[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772."Das Holz ist theuer. Hitze muß Hitze ver- So, wie dieser Prediger in seinem Dorfe ben
„Das Holz iſt theuer. Hitze muß Hitze ver- So, wie dieſer Prediger in ſeinem Dorfe ben
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„Das Holz iſt theuer. Hitze muß Hitze ver-
„treiben! Unſer Schaͤfer ſoll den Doktor
„noch was lehren koͤnnen. Branntewein
„und Pfeffer, (ſpricht er) wem das nicht
„hilft, dem kann nicht geholfen werden.
„Stark Bier muß der Kranke trinken, da-
„mit er Kraͤfte kriegt: er iſt ja ſchon ſo
„matt, und ſoll noch Waſſer mit Eßig trin-
„ken?‟ Was geſchah? Die fuͤnf unglaͤubi-
gen Hauswirthe ſturben, in kurzen, mit al-
len Kindern und dem meiſten Geſinde dahin;
und es blieb, in der ganzen Gegend, dieß Dorf
bekannt, wegen dieſer Geſchichte.
So, wie dieſer Prediger in ſeinem Dorfe
that; ſo, lieben Kinder! hat Gott unzaͤhlige
mal, die Menſchen gelehrt, was ihnen gut
oder ſchaͤdlich iſt. Er, von dem alle Wahr-
heit herkommt, hat, in verſchiednen
Zeiten, und durch viele rechtſchaffne Men-
ſchen, die Wahrheit verkuͤndigen laſſen. Wir
haben ein Buch, das heißt die Bibel, die
heißt darum das Wort Gottes, weil
die meiſten und wichtigſten und auch die
nuͤtzlichſten Wahrheiten, darin ſtehen. Alles,
was in dieſem Buche ſteht, das iſt Wahr-
heit, die muͤßt ihr glauben, das heißt, es
ihr zutrauen, daß ihre Erkenntniß euch nuͤtz-
lich iſt; und nach ihrer Vorſchrift euer Le-
ben
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