfahrung dargethan haben, koͤnnen wir<lb/>ſicher ſchlieſſen, daß die Hitze der Entzuͤndung<lb/>
die <hirendition="#aq">Elaſticitæt</hi> der Luft nicht uͤber fuͤnfmal<lb/>
vermehren koͤnne: folglich kann die aus die-<lb/>ſem Grund entſtehende Kraft nicht mehr, als<lb/>
den 200ſten Theil der wuͤrklichen Kraft, ſo<lb/>
das Pulver ausuͤbet, betragen.</p><lb/><p>Nachdem wir alſo den Beweis unſerer<lb/><hirendition="#aq">Theorie</hi> uͤberhaupt zu Ende gebracht haben;<lb/>ſo wollen wir zur Unterſuchung einiger anderen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">be-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[217/0237]
weit bequemere und vortheilhaftere Art, den
Grund der Batterien zu befeſtigen, ausfuͤndig
machen, und alle uͤberfluͤßige Arbeit vermeiden
koͤnnen.
Aus dieſer Theorie erhellet auch, wie groͤb-
lich diejenigen Autores gefehlet haben, welche
die Gewalt des Pulvers, oder doch zum we-
nigſten einen merklichen Theil derſelben, bloß
allein der Wuͤrkung der Luft, welche theils
in den Pulver-Koͤrnern, theils in den Zwiſchen-
Raͤumchen befindlich iſt, haben zuſchreiben
wollen. Dieſelben vermeynten, ob ſie ſich gleich
ziemlich undeutlich hieruͤber erklaͤret hatten,
daß ſich dieſe Luft in ihrem natuͤrlichen Zuſtande
der Elaſticitæt befaͤnde, und den Zuwachs
der Kraft bloß allein von der Hitze bey der
Entzuͤndung erhalte. Allein, aus demjeni-
gen, was wir oben in dem fuͤnften Satz uͤber
die Vermehrung der Elaſticitæt der Luft,
welche durch die Hitze verurſachet wird, durch
die Erfahrung dargethan haben, koͤnnen wir
ſicher ſchlieſſen, daß die Hitze der Entzuͤndung
die Elaſticitæt der Luft nicht uͤber fuͤnfmal
vermehren koͤnne: folglich kann die aus die-
ſem Grund entſtehende Kraft nicht mehr, als
den 200ſten Theil der wuͤrklichen Kraft, ſo
das Pulver ausuͤbet, betragen.
Nachdem wir alſo den Beweis unſerer
Theorie uͤberhaupt zu Ende gebracht haben;
ſo wollen wir zur Unterſuchung einiger anderen
be-
O 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/237>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.