Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

nen, so wird nöthig seyn, sich in eine kurze Un-
tersuchung der verschiedenen Manieren einzu-
lassen, welche zu Bedeckung der Flanquen,
und folglich zur Sicherheit des Walls gegen
die feindlichen Anfälle, vorgeschlagen werden:
indem man glaubt, daß die fürnehmste Ver-
theidigung einer Festung in den Flanquen
bestehe. Dahero gibt die Art und Weise, wo-
durch für die Sicherheit der Flanquen gesor-
get wird, das sicherste Mittel an die Hand,
die Vortheile einer jeglichen Befestigungs-
Art richtig zu beurtheilen.

Die gewöhnlichsten Mittel, diese Absicht zu
erhalten, sind nun die Orillons, die Rave-
lins,
welche vor die Courtines gesetzt wer-
den, die halben Monds vor den Spitzen der
Bollwerke, und die Contreguardes: dahero
ein jegliches von diesen Stücken ins besondere,
sowohl in Ansehung des Alterthums, als des
daher entstehenden Nutzens, in Betrachtung
gezogen zu werden verdienet.

Die Orillons sind eben so alt, als die
Bollwerke selbst; denn man findet zu Turin
und Antwerpen (wie oben gemeldet worden)
niedrigere Flanquen, welche in den Bollwerken
eingeschnitten, und dabey mit ziemlich dicken
Schultern versehen worden, um dieselben vor
den Feld-Batterien zu verwahren. Ueber
dieses kommen eben dergleichen Orillons, als
jetzo im Gebrauch sind, in den Rissen des

Pasino,

nen, ſo wird noͤthig ſeyn, ſich in eine kurze Un-
terſuchung der verſchiedenen Manieren einzu-
laſſen, welche zu Bedeckung der Flanquen,
und folglich zur Sicherheit des Walls gegen
die feindlichen Anfaͤlle, vorgeſchlagen werden:
indem man glaubt, daß die fuͤrnehmſte Ver-
theidigung einer Feſtung in den Flanquen
beſtehe. Dahero gibt die Art und Weiſe, wo-
durch fuͤr die Sicherheit der Flanquen geſor-
get wird, das ſicherſte Mittel an die Hand,
die Vortheile einer jeglichen Befeſtigungs-
Art richtig zu beurtheilen.

Die gewoͤhnlichſten Mittel, dieſe Abſicht zu
erhalten, ſind nun die Orillons, die Rave-
lins,
welche vor die Courtines geſetzt wer-
den, die halben Monds vor den Spitzen der
Bollwerke, und die Contreguardes: dahero
ein jegliches von dieſen Stuͤcken ins beſondere,
ſowohl in Anſehung des Alterthums, als des
daher entſtehenden Nutzens, in Betrachtung
gezogen zu werden verdienet.

Die Orillons ſind eben ſo alt, als die
Bollwerke ſelbſt; denn man findet zu Turin
und Antwerpen (wie oben gemeldet worden)
niedrigere Flanquen, welche in den Bollwerken
eingeſchnitten, und dabey mit ziemlich dicken
Schultern verſehen worden, um dieſelben vor
den Feld-Batterien zu verwahren. Ueber
dieſes kommen eben dergleichen Orillons, als
jetzo im Gebrauch ſind, in den Riſſen des

