[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.stehen könnt, damit euch eure erlangte Weil aber alles darauf ankommt, lieben Wenn ihr nun die Lehre gehörig versteht, ein
ſtehen koͤnnt, damit euch eure erlangte Weil aber alles darauf ankommt, lieben Wenn ihr nun die Lehre gehoͤrig verſteht, ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="16"/> ſtehen koͤnnt, damit euch eure erlangte<lb/> Kenntniß Nutzen ſchaffe.</p><lb/> <p>Weil aber alles darauf ankommt, lieben<lb/> Kinder! daß ihr mich auch verſteht, was<lb/> ich ſage; ſo erlaube ich euch, mich ſogleich<lb/> zu fragen, wenn ihr etwas nicht recht<lb/> verſtanden habt. Ja, ich will es, als ein<lb/> Zeichen eines recht guten Kindes, dem an<lb/> Erkenntniß recht viel gelegen iſt, anſehen,<lb/> wenn es mich fraͤgt —</p><lb/> <p>Wenn ihr nun die Lehre gehoͤrig verſteht,<lb/> ſo habt ihr den Grund gefunden. Aber<lb/> alle Sachen laßen ſich nicht ergruͤnden.<lb/> Denn unſere Erkenntniß in dieſer Welt, iſt<lb/> noch unvollkommen, und wir wiſſen nicht<lb/> alle Urſachen und Wirkungen auf einmal,<lb/> daher iſt uns nicht alles ergruͤndlich. Aber<lb/> wir ſollen nicht Kinder bleiben, an Erkennt-<lb/> niß; ſondern, ſo wie unſer Coͤrper waͤchſt,<lb/> ſo ſoll auch unſer Verſtand wachſen. Denn,<lb/> uͤber manche Stuͤcke der Lehre, muß man,<lb/> ſein ganzes Leben lang, nachdenken, und<lb/> kann immer mehr lernen, je laͤnger man<lb/> ſich damit beſchaͤftigt. Wie thoͤricht aber<lb/> waͤre es, lieben Kinder! wenn man darum,<lb/> weil man nicht alles ergruͤnden oder begrei-<lb/> fen kann, nun gar nichts lernen wollte?<lb/> Waͤre das nicht eben ſo thoͤricht, als, wenn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0038]
ſtehen koͤnnt, damit euch eure erlangte
Kenntniß Nutzen ſchaffe.
Weil aber alles darauf ankommt, lieben
Kinder! daß ihr mich auch verſteht, was
ich ſage; ſo erlaube ich euch, mich ſogleich
zu fragen, wenn ihr etwas nicht recht
verſtanden habt. Ja, ich will es, als ein
Zeichen eines recht guten Kindes, dem an
Erkenntniß recht viel gelegen iſt, anſehen,
wenn es mich fraͤgt —
Wenn ihr nun die Lehre gehoͤrig verſteht,
ſo habt ihr den Grund gefunden. Aber
alle Sachen laßen ſich nicht ergruͤnden.
Denn unſere Erkenntniß in dieſer Welt, iſt
noch unvollkommen, und wir wiſſen nicht
alle Urſachen und Wirkungen auf einmal,
daher iſt uns nicht alles ergruͤndlich. Aber
wir ſollen nicht Kinder bleiben, an Erkennt-
niß; ſondern, ſo wie unſer Coͤrper waͤchſt,
ſo ſoll auch unſer Verſtand wachſen. Denn,
uͤber manche Stuͤcke der Lehre, muß man,
ſein ganzes Leben lang, nachdenken, und
kann immer mehr lernen, je laͤnger man
ſich damit beſchaͤftigt. Wie thoͤricht aber
waͤre es, lieben Kinder! wenn man darum,
weil man nicht alles ergruͤnden oder begrei-
fen kann, nun gar nichts lernen wollte?
Waͤre das nicht eben ſo thoͤricht, als, wenn
ein
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