[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.sind, nicht mit einander im Verhältniß stün- Seht, lieben Kinder! so viel kommt auf Wenn ich nun sage, der Mensch steht in Und wenn ich sage: der Mensch steht in Denn
ſind, nicht mit einander im Verhaͤltniß ſtuͤn- Seht, lieben Kinder! ſo viel kommt auf Wenn ich nun ſage, der Menſch ſteht in Und wenn ich ſage: der Menſch ſteht in Denn
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ſind, nicht mit einander im Verhaͤltniß ſtuͤn-
den. Waͤre der Stiel oder Griff zu dick,
oder zu lang, die Raͤder zu hoch, das Eiſen
zu kurz ꝛc. ſo koͤnnte kein Menſch damit
handthieren.
Seht, lieben Kinder! ſo viel kommt auf
Verhaͤltniß in allen Dingen an.
Wenn ich nun ſage, der Menſch ſteht in
gewißem Verhaͤltniß mit Gott; ſo heißt das
ſo viel, als, Gott iſt die Urſach, warum
der Menſch da iſt, oder Gott hat dem Men-
ſchen das Leben gegeben, alſo, Gott iſt un-
ſer Herr, und wir Menſchen ſind Untertha-
nen Gottes. Ohne Gott, kann der Menſch
nicht hoffen, gluͤcklich zu ſeyn, weil alles
Gott zu Gebot ſtehet, und Gluͤck und Un-
gluͤck in Seinem Willen beruht. Alſo muß
ſich der Menſch ſo verhalten, wie es Gott
haben will, das iſt, Gott gehorchen.
Und wenn ich ſage: der Menſch ſteht in
Verhaͤltniß mit der Geſellſchaft, worinn er
lebt; ſo heißt das ſo viel, als, der Menſch
hats noͤthig, mit andern Menſchen in Ge-
ſellſchaft zu leben: Er muß alſo ſich zu der
Geſellſchaft ſchicken; ihre Erhaltung, durch
Liebe zur Ordnung und den Geſetzen befoͤr-
dern, und nicht ſeinen eignen Nutzen, dem
gemeinen Beſten vorziehen.
Denn
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