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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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und ihr habt also die edle Gabe, davon ein
Nothleidender hätte können satt werden,
verderbet. Ueberdem schadet euch der Ueber-
fluß; euer Magen kann das nicht recht ver-
dauen; er drückt und schmerzt -- Kopfweh,
unruhiger Schlaf, und ein Eckel vor dem
Eßen, sind die Wirkungen davon. Wenn
ihr also satt seyd, so hört auf zu eßen. Als-
denn werdet ihr stets, mit Dankbarkeit, die
Gabe Gottes ansehen, und genießen können.

Der vierte Feind der Gesundheit bey euch,
ist der Gram und Kummer des Gemüths.
Wenn Aergerniß und Nahrungssorgen, den
Menschen quälen und nagen, so wird er un-
muthsvoll, und verdroßen zu Allem: Und
weil, so lange der Mensch lebet, Körper und
Seele genau verbunden sind; so leidet der
Körper mit, wenn die Seele sich grämt.

Daraus kann Raserey, und die unseelige
Narrheit entstehen, daß ein Mensch Hand an
sich selbst legt, und sich tödtet, weil er den
Verdruß nicht länger ertragen mag.

Gottesfurcht, aus welcher wahre Weis-
heit in allen Dingen entspringt, kann euch,
lieben Kinder, am sichersten vor Gram und
Kummer bewahren. Wenn ihr das Eure
thut, so wird Gott schon das Seine thun.
Ihr sollt nicht sorgen, wie die, die von Gott

nichts
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und ihr habt alſo die edle Gabe, davon ein
Nothleidender haͤtte koͤnnen ſatt werden,
verderbet. Ueberdem ſchadet euch der Ueber-
fluß; euer Magen kann das nicht recht ver-
dauen; er druͤckt und ſchmerzt — Kopfweh,
unruhiger Schlaf, und ein Eckel vor dem
Eßen, ſind die Wirkungen davon. Wenn
ihr alſo ſatt ſeyd, ſo hoͤrt auf zu eßen. Als-
denn werdet ihr ſtets, mit Dankbarkeit, die
Gabe Gottes anſehen, und genießen koͤnnen.

Der vierte Feind der Geſundheit bey euch,
iſt der Gram und Kummer des Gemuͤths.
Wenn Aergerniß und Nahrungsſorgen, den
Menſchen quaͤlen und nagen, ſo wird er un-
muthsvoll, und verdroßen zu Allem: Und
weil, ſo lange der Menſch lebet, Koͤrper und
Seele genau verbunden ſind; ſo leidet der
Koͤrper mit, wenn die Seele ſich graͤmt.

Daraus kann Raſerey, und die unſeelige
Narrheit entſtehen, daß ein Menſch Hand an
ſich ſelbſt legt, und ſich toͤdtet, weil er den
Verdruß nicht laͤnger ertragen mag.

Gottesfurcht, aus welcher wahre Weis-
heit in allen Dingen entſpringt, kann euch,
lieben Kinder, am ſicherſten vor Gram und
Kummer bewahren. Wenn ihr das Eure
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Ihr ſollt nicht ſorgen, wie die, die von Gott

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[121/0143] und ihr habt alſo die edle Gabe, davon ein Nothleidender haͤtte koͤnnen ſatt werden, verderbet. Ueberdem ſchadet euch der Ueber- fluß; euer Magen kann das nicht recht ver- dauen; er druͤckt und ſchmerzt — Kopfweh, unruhiger Schlaf, und ein Eckel vor dem Eßen, ſind die Wirkungen davon. Wenn ihr alſo ſatt ſeyd, ſo hoͤrt auf zu eßen. Als- denn werdet ihr ſtets, mit Dankbarkeit, die Gabe Gottes anſehen, und genießen koͤnnen. Der vierte Feind der Geſundheit bey euch, iſt der Gram und Kummer des Gemuͤths. Wenn Aergerniß und Nahrungsſorgen, den Menſchen quaͤlen und nagen, ſo wird er un- muthsvoll, und verdroßen zu Allem: Und weil, ſo lange der Menſch lebet, Koͤrper und Seele genau verbunden ſind; ſo leidet der Koͤrper mit, wenn die Seele ſich graͤmt. Daraus kann Raſerey, und die unſeelige Narrheit entſtehen, daß ein Menſch Hand an ſich ſelbſt legt, und ſich toͤdtet, weil er den Verdruß nicht laͤnger ertragen mag. Gottesfurcht, aus welcher wahre Weis- heit in allen Dingen entſpringt, kann euch, lieben Kinder, am ſicherſten vor Gram und Kummer bewahren. Wenn ihr das Eure thut, ſo wird Gott ſchon das Seine thun. Ihr ſollt nicht ſorgen, wie die, die von Gott nichts H 5

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/143>, abgerufen am 04.12.2024.