[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Erbsen und Bohnen sind Schotenfrüchte, Buchweitzen pflegt mit der Gerste wohl Hirse und Mohn sind sehr unterschieden, Ihr seht also, lieben Kinder, daß es vie- Blät-
Erbſen und Bohnen ſind Schotenfruͤchte, Buchweitzen pflegt mit der Gerſte wohl Hirſe und Mohn ſind ſehr unterſchieden, Ihr ſeht alſo, lieben Kinder, daß es vie- Blaͤt-
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Erbſen und Bohnen ſind Schotenfruͤchte,
das iſt, ihre Koͤrner liegen in Schoten; ſie
ſind oft dem Weitzen an Preiſe gleich; ſie
brauchen gutes und lockeres Land, und pfle-
gen in die Brache geſaͤet zu werden.
Buchweitzen pflegt mit der Gerſte wohl
an Preiſe gleich zu ſeyn, und vertraͤgt ſchlech-
tes hohes Land. Die Naͤße und das Wet-
terleuchten ſind ihm ſehr zuwider. Man
hat gewoͤhnlich den beſten Nutzen von dieſem
Getreyde, wenn man Land damit beſaͤet,
welches in langer Zeit nicht geackert wor-
den. Zu Gruͤtze wird er am meiſten ge-
braucht.
Hirſe und Mohn ſind ſehr unterſchieden,
denn die Hirſe giebt Mehl, und der Mohn
Oehl: Sie werden gewoͤhnlich in die Brache,
in gegrabenes Land geſaͤet; wohin man auch
Lein, (woraus das Flachs wird,) gelbe Ruͤ-
ben, weiße Ruͤben, und Erdtoffeln zu brin-
gen pflegt, um ſie doch einiger maßen zu
nutzen.
Ihr ſeht alſo, lieben Kinder, daß es vie-
lerley Arten Getreyde und Erdfruͤchte giebt,
die auf dem Acker gewonnen werden. Ich
habe nur die gewoͤhnlichſten genannt; denn
jedes Land hat deren noch mehrere. Weiſ-
ſer und brauner Kohl, oder Kopfkohl und
Blaͤt-
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