cher ausser Zweifel der tüchtigste Ingenieur gewesen, den die Welt jemahls gesehen. Die- ser Autor hat zwey Bücher über diese Mate- rie heraus gegeben. Das erste enthält eine Methode, ein Fünfeck zu befestigen, welchem ein Vorschlag beygefüget ist, die Fortifica- tion von Coevoerden zu verbessern. Jn dem andern Buche hat er drey verschiedene Manie- ren zu fortificiren angegeben, deren eine auf ein 6. Eck, die andere auf ein 7. Eck, und die dritte auf ein Achteck eingerichtet ist. Ausser diesem hat er noch beschrieben, wie man dieje- nige Seite einer Festung, welche an einem Fluß gelegen, fortificiren soll. Jn diesem Werke hat er alle mögliche Arten von Atta- quen untersucht, welche gegen die von ihm vorgeschlagenen Festungen unternommen wer- den können, um dadurch den grossen Vorzug seiner Defension darzuthun. Dahero die- ses Werk theils als eine Abhandlung von Attaquen und Defensionen, theils auch als ein Systema von der Fortification, angesehen werden kan: Durchgehends aber ist dieses das fürtrefflichste Werk, so jemahls über diese Materie zum Vorschein gekommen. Dassel- be war erstlich in niederteutscher, als des Au- toris Mutter-Sprache, beschrieben; es ist aber hernach ins Frantzösische und Englische über- setzet worden, aber sehr unvollkommen; ob- gleich in einer neuen Ausgabe der Frantzösi-
schen
B 3
cher auſſer Zweifel der tuͤchtigſte Ingenieur geweſen, den die Welt jemahls geſehen. Die- ſer Autor hat zwey Buͤcher uͤber dieſe Mate- rie heraus gegeben. Das erſte enthaͤlt eine Methode, ein Fuͤnfeck zu befeſtigen, welchem ein Vorſchlag beygefuͤget iſt, die Fortifica- tion von Coevoerden zu verbeſſern. Jn dem andern Buche hat er drey verſchiedene Manie- ren zu fortificiren angegeben, deren eine auf ein 6. Eck, die andere auf ein 7. Eck, und die dritte auf ein Achteck eingerichtet iſt. Auſſer dieſem hat er noch beſchrieben, wie man dieje- nige Seite einer Feſtung, welche an einem Fluß gelegen, fortificiren ſoll. Jn dieſem Werke hat er alle moͤgliche Arten von Atta- quen unterſucht, welche gegen die von ihm vorgeſchlagenen Feſtungen unternommen wer- den koͤnnen, um dadurch den groſſen Vorzug ſeiner Defenſion darzuthun. Dahero die- ſes Werk theils als eine Abhandlung von Attaquen und Defenſionen, theils auch als ein Syſtema von der Fortification, angeſehen werden kan: Durchgehends aber iſt dieſes das fuͤrtrefflichſte Werk, ſo jemahls uͤber dieſe Materie zum Vorſchein gekommen. Daſſel- be war erſtlich in niederteutſcher, als des Au- toris Mutter-Sprache, beſchrieben; es iſt aber hernach ins Frantzoͤſiſche und Engliſche uͤber- ſetzet worden, aber ſehr unvollkommen; ob- gleich in einer neuen Ausgabe der Frantzoͤſi-
ſchen
B 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0041"n="21"/>
cher auſſer Zweifel der tuͤchtigſte <hirendition="#aq">Ingenieur</hi><lb/>
geweſen, den die Welt jemahls geſehen. Die-<lb/>ſer <hirendition="#aq">Autor</hi> hat zwey Buͤcher uͤber dieſe <hirendition="#aq">Mate-<lb/>
rie</hi> heraus gegeben. Das erſte enthaͤlt eine<lb/><hirendition="#aq">Methode,</hi> ein Fuͤnfeck zu befeſtigen, welchem<lb/>
ein Vorſchlag beygefuͤget iſt, die <hirendition="#aq">Fortifica-<lb/>