Paſino,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0028" n="8"/>
nen, &#x017F;o wird no&#x0364;thig &#x017F;eyn, &#x017F;ich in eine kurze Un-<lb/>
ter&#x017F;uchung der ver&#x017F;chiedenen Manieren einzu-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, welche zu Bedeckung der <hi rendition="#aq">Flanquen,</hi><lb/>
und folglich zur Sicherheit des Walls gegen<lb/>
die feindlichen Anfa&#x0364;lle, vorge&#x017F;chlagen werden:<lb/>
indem man glaubt, daß die fu&#x0364;rnehm&#x017F;te Ver-<lb/>
theidigung einer Fe&#x017F;tung in den <hi rendition="#aq">Flanquen</hi><lb/>
be&#x017F;tehe. Dahero gibt die Art und Wei&#x017F;e, wo-<lb/>
durch fu&#x0364;r die Sicherheit der <hi rendition="#aq">Flanquen</hi> ge&#x017F;or-<lb/>
get wird, das &#x017F;icher&#x017F;te Mittel an die Hand,<lb/>
die Vortheile einer jeglichen Befe&#x017F;tigungs-<lb/>
Art richtig zu beurtheilen.</p><lb/>
        <p>Die gewo&#x0364;hnlich&#x017F;ten Mittel, die&#x017F;e Ab&#x017F;icht zu<lb/>
erhalten, &#x017F;ind nun die <hi rendition="#aq">Orillons,</hi> die <hi rendition="#aq">Rave-<lb/>
lins,</hi> welche vor die <hi rendition="#aq">Courtines</hi> ge&#x017F;etzt wer-<lb/>
den, die halben Monds vor den Spitzen der<lb/>
Bollwerke, und die <hi rendition="#aq">Contreguardes:</hi> dahero<lb/>
ein jegliches von die&#x017F;en Stu&#x0364;cken ins be&#x017F;ondere,<lb/>
&#x017F;owohl in An&#x017F;ehung des Alterthums, als des<lb/>
daher ent&#x017F;tehenden Nutzens, in Betrachtung<lb/>
gezogen zu werden verdienet.</p><lb/>
        <p>Die <hi rendition="#aq">Orillons</hi> &#x017F;ind eben &#x017F;o alt, als die<lb/>
Bollwerke &#x017F;elb&#x017F;t; denn man findet zu Turin<lb/>
und Antwerpen (wie oben gemeldet worden)<lb/>
niedrigere <hi rendition="#aq">Flanquen,</hi> welche in den Bollwerken<lb/>
einge&#x017F;chnitten, und dabey mit ziemlich dicken<lb/>
Schultern ver&#x017F;ehen worden, um die&#x017F;elben vor<lb/>
den Feld-<hi rendition="#aq">Batterien</hi> zu verwahren. Ueber<lb/>
die&#x017F;es kommen eben dergleichen <hi rendition="#aq">Orillons,</hi> als<lb/>
jetzo im Gebrauch &#x017F;ind, in den Ri&#x017F;&#x017F;en des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Pa&#x017F;ino,</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0028] nen, ſo wird noͤthig ſeyn, ſich in eine kurze Un- terſuchung der verſchiedenen Manieren einzu- laſſen, welche zu Bedeckung der Flanquen, und folglich zur Sicherheit des Walls gegen die feindlichen Anfaͤlle, vorgeſchlagen werden: indem man glaubt, daß die fuͤrnehmſte Ver- theidigung einer Feſtung in den Flanquen beſtehe. Dahero gibt die Art und Weiſe, wo- durch fuͤr die Sicherheit der Flanquen geſor- get wird, das ſicherſte Mittel an die Hand, die Vortheile einer jeglichen Befeſtigungs- Art richtig zu beurtheilen. Die gewoͤhnlichſten Mittel, dieſe Abſicht zu erhalten, ſind nun die Orillons, die Rave- lins, welche vor die Courtines geſetzt wer- den, die halben Monds vor den Spitzen der Bollwerke, und die Contreguardes: dahero ein jegliches von dieſen Stuͤcken ins beſondere, ſowohl in Anſehung des Alterthums, als des daher entſtehenden Nutzens, in Betrachtung gezogen zu werden verdienet. Die Orillons ſind eben ſo alt, als die Bollwerke ſelbſt; denn man findet zu Turin und Antwerpen (wie oben gemeldet worden) niedrigere Flanquen, welche in den Bollwerken eingeſchnitten, und dabey mit ziemlich dicken Schultern verſehen worden, um dieſelben vor den Feld-Batterien zu verwahren. Ueber dieſes kommen eben dergleichen Orillons, als jetzo im Gebrauch ſind, in den Riſſen des Paſino,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/28
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/28>, abgerufen am 21.11.2024.