[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Betrachtung der Wahrheit gewirkt wird, Ihr könnt nun gleich einsehen, lieben Ich will euch eine wahre Geschichte In einem Dorfe wohnten acht Bauren cken-
Betrachtung der Wahrheit gewirkt wird, Ihr koͤnnt nun gleich einſehen, lieben Ich will euch eine wahre Geſchichte In einem Dorfe wohnten acht Bauren cken-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0049" n="27"/> Betrachtung der Wahrheit gewirkt wird,<lb/> nach welcher er der Wahrheit ferner Gehoͤr<lb/> giebt, und ſein Leben nach ihrer Vorſchrift<lb/> einrichtet.</p><lb/> <p>Ihr koͤnnt nun gleich einſehen, lieben<lb/> Kinder, was unglaͤubig ſeyn heißt: Nem-<lb/> lich, man iſt unglaͤubig, wenn man der<lb/> Wahrheit den angeruͤhmten Nutzen nicht zu-<lb/> traut, und lieber im Irrthum bleibt, als ſich<lb/> Muͤhe giebt, die Wahrheit kennen zu lernen.<lb/> Dieſe Geſinnung laßt ja ferne von euch ſeyn, lie-<lb/> ben Kinder! Gott, der ein Gott der Wahr-<lb/> heit iſt, hat einen Abſcheu vor ſolchen un-<lb/> glaͤubigen Leuten. Und Er hat gleich von<lb/> Anfang, Seine Welt ſo eingerichtet, daß es<lb/> den Unglaͤubigen, auch hier in der Welt,<lb/> nicht wohlgeht.</p><lb/> <p>Ich will euch eine wahre Geſchichte<lb/> erzaͤhlen von dem Nutzen, den der Glauben<lb/> an die Wahrheit ſchafft, und von dem<lb/> Schaden, den man davon hat, wenn man<lb/> unglaͤubig iſt, oder der Wahrheit nicht fol-<lb/> gen will.</p><lb/> <p>In einem Dorfe wohnten acht Bauren<lb/> und der Prediger. Der Prediger war ein<lb/> verſtaͤndiger, guter Mann, der viel Wahr-<lb/> heiten wußte, und noch taͤglich mehr dazu<lb/> lernte. Einſt kam, im Winter, eine anſte-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">cken-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0049]
Betrachtung der Wahrheit gewirkt wird,
nach welcher er der Wahrheit ferner Gehoͤr
giebt, und ſein Leben nach ihrer Vorſchrift
einrichtet.
Ihr koͤnnt nun gleich einſehen, lieben
Kinder, was unglaͤubig ſeyn heißt: Nem-
lich, man iſt unglaͤubig, wenn man der
Wahrheit den angeruͤhmten Nutzen nicht zu-
traut, und lieber im Irrthum bleibt, als ſich
Muͤhe giebt, die Wahrheit kennen zu lernen.
Dieſe Geſinnung laßt ja ferne von euch ſeyn, lie-
ben Kinder! Gott, der ein Gott der Wahr-
heit iſt, hat einen Abſcheu vor ſolchen un-
glaͤubigen Leuten. Und Er hat gleich von
Anfang, Seine Welt ſo eingerichtet, daß es
den Unglaͤubigen, auch hier in der Welt,
nicht wohlgeht.
Ich will euch eine wahre Geſchichte
erzaͤhlen von dem Nutzen, den der Glauben
an die Wahrheit ſchafft, und von dem
Schaden, den man davon hat, wenn man
unglaͤubig iſt, oder der Wahrheit nicht fol-
gen will.
In einem Dorfe wohnten acht Bauren
und der Prediger. Der Prediger war ein
verſtaͤndiger, guter Mann, der viel Wahr-
heiten wußte, und noch taͤglich mehr dazu
lernte. Einſt kam, im Winter, eine anſte-
cken-
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