[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.dem Vorbeygehenden kehren, und den Hut Lieben Kinder! das Sprichwort, "ein gut Warum der Wiederspruch so sehr belei- Der
dem Vorbeygehenden kehren, und den Hut Lieben Kinder! das Sprichwort, „ein gut Warum der Wiederſpruch ſo ſehr belei- Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0108" n="86"/> dem Vorbeygehenden kehren, und den Hut<lb/> oder die Muͤtze abnehmen. Wenn dieſe<lb/> Perſon, oder deine Obrigkeit, dich anredet,<lb/> ſo mußt du deutlich und verſtaͤndlich ant-<lb/> worten. Wenn ſie dich an deine Schul-<lb/> digkeit erinnert, die du thun ſollſt, ſo mußt<lb/> du allemal, zu deiner Antwort, das Ver-<lb/> ſprechen hinzuthun, du wolleſt gehorchen.<lb/> Wenn ſie, wegen eines begangnen Fehlers,<lb/> dich ernſtlich ermahnet, ſo mußt du um<lb/> Vergebung bitten, und durch Verſprechen,<lb/> ins kuͤnftige den Fehler zu vermeiden, ihren<lb/> Unwillen beſaͤnftigen.</p><lb/> <p>Lieben Kinder! das Sprichwort, „ein gut<lb/> „Wort findet einen guten Ort‟ iſt ſehr ge-<lb/> gruͤndet. Manchem Verdruß, der euch<lb/> Schaden bringt, koͤnntet ihr entgehen, wenn<lb/> ihr dem ſchaͤndlichen Rechthabenwollen, dem<lb/> Wiederſprechen, und den ſo gewoͤhnlichen<lb/> Entſchuldigungen eurer Fehler, entſagtet.<lb/> Gott und Menſchen koͤnnen dieſes nicht lei-<lb/> den. Wenn ihr herzlich um Vergebung bit-<lb/> tet, ſo iſt kein Menſch ſo hart, der euch<lb/> nicht ſolche Fehler vergaͤbe, die keiner oͤffent-<lb/> lichen Strafe beduͤrfen.</p><lb/> <p>Warum der Wiederſpruch ſo ſehr belei-<lb/> digt, das will ich euch kuͤrzlich erklaͤren.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0108]
dem Vorbeygehenden kehren, und den Hut
oder die Muͤtze abnehmen. Wenn dieſe
Perſon, oder deine Obrigkeit, dich anredet,
ſo mußt du deutlich und verſtaͤndlich ant-
worten. Wenn ſie dich an deine Schul-
digkeit erinnert, die du thun ſollſt, ſo mußt
du allemal, zu deiner Antwort, das Ver-
ſprechen hinzuthun, du wolleſt gehorchen.
Wenn ſie, wegen eines begangnen Fehlers,
dich ernſtlich ermahnet, ſo mußt du um
Vergebung bitten, und durch Verſprechen,
ins kuͤnftige den Fehler zu vermeiden, ihren
Unwillen beſaͤnftigen.
Lieben Kinder! das Sprichwort, „ein gut
„Wort findet einen guten Ort‟ iſt ſehr ge-
gruͤndet. Manchem Verdruß, der euch
Schaden bringt, koͤnntet ihr entgehen, wenn
ihr dem ſchaͤndlichen Rechthabenwollen, dem
Wiederſprechen, und den ſo gewoͤhnlichen
Entſchuldigungen eurer Fehler, entſagtet.
Gott und Menſchen koͤnnen dieſes nicht lei-
den. Wenn ihr herzlich um Vergebung bit-
tet, ſo iſt kein Menſch ſo hart, der euch
nicht ſolche Fehler vergaͤbe, die keiner oͤffent-
lichen Strafe beduͤrfen.
Warum der Wiederſpruch ſo ſehr belei-
digt, das will ich euch kuͤrzlich erklaͤren.
Der
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