[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Schweißlöcher offen; so bald aber eine Er- Der dritte und gewöhnlichste Fehler ist, und
Schweißloͤcher offen; ſo bald aber eine Er- Der dritte und gewoͤhnlichſte Fehler iſt, und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="120"/> Schweißloͤcher offen; ſo bald aber eine Er-<lb/> kaͤltung die Haut betrifft, wird der Schweiß<lb/> in den Schweißloͤchern zaͤhe, und gerinnt.<lb/> Alsdenn koͤnnen die feinen Feuchtigkeiten<lb/> nicht mehr durchdringen; ſie ſtocken, und<lb/> haͤufen ſich; im Blute ſind ſie nichts nutze,<lb/> denn davon ſind ſie ſchon einmal abgeſchie-<lb/> den worden. Denn entſtehet Traͤgheit in<lb/> den Gliedern, Huſten und Schnupfen, Zahn-<lb/> ſchmerzen und andre Plagen; oft aber<lb/> Schlagfluͤße, und ein ploͤtzlicher Tod. Wenn<lb/> ihr alſo, in der Erndte, oder ſonſt, warm<lb/> geworden, ſo zieht mehr Kleidung uͤber den<lb/> Leib; ſetzt euch nicht warm auf die kuͤhle<lb/> Erde; hitzt im Winter, nicht zur Ungebuͤhr<lb/> eure Stuben. So werdet ihr manchem<lb/> ſchweren Anſtoß entgehen.</p><lb/> <p>Der dritte und gewoͤhnlichſte Fehler iſt,<lb/> die <hi rendition="#fr">Uebermaaß in Eßen</hi> und <hi rendition="#fr">Trinken,</hi><lb/> oder Ueberladung des Magens. Lieben Kin-<lb/> der! wenn ihr groͤßer werdet, ſo werdet ihr<lb/> viel Leute ſehen, die da eßen, als aͤßen ſie<lb/> nur einmal in ihrem Leben, und die nicht<lb/> eher aufhoͤren zu trinken, als bis ſie ohne<lb/> Verſtand hinfallen. Verabſcheuet ſolche! Huͤ-<lb/> tet euch vor Uebermaaß in den Nahrungs-<lb/> mitteln, ſie kommen euch nicht zu gute. Der<lb/> Magen giebt die meiſten unverdauet von ſich,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0142]
Schweißloͤcher offen; ſo bald aber eine Er-
kaͤltung die Haut betrifft, wird der Schweiß
in den Schweißloͤchern zaͤhe, und gerinnt.
Alsdenn koͤnnen die feinen Feuchtigkeiten
nicht mehr durchdringen; ſie ſtocken, und
haͤufen ſich; im Blute ſind ſie nichts nutze,
denn davon ſind ſie ſchon einmal abgeſchie-
den worden. Denn entſtehet Traͤgheit in
den Gliedern, Huſten und Schnupfen, Zahn-
ſchmerzen und andre Plagen; oft aber
Schlagfluͤße, und ein ploͤtzlicher Tod. Wenn
ihr alſo, in der Erndte, oder ſonſt, warm
geworden, ſo zieht mehr Kleidung uͤber den
Leib; ſetzt euch nicht warm auf die kuͤhle
Erde; hitzt im Winter, nicht zur Ungebuͤhr
eure Stuben. So werdet ihr manchem
ſchweren Anſtoß entgehen.
Der dritte und gewoͤhnlichſte Fehler iſt,
die Uebermaaß in Eßen und Trinken,
oder Ueberladung des Magens. Lieben Kin-
der! wenn ihr groͤßer werdet, ſo werdet ihr
viel Leute ſehen, die da eßen, als aͤßen ſie
nur einmal in ihrem Leben, und die nicht
eher aufhoͤren zu trinken, als bis ſie ohne
Verſtand hinfallen. Verabſcheuet ſolche! Huͤ-
tet euch vor Uebermaaß in den Nahrungs-
mitteln, ſie kommen euch nicht zu gute. Der
Magen giebt die meiſten unverdauet von ſich,
und
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