der Kugel etwas von der Axe der Canone ab- weicht. Hernach erhält auch die Kugel in län- gern Canonen eine grössere Geschwindigkeit, wodurch die Vis Centrifuga sehr merklich vermehret wird, als welche nach den Qua- draten der Geschwindigkeit wächst.
Endlich kan auch mit Stillschweigen nicht übergangen werden, daß die Bewegung der Kugel selbst durch diesen Druck gegen die Ca- none keinen geringen Abbruch leidet. Denn dadurch wird die Friction, welche sonsten, wie oben gewiesen worden, nicht merkwürdig war, gar sehr vermehret, als welche um so viel grösser wird, je stärker ein Körper gegen den andern gedruckt wird. Da also dieser Druck auf sehr gewissen Umständen beruhet, so kan es leicht geschehen, daß bey gleichen Kugeln, welche mit gleicher Ladung aus einer Canone geschossen werden, ein ziemlicher Unterscheid in ihrer Geschwindigkeit wahrgenommen wer- den kan. Jnzwischen scheinet es doch, daß man durch einen grossen Fleiß diese Unrich- tigkeit meistentheils sollte heben können; wenn man nehmlich erstlich die Canone vollkommen gerade bohren, hernach die Kugeln vollkommen rund machen, und drittens bey der Ladung alle Sorgfalt anwenden wolte, damit der Mittelpunkt der Kugel auf das genauste in die Axe der Seele zu liegen käme, und in wäh- render Bewegung daraus nicht weichen könte.
Auf
der Kugel etwas von der Axe der Canone ab- weicht. Hernach erhaͤlt auch die Kugel in laͤn- gern Canonen eine groͤſſere Geſchwindigkeit, wodurch die Vis Centrifuga ſehr merklich vermehret wird, als welche nach den Qua- draten der Geſchwindigkeit waͤchſt.
Endlich kan auch mit Stillſchweigen nicht uͤbergangen werden, daß die Bewegung der Kugel ſelbſt durch dieſen Druck gegen die Ca- none keinen geringen Abbruch leidet. Denn dadurch wird die Friction, welche ſonſten, wie oben gewieſen worden, nicht merkwuͤrdig war, gar ſehr vermehret, als welche um ſo viel groͤſſer wird, je ſtaͤrker ein Koͤrper gegen den andern gedruckt wird. Da alſo dieſer Druck auf ſehr gewiſſen Umſtaͤnden beruhet, ſo kan es leicht geſchehen, daß bey gleichen Kugeln, welche mit gleicher Ladung aus einer Canone geſchoſſen werden, ein ziemlicher Unterſcheid in ihrer Geſchwindigkeit wahrgenommen wer- den kan. Jnzwiſchen ſcheinet es doch, daß man durch einen groſſen Fleiß dieſe Unrich- tigkeit meiſtentheils ſollte heben koͤnnen; wenn man nehmlich erſtlich die Canone vollkommen gerade bohren, hernach die Kugeln vollkommen rund machen, und drittens bey der Ladung alle Sorgfalt anwenden wolte, damit der Mittelpunkt der Kugel auf das genauſte in die Axe der Seele zu liegen kaͤme, und in waͤh- render Bewegung daraus nicht weichen koͤnte.
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der Kugel etwas von der Axe der Canone ab-
weicht. Hernach erhaͤlt auch die Kugel in laͤn-
gern Canonen eine groͤſſere Geſchwindigkeit,
wodurch die Vis Centrifuga ſehr merklich
vermehret wird, als welche nach den Qua-
draten der Geſchwindigkeit waͤchſt.
Endlich kan auch mit Stillſchweigen nicht
uͤbergangen werden, daß die Bewegung der
Kugel ſelbſt durch dieſen Druck gegen die Ca-
none keinen geringen Abbruch leidet. Denn
dadurch wird die Friction, welche ſonſten, wie
oben gewieſen worden, nicht merkwuͤrdig war,
gar ſehr vermehret, als welche um ſo viel
groͤſſer wird, je ſtaͤrker ein Koͤrper gegen den
andern gedruckt wird. Da alſo dieſer Druck
auf ſehr gewiſſen Umſtaͤnden beruhet, ſo kan
es leicht geſchehen, daß bey gleichen Kugeln,
welche mit gleicher Ladung aus einer Canone
geſchoſſen werden, ein ziemlicher Unterſcheid
in ihrer Geſchwindigkeit wahrgenommen wer-
den kan. Jnzwiſchen ſcheinet es doch, daß
man durch einen groſſen Fleiß dieſe Unrich-
tigkeit meiſtentheils ſollte heben koͤnnen; wenn
man nehmlich erſtlich die Canone vollkommen
gerade bohren, hernach die Kugeln vollkommen
rund machen, und drittens bey der Ladung
alle Sorgfalt anwenden wolte, damit der
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/610>, abgerufen am 22.11.2024.
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