[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.eine Knallbüchse von Fliederholz haben wollt; Warum muß er nicht dicker seyn, als Seht, lieben Kinder! das heißt: der Stem- Der Pflug, oder die Heckerlingslade, wür- sind,
eine Knallbuͤchſe von Fliederholz haben wollt; Warum muß er nicht dicker ſeyn, als Seht, lieben Kinder! das heißt: der Stem- Der Pflug, oder die Heckerlingslade, wuͤr- ſind,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0100" n="78"/> eine Knallbuͤchſe von Fliederholz haben wollt;<lb/> ſo nehmt ihr einen geraden Schuß vom<lb/> Flieder-Baum, bohrt das Mark heraus, und<lb/> ſucht euch einen geraden Stock von an-<lb/> dern Holze, zum Stempel, und ſchneidet ihn<lb/> ſo lange ab, bis er in die Roͤhre paßt.<lb/> Warum muß der Stempel gerade ſeyn?<lb/> Weil er ſonſt, zu der geraden Roͤhre, von<lb/> harten Holze, das nicht nachgiebt, ſich nicht<lb/> ſchickte.</p><lb/> <p>Warum muß er nicht dicker ſeyn, als<lb/> die Hoͤhlung in der Roͤhre? Weil der Stem-<lb/> pel ſonſt nicht in die Roͤhre paßte.</p><lb/> <p>Seht, lieben Kinder! das heißt: der Stem-<lb/> pel iſt mit der Roͤhre in einem Verhaͤltniß,<lb/> und denn kann daraus eine Knallbuͤchſe wer-<lb/> den. Oder, ſolche Dinge, die zu einander<lb/> gehoͤren, die muͤßen ſich zu einander ſchi-<lb/> cken. Ein Spinnrad beſteht, wie ihr alle<lb/> wißt, aus vielen Theilen. Wenn dieſe Thei-<lb/> le ſich nicht ſo zuſammen ſchickten; ſo koͤnn-<lb/> te keiner damit Garn ſpinnen. Wenn aber<lb/> alle dieſe Theile am Spinnrade, mit einan-<lb/> der in richtigen Verhaͤltniße ſtehen, ſo kann<lb/> man damit fertig werden, und ſpinnen.</p><lb/> <p>Der Pflug, oder die Heckerlingslade, wuͤr-<lb/> de nicht zum Strohſchneiden und Pfluͤgen,<lb/> dienen koͤnnen, wenn alle Theile, die daran<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſind,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0100]
eine Knallbuͤchſe von Fliederholz haben wollt;
ſo nehmt ihr einen geraden Schuß vom
Flieder-Baum, bohrt das Mark heraus, und
ſucht euch einen geraden Stock von an-
dern Holze, zum Stempel, und ſchneidet ihn
ſo lange ab, bis er in die Roͤhre paßt.
Warum muß der Stempel gerade ſeyn?
Weil er ſonſt, zu der geraden Roͤhre, von
harten Holze, das nicht nachgiebt, ſich nicht
ſchickte.
Warum muß er nicht dicker ſeyn, als
die Hoͤhlung in der Roͤhre? Weil der Stem-
pel ſonſt nicht in die Roͤhre paßte.
Seht, lieben Kinder! das heißt: der Stem-
pel iſt mit der Roͤhre in einem Verhaͤltniß,
und denn kann daraus eine Knallbuͤchſe wer-
den. Oder, ſolche Dinge, die zu einander
gehoͤren, die muͤßen ſich zu einander ſchi-
cken. Ein Spinnrad beſteht, wie ihr alle
wißt, aus vielen Theilen. Wenn dieſe Thei-
le ſich nicht ſo zuſammen ſchickten; ſo koͤnn-
te keiner damit Garn ſpinnen. Wenn aber
alle dieſe Theile am Spinnrade, mit einan-
der in richtigen Verhaͤltniße ſtehen, ſo kann
man damit fertig werden, und ſpinnen.
Der Pflug, oder die Heckerlingslade, wuͤr-
de nicht zum Strohſchneiden und Pfluͤgen,
dienen koͤnnen, wenn alle Theile, die daran
ſind,
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