Sache beruhet noch auf einem andern Umstande von nicht geringerer Wichtigkeit, welcher dar- inne bestehet, daß die Materialien sehr wohl untereinander vermischet werden müssen. Denn, wenn hierinne nicht alle Sorgfalt ange- wandt wird, so geschieht es, daß einige Theile allzu viel, andere aber allzu wenig Salpeter in sich enthalten; in beyden Fällen aber wird die Gewalt des Pulvers geschwächet.
Da nun die Güte des Pulvers auf so vieler- ley Umständen beruhet, nehmlich in der Be- schaffenheit und Menge der Materien, aus wel- chen dasselbe zusammen gesetzt wird, und der Art der Vermischung selbst; so ist es ohne Zwei- fel eine Sache von sehr grosser Wichtigkeit, daß diejenigen, welche das Pulver in die öf- fentlichen Magazins empfangen, einen siche- ren Weg haben, sich von der Güte desselben zu versichern. Die gemeinste Art zu diesem Zwecke zu gelangen, bestehet hier zu Lande, wenn ich recht berichtet worden bin, darinne, daß man einen kleinen Hauffen von dem Pul- ver, welches probiret werden soll, auf einem reinen Brett anzündet, und so wohl auf die Flamme und den Rauch, so dabey entsteht, als auch auf die Marken, welche auf dem Brett zurück bleiben, wohl Acht giebt: aus welchen lehrreichen Umständen die Güte des Pulvers sehr genau, wie man dafür hält, soll können be- urtheilet werden. Allein, ausser dieser so unge-
wissen
Sache beruhet noch auf einem andern Umſtande von nicht geringerer Wichtigkeit, welcher dar- inne beſtehet, daß die Materialien ſehr wohl untereinander vermiſchet werden muͤſſen. Denn, wenn hierinne nicht alle Sorgfalt ange- wandt wird, ſo geſchieht es, daß einige Theile allzu viel, andere aber allzu wenig Salpeter in ſich enthalten; in beyden Faͤllen aber wird die Gewalt des Pulvers geſchwaͤchet.
Da nun die Guͤte des Pulvers auf ſo vieler- ley Umſtaͤnden beruhet, nehmlich in der Be- ſchaffenheit und Menge der Materien, aus wel- chen daſſelbe zuſammen geſetzt wird, und der Art der Vermiſchung ſelbſt; ſo iſt es ohne Zwei- fel eine Sache von ſehr groſſer Wichtigkeit, daß diejenigen, welche das Pulver in die oͤf- fentlichen Magazins empfangen, einen ſiche- ren Weg haben, ſich von der Guͤte deſſelben zu verſichern. Die gemeinſte Art zu dieſem Zwecke zu gelangen, beſtehet hier zu Lande, wenn ich recht berichtet worden bin, darinne, daß man einen kleinen Hauffen von dem Pul- ver, welches probiret werden ſoll, auf einem reinen Brett anzuͤndet, und ſo wohl auf die Flamme und den Rauch, ſo dabey entſteht, als auch auf die Marken, welche auf dem Brett zuruͤck bleiben, wohl Acht giebt: aus welchen lehrreichen Umſtaͤnden die Guͤte des Pulvers ſehr genau, wie man dafuͤr haͤlt, ſoll koͤnnen be- urtheilet werden. Allein, auſſer dieſer ſo unge-
wiſſen
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Sache beruhet noch auf einem andern Umſtande
von nicht geringerer Wichtigkeit, welcher dar-
inne beſtehet, daß die Materialien ſehr wohl
untereinander vermiſchet werden muͤſſen.
Denn, wenn hierinne nicht alle Sorgfalt ange-
wandt wird, ſo geſchieht es, daß einige Theile
allzu viel, andere aber allzu wenig Salpeter in
ſich enthalten; in beyden Faͤllen aber wird die
Gewalt des Pulvers geſchwaͤchet.
Da nun die Guͤte des Pulvers auf ſo vieler-
ley Umſtaͤnden beruhet, nehmlich in der Be-
ſchaffenheit und Menge der Materien, aus wel-
chen daſſelbe zuſammen geſetzt wird, und der
Art der Vermiſchung ſelbſt; ſo iſt es ohne Zwei-
fel eine Sache von ſehr groſſer Wichtigkeit,
daß diejenigen, welche das Pulver in die oͤf-
fentlichen Magazins empfangen, einen ſiche-
ren Weg haben, ſich von der Guͤte deſſelben
zu verſichern. Die gemeinſte Art zu dieſem
Zwecke zu gelangen, beſtehet hier zu Lande,
wenn ich recht berichtet worden bin, darinne,
daß man einen kleinen Hauffen von dem Pul-
ver, welches probiret werden ſoll, auf einem
reinen Brett anzuͤndet, und ſo wohl auf die
Flamme und den Rauch, ſo dabey entſteht,
als auch auf die Marken, welche auf dem Brett
zuruͤck bleiben, wohl Acht giebt: aus welchen
lehrreichen Umſtaͤnden die Guͤte des Pulvers
ſehr genau, wie man dafuͤr haͤlt, ſoll koͤnnen be-
urtheilet werden. Allein, auſſer dieſer ſo unge-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/414>, abgerufen am 22.11.2024.
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