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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

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[Formel 1] in welcher der Zusatz [Formel 2] ,
um so viel kleiner wird, je grösser man die Höhe
b, wodurch die Elasticität der Luft ausgemes-
sen wird, annimmt; und wenn b gar unend-
lich groß gesetzt werden solte, so würde das
Glied [Formel 3] gänzlich verschwinden, wie
solches die Natur der Sache zu erkennen giebt.
Eben diese Eigenschaften würden zwar auch
Statt finden, wenn man für g an Statt b,
entweder 2 b oder 3 b, oder auch 1/2 b setzen
solte; allein es ist aus den obigen Rechnungen
leicht zu sehen, daß um den Experimenten
ein Genügen zu leisten, für g weder 1/2 h
noch 2 b, noch vielweniger 3 b angenommen
werden könne. Dahero diese Simplicität,
daß just die Höhe b dem Werth von g am
nächsten gekommen, die Gewißheit unserer
gefundenen Formul um so vielmehr bestärket,
indem dergleichen Ausdrücke der Natur im-
mer am meisten gemäß befunden werden.
Wenn also diese unsere Regel um den Wie-
derstand der Luft zu bestimmen, mit der Wahr-
heit gänzlich übereinstimmt, ungeachtet die-
selbe hier bloß aus der Erfahrung hergeleitet
worden; so ist doch kein Zweifel, daß man die-
selbe nicht auch aus der Theorie allein solte
heraus bringen können. Und da man von
der Wahrheit derselben zum voraus versichert

ist,

[Formel 1] in welcher der Zuſatz [Formel 2] ,
um ſo viel kleiner wird, je groͤſſer man die Hoͤhe
b, wodurch die Elaſticitaͤt der Luft ausgemeſ-
ſen wird, annimmt; und wenn b gar unend-
lich groß geſetzt werden ſolte, ſo wuͤrde das
Glied [Formel 3] gaͤnzlich verſchwinden, wie
ſolches die Natur der Sache zu erkennen giebt.
Eben dieſe Eigenſchaften wuͤrden zwar auch
Statt finden, wenn man fuͤr g an Statt b,
entweder 2 b oder 3 b, oder auch ½ b ſetzen
ſolte; allein es iſt aus den obigen Rechnungen
leicht zu ſehen, daß um den Experimenten
ein Genuͤgen zu leiſten, fuͤr g weder ½ h
noch 2 b, noch vielweniger 3 b angenommen
werden koͤnne. Dahero dieſe Simplicitaͤt,
daß juſt die Hoͤhe b dem Werth von g am
naͤchſten gekommen, die Gewißheit unſerer
gefundenen Formul um ſo vielmehr beſtaͤrket,
indem dergleichen Ausdruͤcke der Natur im-
mer am meiſten gemaͤß befunden werden.
Wenn alſo dieſe unſere Regel um den Wie-
derſtand der Luft zu beſtimmen, mit der Wahr-
heit gaͤnzlich uͤbereinſtimmt, ungeachtet die-
ſelbe hier bloß aus der Erfahrung hergeleitet
worden; ſo iſt doch kein Zweifel, daß man die-
ſelbe nicht auch aus der Theorie allein ſolte
heraus bringen koͤnnen. Und da man von
der Wahrheit derſelben zum voraus verſichert

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[541/0561] [FORMEL] in welcher der Zuſatz [FORMEL], um ſo viel kleiner wird, je groͤſſer man die Hoͤhe b, wodurch die Elaſticitaͤt der Luft ausgemeſ- ſen wird, annimmt; und wenn b gar unend- lich groß geſetzt werden ſolte, ſo wuͤrde das Glied [FORMEL] gaͤnzlich verſchwinden, wie ſolches die Natur der Sache zu erkennen giebt. Eben dieſe Eigenſchaften wuͤrden zwar auch Statt finden, wenn man fuͤr g an Statt b, entweder 2 b oder 3 b, oder auch ½ b ſetzen ſolte; allein es iſt aus den obigen Rechnungen leicht zu ſehen, daß um den Experimenten ein Genuͤgen zu leiſten, fuͤr g weder ½ h noch 2 b, noch vielweniger 3 b angenommen werden koͤnne. Dahero dieſe Simplicitaͤt, daß juſt die Hoͤhe b dem Werth von g am naͤchſten gekommen, die Gewißheit unſerer gefundenen Formul um ſo vielmehr beſtaͤrket, indem dergleichen Ausdruͤcke der Natur im- mer am meiſten gemaͤß befunden werden. Wenn alſo dieſe unſere Regel um den Wie- derſtand der Luft zu beſtimmen, mit der Wahr- heit gaͤnzlich uͤbereinſtimmt, ungeachtet die- ſelbe hier bloß aus der Erfahrung hergeleitet worden; ſo iſt doch kein Zweifel, daß man die- ſelbe nicht auch aus der Theorie allein ſolte heraus bringen koͤnnen. Und da man von der Wahrheit derſelben zum voraus verſichert iſt,

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Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/561>, abgerufen am 24.11.2024.