[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.ein Bauer darum gar nicht pflügen wollte, Wie nun das zugeht, oder wie es Gott man B
ein Bauer darum gar nicht pfluͤgen wollte, Wie nun das zugeht, oder wie es Gott man B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0039" n="17"/> ein Bauer darum gar nicht pfluͤgen wollte,<lb/> weil er nicht, in einem Tage, damit fertig<lb/> wird, oder darum gar nicht ſaͤen, weil er<lb/> nicht, den andern Tag, gleich erndten koͤnn-<lb/> te? Manche Sachen ſind daher wahr, und<lb/> kein Menſch kann ſie leugnen; aber man<lb/> kann nicht den Grund zeigen das iſt, nicht<lb/> erklaͤren, wie das zugeht. Und denn ſind<lb/> ſie unergruͤndlich. Z. E. Lieben Kinder!<lb/> ihr habt im vorigen Capitel gehoͤrt: daß<lb/> ein Gott ſey, oder eine erſte Urſache aller<lb/> Wirkungen. Daß dieſer Gott alles, was<lb/> da iſt, hat werden laſſen, und gewirkt hat.<lb/> Auch uns Menſchen, habe Gott erſchaffen,<lb/> oder werden laſſen.</p><lb/> <p>Wie nun das zugeht, oder wie es Gott<lb/> macht, wenn Er alles, was da iſt, werden<lb/> laͤßt, das iſt unergruͤndlich; und wer die<lb/> Frage beantworten will, der muß Gott ſel-<lb/> ber ſeyn. Denn Gott iſt ſehr viel verſtaͤn-<lb/> diger, als der verſtaͤndigſte Menſch; Er<lb/> kennt alle Urſachen und alle Wirkungen;<lb/> und Gott allein, iſt daher keine Sache un-<lb/> ergruͤndlich. Man nennt deswegen ſolche<lb/> Fragen vorwitzig. Man muß ſich alſo,<lb/> am meiſten, um ſolche Dinge bekuͤmmern,<lb/> davon man den Grund finden kann, und<lb/> die man deswegen Wahrheiten nennet, weil<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [17/0039]
ein Bauer darum gar nicht pfluͤgen wollte,
weil er nicht, in einem Tage, damit fertig
wird, oder darum gar nicht ſaͤen, weil er
nicht, den andern Tag, gleich erndten koͤnn-
te? Manche Sachen ſind daher wahr, und
kein Menſch kann ſie leugnen; aber man
kann nicht den Grund zeigen das iſt, nicht
erklaͤren, wie das zugeht. Und denn ſind
ſie unergruͤndlich. Z. E. Lieben Kinder!
ihr habt im vorigen Capitel gehoͤrt: daß
ein Gott ſey, oder eine erſte Urſache aller
Wirkungen. Daß dieſer Gott alles, was
da iſt, hat werden laſſen, und gewirkt hat.
Auch uns Menſchen, habe Gott erſchaffen,
oder werden laſſen.
Wie nun das zugeht, oder wie es Gott
macht, wenn Er alles, was da iſt, werden
laͤßt, das iſt unergruͤndlich; und wer die
Frage beantworten will, der muß Gott ſel-
ber ſeyn. Denn Gott iſt ſehr viel verſtaͤn-
diger, als der verſtaͤndigſte Menſch; Er
kennt alle Urſachen und alle Wirkungen;
und Gott allein, iſt daher keine Sache un-
ergruͤndlich. Man nennt deswegen ſolche
Fragen vorwitzig. Man muß ſich alſo,
am meiſten, um ſolche Dinge bekuͤmmern,
davon man den Grund finden kann, und
die man deswegen Wahrheiten nennet, weil
man
B
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |