welche sich eingebildet, daß der Wiederstand der Luft, welchen aller Gattung Kugeln und Bomben darinn antreffen, kaum einiger Auf- merksamkeit werth sey.
I.Anmerkung.
Weil ein Körper, welcher sich in einer flüßigen Materie beweget, nicht fortgehen kann, ohne die ihm im Wege stehenden Theilchen derselben Materie in Bewegung zu setzen, so muß dadurch nothwendig die Geschwindigkeit desselben vermindert werden. Denn da keine Bewegung ohne Kraft hervor gebracht werden kann, so wird zu Fortstossung der Theilchen der flüßigen Materie eine Kraft erfordert. Eben diese Kraft würkt aber hinwiederum rück- wärts auf den Körper selbst, und vermindert folglich seine Bewegnng. Dieses folget auch aus dem bekannten Grundsatz der Mechanic, daß kein Körper einem andern eine Bewegung mittheilen könne, ohne zugleich selbst eben so viel von seiner eigenen Bewegung zu verlieh- ren: und hierauf gründen sich die allgemeinen Regeln, nach welchen die Bewegungen zweyer auf einander stossenden Körper nach dem Stoß verändert werden. Fragt man aber weiter nach der ersten Ursache dieser Veränderungen, so beruhet dieselbe auf dem Vermögen, wel- ches alle Körper, in so ferne dieselben aus Mate- rie bestehen, haben, in ihrem Zustande unver-
ändert
welche ſich eingebildet, daß der Wiederſtand der Luft, welchen aller Gattung Kugeln und Bomben darinn antreffen, kaum einiger Auf- merkſamkeit werth ſey.
I.Anmerkung.
Weil ein Koͤrper, welcher ſich in einer fluͤßigen Materie beweget, nicht fortgehen kann, ohne die ihm im Wege ſtehenden Theilchen derſelben Materie in Bewegung zu ſetzen, ſo muß dadurch nothwendig die Geſchwindigkeit deſſelben vermindert werden. Denn da keine Bewegung ohne Kraft hervor gebracht werden kann, ſo wird zu Fortſtoſſung der Theilchen der fluͤßigen Materie eine Kraft erfordert. Eben dieſe Kraft wuͤrkt aber hinwiederum ruͤck- waͤrts auf den Koͤrper ſelbſt, und vermindert folglich ſeine Bewegnng. Dieſes folget auch aus dem bekannten Grundſatz der Mechanic, daß kein Koͤrper einem andern eine Bewegung mittheilen koͤnne, ohne zugleich ſelbſt eben ſo viel von ſeiner eigenen Bewegung zu verlieh- ren: und hierauf gruͤnden ſich die allgemeinen Regeln, nach welchen die Bewegungen zweyer auf einander ſtoſſenden Koͤrper nach dem Stoß veraͤndert werden. Fragt man aber weiter nach der erſten Urſache dieſer Veraͤnderungen, ſo beruhet dieſelbe auf dem Vermoͤgen, wel- ches alle Koͤrper, in ſo ferne dieſelben aus Mate- rie beſtehen, haben, in ihrem Zuſtande unver-
aͤndert
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welche ſich eingebildet, daß der Wiederſtand
der Luft, welchen aller Gattung Kugeln und
Bomben darinn antreffen, kaum einiger Auf-
merkſamkeit werth ſey.
I. Anmerkung.
Weil ein Koͤrper, welcher ſich in einer fluͤßigen
Materie beweget, nicht fortgehen kann,
ohne die ihm im Wege ſtehenden Theilchen
derſelben Materie in Bewegung zu ſetzen, ſo
muß dadurch nothwendig die Geſchwindigkeit
deſſelben vermindert werden. Denn da keine
Bewegung ohne Kraft hervor gebracht werden
kann, ſo wird zu Fortſtoſſung der Theilchen der
fluͤßigen Materie eine Kraft erfordert. Eben
dieſe Kraft wuͤrkt aber hinwiederum ruͤck-
waͤrts auf den Koͤrper ſelbſt, und vermindert
folglich ſeine Bewegnng. Dieſes folget auch
aus dem bekannten Grundſatz der Mechanic,
daß kein Koͤrper einem andern eine Bewegung
mittheilen koͤnne, ohne zugleich ſelbſt eben ſo
viel von ſeiner eigenen Bewegung zu verlieh-
ren: und hierauf gruͤnden ſich die allgemeinen
Regeln, nach welchen die Bewegungen zweyer
auf einander ſtoſſenden Koͤrper nach dem Stoß
veraͤndert werden. Fragt man aber weiter
nach der erſten Urſache dieſer Veraͤnderungen,
ſo beruhet dieſelbe auf dem Vermoͤgen, wel-
ches alle Koͤrper, in ſo ferne dieſelben aus Mate-
rie beſtehen, haben, in ihrem Zuſtande unver-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/448>, abgerufen am 22.11.2024.
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