tion</hi> von <hirendition="#aq">Coevoerden</hi> zu verbeſſern. Jn dem<lb/>
andern Buche hat er drey verſchiedene <hirendition="#aq">Manie-<lb/>
ren</hi> zu <hirendition="#aq">fortifici</hi>ren angegeben, deren eine auf<lb/>
ein 6. Eck, die andere auf ein 7. Eck, und die<lb/>
dritte auf ein Achteck eingerichtet iſt. Auſſer<lb/>
dieſem hat er noch beſchrieben, wie man dieje-<lb/>
nige Seite einer Feſtung, welche an einem<lb/>
Fluß gelegen, <hirendition="#aq">fortifici</hi>ren ſoll. Jn dieſem<lb/>
Werke hat er alle moͤgliche Arten von <hirendition="#aq">Atta-<lb/>
quen</hi> unterſucht, welche gegen die von ihm<lb/>
vorgeſchlagenen Feſtungen unternommen wer-<lb/>
den koͤnnen, um dadurch den groſſen Vorzug<lb/>ſeiner <hirendition="#aq">Defenſion</hi> darzuthun. Dahero die-<lb/>ſes Werk theils als eine Abhandlung von<lb/><hirendition="#aq">Attaquen</hi> und <hirendition="#aq">Defenſionen,</hi> theils auch als<lb/>
ein <hirendition="#aq">Syſtema</hi> von der <hirendition="#aq">Fortification,</hi> angeſehen<lb/>
werden kan: Durchgehends aber iſt dieſes<lb/>
das fuͤrtrefflichſte Werk, ſo jemahls uͤber dieſe<lb/><hirendition="#aq">Materie</hi> zum Vorſchein gekommen. Daſſel-<lb/>
be war erſtlich in niederteutſcher, als des <hirendition="#aq">Au-<lb/>
toris</hi> Mutter-Sprache, beſchrieben; es iſt aber<lb/>
hernach ins Frantzoͤſiſche und Engliſche uͤber-<lb/>ſetzet worden, aber ſehr unvollkommen; ob-<lb/>
gleich in einer neuen Ausgabe der Frantzoͤſi-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">B 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſchen</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[21/0041]
cher auſſer Zweifel der tuͤchtigſte Ingenieur
geweſen, den die Welt jemahls geſehen. Die-
ſer Autor hat zwey Buͤcher uͤber dieſe Mate-
rie heraus gegeben. Das erſte enthaͤlt eine
Methode, ein Fuͤnfeck zu befeſtigen, welchem
ein Vorſchlag beygefuͤget iſt, die Fortifica-
tion von Coevoerden zu verbeſſern. Jn dem
andern Buche hat er drey verſchiedene Manie-
ren zu fortificiren angegeben, deren eine auf
ein 6. Eck, die andere auf ein 7. Eck, und die
dritte auf ein Achteck eingerichtet iſt. Auſſer
dieſem hat er noch beſchrieben, wie man dieje-
nige Seite einer Feſtung, welche an einem
Fluß gelegen, fortificiren ſoll. Jn dieſem
Werke hat er alle moͤgliche Arten von Atta-
quen unterſucht, welche gegen die von ihm
vorgeſchlagenen Feſtungen unternommen wer-
den koͤnnen, um dadurch den groſſen Vorzug
ſeiner Defenſion darzuthun. Dahero die-
ſes Werk theils als eine Abhandlung von
Attaquen und Defenſionen, theils auch als
ein Syſtema von der Fortification, angeſehen
werden kan: Durchgehends aber iſt dieſes
das fuͤrtrefflichſte Werk, ſo jemahls uͤber dieſe
Materie zum Vorſchein gekommen. Daſſel-
be war erſtlich in niederteutſcher, als des Au-
toris Mutter-Sprache, beſchrieben; es iſt aber
hernach ins Frantzoͤſiſche und Engliſche uͤber-
ſetzet worden, aber ſehr unvollkommen; ob-
gleich in einer neuen Ausgabe der Frantzoͤſi-
ſchen
B 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/41>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.