[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Denn Gott ist solchen edlen Seelen beson- Bey Gelegenheit des Wortes, Verhältniß, Nachdem ihr wißt, was Verhältniß ist: Groß ist das, was in Vergleichung mit Klein
Denn Gott iſt ſolchen edlen Seelen beſon- Bey Gelegenheit des Wortes, Verhaͤltniß, Nachdem ihr wißt, was Verhaͤltniß iſt: Groß iſt das, was in Vergleichung mit Klein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="82"/> Denn Gott iſt ſolchen edlen Seelen beſon-<lb/> ders gnaͤdig, die nicht blos ihren Nutzen ſu-<lb/> chen, ſondern auch andern gerne nuͤtzlich<lb/> werden.</p><lb/> <p>Bey Gelegenheit des Wortes, Verhaͤltniß,<lb/> geliebte Kinder! will ich euch auch die Woͤr-<lb/> ter, groß, mittelmaͤßig, und klein, erklaͤren.</p><lb/> <p>Nachdem ihr wißt, was Verhaͤltniß iſt:<lb/> nemlich, Vereinigung vieler Urſachen zu ge-<lb/> meinſchaftlichen Wirkungen; ſo muß es euch<lb/> nicht ſchwer werden, zu verſtehen, daß an<lb/> dieſen Wirkungen, nicht eine jede Urſach gleich<lb/> viel Antheil hat; daß es ſolche Urſachen giebt,<lb/> die viel wirken, und ſolche, die weniger<lb/> wirken. Was nun viel wirkt, oder wirken<lb/> kann, nennt man <hi rendition="#fr">groß,</hi> und das andere<lb/><hi rendition="#fr">klein.</hi> Z. E. In euers Vaters Garten,<lb/> ſteht ein großer Apfelbaum — Warum heiße<lb/> ich den Baum groß? — Weil es auch klei-<lb/> ne Aepfelbaͤume giebt, die dieſem, an Staͤr-<lb/> ke des Stammes oder der Aeſte, nicht gleich<lb/> kommen, und weil dieſer große Apfelbaum<lb/> mehr Aepfel tragen kann, als ein kleiner.<lb/> Seht alſo, geliebte Kinder! darauf, daß ihr<lb/> dieſes behaltet, und richtig anwendet!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Groß</hi> iſt das, was in Vergleichung mit<lb/> andern, viel wirkt, oder wirken kann, viel<lb/> Theile hat, oder viel Raum einnimmt.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Klein</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0104]
Denn Gott iſt ſolchen edlen Seelen beſon-
ders gnaͤdig, die nicht blos ihren Nutzen ſu-
chen, ſondern auch andern gerne nuͤtzlich
werden.
Bey Gelegenheit des Wortes, Verhaͤltniß,
geliebte Kinder! will ich euch auch die Woͤr-
ter, groß, mittelmaͤßig, und klein, erklaͤren.
Nachdem ihr wißt, was Verhaͤltniß iſt:
nemlich, Vereinigung vieler Urſachen zu ge-
meinſchaftlichen Wirkungen; ſo muß es euch
nicht ſchwer werden, zu verſtehen, daß an
dieſen Wirkungen, nicht eine jede Urſach gleich
viel Antheil hat; daß es ſolche Urſachen giebt,
die viel wirken, und ſolche, die weniger
wirken. Was nun viel wirkt, oder wirken
kann, nennt man groß, und das andere
klein. Z. E. In euers Vaters Garten,
ſteht ein großer Apfelbaum — Warum heiße
ich den Baum groß? — Weil es auch klei-
ne Aepfelbaͤume giebt, die dieſem, an Staͤr-
ke des Stammes oder der Aeſte, nicht gleich
kommen, und weil dieſer große Apfelbaum
mehr Aepfel tragen kann, als ein kleiner.
Seht alſo, geliebte Kinder! darauf, daß ihr
dieſes behaltet, und richtig anwendet!
Groß iſt das, was in Vergleichung mit
andern, viel wirkt, oder wirken kann, viel
Theile hat, oder viel Raum einnimmt.
Klein
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