unbeständigen Würkungen des Pulvers an- gesehen werden kann.
Jnzwischen habe ich doch nimmer merken können, daß die Feuchtigkeit, welche das Pul- ver aus der Luft zu sich genommen hatte, die Gewalt desselben im geringsten vermindert hätte, nachdem nehmlich solches wiederum ge- trocknet worden. Der Leser wird bey den in dem vorhergehenden Satz angeführten Expe- rimenten wahrgenommen haben, wie genau diejenigen, welche mit gleich starken Ladungen, und unter einerley Umständen gemacht wor- den, mit einander übereinstimmen. Jn die- sen Experimenten, ungeachtet dieselben zu ver- schiedenen Zeiten innerhalb den drey Sommer- Monathen gemacht worden, hat also die Trockne des Wetters allen hier gemeldeten Ungleichheiten vorgebeuget. Wenn man aber mit eben demselben Pulver im Winter bey feuchtem Wetter die Proben anstellt; so habe ich befunden, daß wenn man dasselbe eben wie im Sommer, ohne es vorher zu trocknen, gebraucht, die Würkungen davon sehr unbe- ständig und weit schwächer heraus kommen. Wenn man aber eine jede Ladung, unmittelbar vor dem Gebrauch, wohl trocknet, so habe ich nimmer den geringsten Abgang an der Kraft desselben beobachten können; und die Wür- kungen waren auch mit denjenigen, welche den Sommer vorher gefunden worden, voll-
kommen
unbeſtaͤndigen Wuͤrkungen des Pulvers an- geſehen werden kann.
Jnzwiſchen habe ich doch nimmer merken koͤnnen, daß die Feuchtigkeit, welche das Pul- ver aus der Luft zu ſich genommen hatte, die Gewalt deſſelben im geringſten vermindert haͤtte, nachdem nehmlich ſolches wiederum ge- trocknet worden. Der Leſer wird bey den in dem vorhergehenden Satz angefuͤhrten Expe- rimenten wahrgenommen haben, wie genau diejenigen, welche mit gleich ſtarken Ladungen, und unter einerley Umſtaͤnden gemacht wor- den, mit einander uͤbereinſtimmen. Jn die- ſen Experimenten, ungeachtet dieſelben zu ver- ſchiedenen Zeiten innerhalb den drey Sommer- Monathen gemacht worden, hat alſo die Trockne des Wetters allen hier gemeldeten Ungleichheiten vorgebeuget. Wenn man aber mit eben demſelben Pulver im Winter bey feuchtem Wetter die Proben anſtellt; ſo habe ich befunden, daß wenn man daſſelbe eben wie im Sommer, ohne es vorher zu trocknen, gebraucht, die Wuͤrkungen davon ſehr unbe- ſtaͤndig und weit ſchwaͤcher heraus kommen. Wenn man aber eine jede Ladung, unmittelbar vor dem Gebrauch, wohl trocknet, ſo habe ich nimmer den geringſten Abgang an der Kraft deſſelben beobachten koͤnnen; und die Wuͤr- kungen waren auch mit denjenigen, welche den Sommer vorher gefunden worden, voll-
kommen
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unbeſtaͤndigen Wuͤrkungen des Pulvers an-
geſehen werden kann.
Jnzwiſchen habe ich doch nimmer merken
koͤnnen, daß die Feuchtigkeit, welche das Pul-
ver aus der Luft zu ſich genommen hatte, die
Gewalt deſſelben im geringſten vermindert
haͤtte, nachdem nehmlich ſolches wiederum ge-
trocknet worden. Der Leſer wird bey den in
dem vorhergehenden Satz angefuͤhrten Expe-
rimenten wahrgenommen haben, wie genau
diejenigen, welche mit gleich ſtarken Ladungen,
und unter einerley Umſtaͤnden gemacht wor-
den, mit einander uͤbereinſtimmen. Jn die-
ſen Experimenten, ungeachtet dieſelben zu ver-
ſchiedenen Zeiten innerhalb den drey Sommer-
Monathen gemacht worden, hat alſo die
Trockne des Wetters allen hier gemeldeten
Ungleichheiten vorgebeuget. Wenn man aber
mit eben demſelben Pulver im Winter bey
feuchtem Wetter die Proben anſtellt; ſo habe
ich befunden, daß wenn man daſſelbe eben
wie im Sommer, ohne es vorher zu trocknen,
gebraucht, die Wuͤrkungen davon ſehr unbe-
ſtaͤndig und weit ſchwaͤcher heraus kommen.
Wenn man aber eine jede Ladung, unmittelbar
vor dem Gebrauch, wohl trocknet, ſo habe ich
nimmer den geringſten Abgang an der Kraft
deſſelben beobachten koͤnnen; und die Wuͤr-
kungen waren auch mit denjenigen, welche
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/280>, abgerufen am 22.11.2024.
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